Um nun zu erfahren, ob der Lampenstrom die normale Stärke besitzt, vergleicht man ihn mit dem Strome der Normalbatterie D, welche durch Drehung des Stromwechslers j nach links an die Stelle des Arbeitsstromes in die Galvanometerleitung eingeschaltet werden kann. Der Batteriestrom geht dann durch j, g, h, i zum Galvanometer. Giebt die Nadel denselben Ausschlag wie bei Einschaltung in den Arbeitsstromkreis, so hat der Strom seine normale Stärke. Ist dies nicht der Fall, so muß er durch Einschaltung von Widerständen dazu gebracht werden. Dazu dient der Apparat B. Die im Kreise angebrachten Contacte sind, wie früher erwähnt wurde, die Enden einer Reihe von Widerständen (in Fig. 402 unter dem Tische bei R sichtbar). Sie bestehen aus parallelen Brettchen, die mit vier Stäben zusammengehalten werden; auf letztere sind blanke Kupfer- drähte gewickelt. Diese Einrichtung der Widerstände wurde gewählt, um eine zu große Erwärmung der vom Strome durchflossenen Drähte zu vermeiden. Je nach der Stellung des Hebels e (C in der perspectivischen Ansicht) ist nun ein größerer oder geringerer Widerstand eingeschaltet.
Würde man den Widerstand in den Hauptstromkreis (Arbeitsstromkreis) ein- schalten, so könnte man die Stromstärke allerdings auch entsprechend reguliren, aber unter Verlust von Arbeit. Edison schaltet daher die Widerstände in den Stromkreis der inducirenden Magnete ein, schwächt dadurch die inducirende Wir- kung und somit auch den inducirten Strom, der im äußeren Kreise Arbeit leisten soll. Hiermit ist kein Arbeisverlust verbunden, denn die Hauptarbeit des Motors besteht darin, die Anziehung zwischen den Magneten und der Armatur zu über- winden, d. h. die Armatur zu drehen; wird nun die Kraft der Magnete geschwächt, so ist auch diese Anziehung geringer, und somit hat auch der Motor eine geringere Arbeit zu leisten. Dies wird durch den Motor selbst bewirkt. Sobald nämlich durch die Regulirung die Magnete schwächer gemacht sind, würde der Motor, da er jetzt einen kleineren Widerstand gegen die Drehung zu überwinden hat, rascher zu gehen anfangen. Dadurch kommt aber sein eigener Regulator zu kräftiger Wir- kung und läßt nur mehr eine kleinere Menge Dampf in den Cylinder treten, so daß die Geschwindigkeit des Motors constant bleibt, trotz der Verminderung der Bewegungswiderstände: der Motor arbeitet also mit geringerem Kraftaufwande.
Eine eigens hierzu angestellte Person hat bei der im Vorhergehenden besprochenen Stromregulirung stets den Gang der Magnetnadel im Galvanometer zu überwachen und dementsprechend die Regulirung des Arbeitsstromes vorzunehmen. In jüngster Zeit läßt Edison, dem Vorgange Maxim's, Lane-Fox' u. A. folgend, die Einschaltung der Widerstände ebenfalls automatisch bewerkstelligen. Den hierzu dienenden Apparat stellt Fig. 403 (aus "La lumiere electrique") dar.
Dieser Regulator besteht aus einer Art Relais C, welches in eine Zweig- leitung zum Arbeitsstromkreise eingeschaltet ist und den Elektromagneten A und B, deren Anker an den Enden eines Wagbalkens befestigt wird. Der Ankerhebel des Elektromagnetes C bewegt sich zwischen den beiden Contacten J und K und schaltet durch Berührung des einen oder anderen Contactes den Elektromagnet A oder B in den Stromkreis ein. Der Wagbalken, welcher die Anker dieser Magnete trägt, besitzt eine nach abwärts gerichtete Zunge E, deren Schleiffeder R über eine Reihe von Contactstreifen schleifen kann, welche der Reihe nach mit immer größeren Widerständen in Verbindung stehen.
Die Wirkung des Apparates ist hiernach leicht einzusehen. Hat der Arbeits- strom seine normale Stärke, so befindet sich der Ankerhebel des Magnetes C in
Um nun zu erfahren, ob der Lampenſtrom die normale Stärke beſitzt, vergleicht man ihn mit dem Strome der Normalbatterie D, welche durch Drehung des Stromwechslers j nach links an die Stelle des Arbeitsſtromes in die Galvanometerleitung eingeſchaltet werden kann. Der Batterieſtrom geht dann durch j, g, h, i zum Galvanometer. Giebt die Nadel denſelben Ausſchlag wie bei Einſchaltung in den Arbeitsſtromkreis, ſo hat der Strom ſeine normale Stärke. Iſt dies nicht der Fall, ſo muß er durch Einſchaltung von Widerſtänden dazu gebracht werden. Dazu dient der Apparat B. Die im Kreiſe angebrachten Contacte ſind, wie früher erwähnt wurde, die Enden einer Reihe von Widerſtänden (in Fig. 402 unter dem Tiſche bei R ſichtbar). Sie beſtehen aus parallelen Brettchen, die mit vier Stäben zuſammengehalten werden; auf letztere ſind blanke Kupfer- drähte gewickelt. Dieſe Einrichtung der Widerſtände wurde gewählt, um eine zu große Erwärmung der vom Strome durchfloſſenen Drähte zu vermeiden. Je nach der Stellung des Hebels e (C in der perſpectiviſchen Anſicht) iſt nun ein größerer oder geringerer Widerſtand eingeſchaltet.
Würde man den Widerſtand in den Hauptſtromkreis (Arbeitsſtromkreis) ein- ſchalten, ſo könnte man die Stromſtärke allerdings auch entſprechend reguliren, aber unter Verluſt von Arbeit. Ediſon ſchaltet daher die Widerſtände in den Stromkreis der inducirenden Magnete ein, ſchwächt dadurch die inducirende Wir- kung und ſomit auch den inducirten Strom, der im äußeren Kreiſe Arbeit leiſten ſoll. Hiermit iſt kein Arbeisverluſt verbunden, denn die Hauptarbeit des Motors beſteht darin, die Anziehung zwiſchen den Magneten und der Armatur zu über- winden, d. h. die Armatur zu drehen; wird nun die Kraft der Magnete geſchwächt, ſo iſt auch dieſe Anziehung geringer, und ſomit hat auch der Motor eine geringere Arbeit zu leiſten. Dies wird durch den Motor ſelbſt bewirkt. Sobald nämlich durch die Regulirung die Magnete ſchwächer gemacht ſind, würde der Motor, da er jetzt einen kleineren Widerſtand gegen die Drehung zu überwinden hat, raſcher zu gehen anfangen. Dadurch kommt aber ſein eigener Regulator zu kräftiger Wir- kung und läßt nur mehr eine kleinere Menge Dampf in den Cylinder treten, ſo daß die Geſchwindigkeit des Motors conſtant bleibt, trotz der Verminderung der Bewegungswiderſtände: der Motor arbeitet alſo mit geringerem Kraftaufwande.
Eine eigens hierzu angeſtellte Perſon hat bei der im Vorhergehenden beſprochenen Stromregulirung ſtets den Gang der Magnetnadel im Galvanometer zu überwachen und dementſprechend die Regulirung des Arbeitsſtromes vorzunehmen. In jüngſter Zeit läßt Ediſon, dem Vorgange Maxim’s, Lane-Fox’ u. A. folgend, die Einſchaltung der Widerſtände ebenfalls automatiſch bewerkſtelligen. Den hierzu dienenden Apparat ſtellt Fig. 403 (aus „La lumière électrique“) dar.
Dieſer Regulator beſteht aus einer Art Relais C, welches in eine Zweig- leitung zum Arbeitsſtromkreiſe eingeſchaltet iſt und den Elektromagneten A und B, deren Anker an den Enden eines Wagbalkens befeſtigt wird. Der Ankerhebel des Elektromagnetes C bewegt ſich zwiſchen den beiden Contacten J und K und ſchaltet durch Berührung des einen oder anderen Contactes den Elektromagnet A oder B in den Stromkreis ein. Der Wagbalken, welcher die Anker dieſer Magnete trägt, beſitzt eine nach abwärts gerichtete Zunge E, deren Schleiffeder R über eine Reihe von Contactſtreifen ſchleifen kann, welche der Reihe nach mit immer größeren Widerſtänden in Verbindung ſtehen.
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Um nun zu erfahren, ob der Lampenſtrom die normale Stärke beſitzt,
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des Stromwechslers j nach links an die Stelle des Arbeitsſtromes in die
Galvanometerleitung eingeſchaltet werden kann. Der Batterieſtrom geht dann
durch j, g, h, i zum Galvanometer. Giebt die Nadel denſelben Ausſchlag wie bei
Einſchaltung in den Arbeitsſtromkreis, ſo hat der Strom ſeine normale Stärke.
Iſt dies nicht der Fall, ſo muß er durch Einſchaltung von Widerſtänden dazu
gebracht werden. Dazu dient der Apparat B. Die im Kreiſe angebrachten Contacte
ſind, wie früher erwähnt wurde, die Enden einer Reihe von Widerſtänden (in
Fig. 402 unter dem Tiſche bei R ſichtbar). Sie beſtehen aus parallelen Brettchen,
die mit vier Stäben zuſammengehalten werden; auf letztere ſind blanke Kupfer-
drähte gewickelt. Dieſe Einrichtung der Widerſtände wurde gewählt, um eine zu
große Erwärmung der vom Strome durchfloſſenen Drähte zu vermeiden. Je nach
der Stellung des Hebels e (C in der perſpectiviſchen Anſicht) iſt nun ein größerer
oder geringerer Widerſtand eingeſchaltet.
Würde man den Widerſtand in den Hauptſtromkreis (Arbeitsſtromkreis) ein-
ſchalten, ſo könnte man die Stromſtärke allerdings auch entſprechend reguliren,
aber unter Verluſt von Arbeit. Ediſon ſchaltet daher die Widerſtände in den
Stromkreis der inducirenden Magnete ein, ſchwächt dadurch die inducirende Wir-
kung und ſomit auch den inducirten Strom, der im äußeren Kreiſe Arbeit leiſten
ſoll. Hiermit iſt kein Arbeisverluſt verbunden, denn die Hauptarbeit des Motors
beſteht darin, die Anziehung zwiſchen den Magneten und der Armatur zu über-
winden, d. h. die Armatur zu drehen; wird nun die Kraft der Magnete geſchwächt,
ſo iſt auch dieſe Anziehung geringer, und ſomit hat auch der Motor eine geringere
Arbeit zu leiſten. Dies wird durch den Motor ſelbſt bewirkt. Sobald nämlich
durch die Regulirung die Magnete ſchwächer gemacht ſind, würde der Motor, da
er jetzt einen kleineren Widerſtand gegen die Drehung zu überwinden hat, raſcher
zu gehen anfangen. Dadurch kommt aber ſein eigener Regulator zu kräftiger Wir-
kung und läßt nur mehr eine kleinere Menge Dampf in den Cylinder treten, ſo
daß die Geſchwindigkeit des Motors conſtant bleibt, trotz der Verminderung der
Bewegungswiderſtände: der Motor arbeitet alſo mit geringerem Kraftaufwande.
Eine eigens hierzu angeſtellte Perſon hat bei der im Vorhergehenden
beſprochenen Stromregulirung ſtets den Gang der Magnetnadel im Galvanometer
zu überwachen und dementſprechend die Regulirung des Arbeitsſtromes vorzunehmen.
In jüngſter Zeit läßt Ediſon, dem Vorgange Maxim’s, Lane-Fox’ u. A. folgend,
die Einſchaltung der Widerſtände ebenfalls automatiſch bewerkſtelligen. Den hierzu
dienenden Apparat ſtellt Fig. 403 (aus „La lumière électrique“) dar.
Dieſer Regulator beſteht aus einer Art Relais C, welches in eine Zweig-
leitung zum Arbeitsſtromkreiſe eingeſchaltet iſt und den Elektromagneten A und B,
deren Anker an den Enden eines Wagbalkens befeſtigt wird. Der Ankerhebel des
Elektromagnetes C bewegt ſich zwiſchen den beiden Contacten J und K und
ſchaltet durch Berührung des einen oder anderen Contactes den Elektromagnet A
oder B in den Stromkreis ein. Der Wagbalken, welcher die Anker dieſer Magnete
trägt, beſitzt eine nach abwärts gerichtete Zunge E, deren Schleiffeder R über
eine Reihe von Contactſtreifen ſchleifen kann, welche der Reihe nach mit immer
größeren Widerſtänden in Verbindung ſtehen.
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ſtrom ſeine normale Stärke, ſo befindet ſich der Ankerhebel des Magnetes C in
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Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885, S. 574. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885/588>, abgerufen am 22.11.2024.
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