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Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885.

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mutator besteht aus einer Reihe von Contacten auf der Welle des Rades und aus
den über diese gleitenden Contacträdchen oder Knöpfchen, welche durch Federn an-
gedrückt werden. Der Commutator wirkt dann in der Weise, daß immer jene beiden
Elektromagnetpaare Strom erhalten, welchen eben Eisenlamellen des Rades nahe
stehen. Dieser Motor ist gegenwärtig noch zu Spielereien oder als Demonstrations-
object in physikalischen Cabineten in Verwendung.

Der große Elektromotor, welchen Froment zum Betriebe seiner Theil-
maschine gebaut hatte, ist in Fig. 597 abgebildet. An sechs gußeisernen Ständern,
welche gewissermaßen die Kanten eines verticalen sechsseitigen Prismas bilden, sind
die Elektromagnete, radial nach innen gerichtet, befestigt. Die Axe dieses Prismas
bildet eine verticale Welle, welche die Armaturstäbe aus weichem Eisen trägt. Oben
ist auf die Welle ein kegelförmiges Zahnrad aufgesetzt, welches in ein eben solches

[Abbildung] Fig. 596.

Elektromotor von Froment.

verticales Rad von gleichem Durchmesser eingreift. Letzteres dient zur Bewegung
des Commutators. (In der Figur links oben sichtbar.) Dieser besteht aus einer
doppelten Serie von Contactrollen, welche bei Drehung der Welle abwechselnd
über isolirte und leitende Stellen der darunter befindlichen Scheibe gleiten. Durch
entsprechende Verbindungen mit den Drahtwindungen auf den Elektromagneten
werden diese in ähnlicher Weise erregt wie bei dem vorbeschriebenen Motor. Die
Zahnräder gegenüber dem Commutator (rechts oben) dienen zur Verlangsamung
der Bewegung, welche durch die Riemenscheibe auf die Theilmaschine übertragen
wurde. Die Leistung dieses Motors soll trotz seiner Größe und seines massiven
Baues eine sehr unbedeutende gewesen sein.

Hjorth ließ sich im Jahre 1849 einen Motor patentiren, der bei der Lon-
doner Ausstellung im Jahre 1851 durch die große Medaille ausgezeichnet wurde.
Fig. 598 giebt eine Ansicht, Fig. 599 einen Schnitt dieses Motors. Die Elektro-

mutator beſteht aus einer Reihe von Contacten auf der Welle des Rades und aus
den über dieſe gleitenden Contacträdchen oder Knöpfchen, welche durch Federn an-
gedrückt werden. Der Commutator wirkt dann in der Weiſe, daß immer jene beiden
Elektromagnetpaare Strom erhalten, welchen eben Eiſenlamellen des Rades nahe
ſtehen. Dieſer Motor iſt gegenwärtig noch zu Spielereien oder als Demonſtrations-
object in phyſikaliſchen Cabineten in Verwendung.

Der große Elektromotor, welchen Froment zum Betriebe ſeiner Theil-
maſchine gebaut hatte, iſt in Fig. 597 abgebildet. An ſechs gußeiſernen Ständern,
welche gewiſſermaßen die Kanten eines verticalen ſechsſeitigen Prismas bilden, ſind
die Elektromagnete, radial nach innen gerichtet, befeſtigt. Die Axe dieſes Prismas
bildet eine verticale Welle, welche die Armaturſtäbe aus weichem Eiſen trägt. Oben
iſt auf die Welle ein kegelförmiges Zahnrad aufgeſetzt, welches in ein eben ſolches

[Abbildung] Fig. 596.

Elektromotor von Froment.

verticales Rad von gleichem Durchmeſſer eingreift. Letzteres dient zur Bewegung
des Commutators. (In der Figur links oben ſichtbar.) Dieſer beſteht aus einer
doppelten Serie von Contactrollen, welche bei Drehung der Welle abwechſelnd
über iſolirte und leitende Stellen der darunter befindlichen Scheibe gleiten. Durch
entſprechende Verbindungen mit den Drahtwindungen auf den Elektromagneten
werden dieſe in ähnlicher Weiſe erregt wie bei dem vorbeſchriebenen Motor. Die
Zahnräder gegenüber dem Commutator (rechts oben) dienen zur Verlangſamung
der Bewegung, welche durch die Riemenſcheibe auf die Theilmaſchine übertragen
wurde. Die Leiſtung dieſes Motors ſoll trotz ſeiner Größe und ſeines maſſiven
Baues eine ſehr unbedeutende geweſen ſein.

Hjorth ließ ſich im Jahre 1849 einen Motor patentiren, der bei der Lon-
doner Ausſtellung im Jahre 1851 durch die große Medaille ausgezeichnet wurde.
Fig. 598 giebt eine Anſicht, Fig. 599 einen Schnitt dieſes Motors. Die Elektro-

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[831/0845] mutator beſteht aus einer Reihe von Contacten auf der Welle des Rades und aus den über dieſe gleitenden Contacträdchen oder Knöpfchen, welche durch Federn an- gedrückt werden. Der Commutator wirkt dann in der Weiſe, daß immer jene beiden Elektromagnetpaare Strom erhalten, welchen eben Eiſenlamellen des Rades nahe ſtehen. Dieſer Motor iſt gegenwärtig noch zu Spielereien oder als Demonſtrations- object in phyſikaliſchen Cabineten in Verwendung. Der große Elektromotor, welchen Froment zum Betriebe ſeiner Theil- maſchine gebaut hatte, iſt in Fig. 597 abgebildet. An ſechs gußeiſernen Ständern, welche gewiſſermaßen die Kanten eines verticalen ſechsſeitigen Prismas bilden, ſind die Elektromagnete, radial nach innen gerichtet, befeſtigt. Die Axe dieſes Prismas bildet eine verticale Welle, welche die Armaturſtäbe aus weichem Eiſen trägt. Oben iſt auf die Welle ein kegelförmiges Zahnrad aufgeſetzt, welches in ein eben ſolches [Abbildung Fig. 596. Elektromotor von Froment.] verticales Rad von gleichem Durchmeſſer eingreift. Letzteres dient zur Bewegung des Commutators. (In der Figur links oben ſichtbar.) Dieſer beſteht aus einer doppelten Serie von Contactrollen, welche bei Drehung der Welle abwechſelnd über iſolirte und leitende Stellen der darunter befindlichen Scheibe gleiten. Durch entſprechende Verbindungen mit den Drahtwindungen auf den Elektromagneten werden dieſe in ähnlicher Weiſe erregt wie bei dem vorbeſchriebenen Motor. Die Zahnräder gegenüber dem Commutator (rechts oben) dienen zur Verlangſamung der Bewegung, welche durch die Riemenſcheibe auf die Theilmaſchine übertragen wurde. Die Leiſtung dieſes Motors ſoll trotz ſeiner Größe und ſeines maſſiven Baues eine ſehr unbedeutende geweſen ſein. Hjorth ließ ſich im Jahre 1849 einen Motor patentiren, der bei der Lon- doner Ausſtellung im Jahre 1851 durch die große Medaille ausgezeichnet wurde. Fig. 598 giebt eine Anſicht, Fig. 599 einen Schnitt dieſes Motors. Die Elektro-

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Zitationshilfe: Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885, S. 831. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885/845>, abgerufen am 22.11.2024.