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Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885.

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Soll der Effect in Pferdekräften ausgedrückt werden, so hat man natürlich
noch durch 75 zu dividiren:
[Formel 1]

Da uns die Messung der Stromstärke und der elektromotorischen Kraft
bereits bekannt ist und wir nun auch die Bestimmung des Effectes einer elektrischen
Maschine kennen gelernt haben, können wir das Güteverhältniß derselben bestimmen,
sobald nur die Arbeit bekannt ist, welche durch den Motor der elektrischen Maschine
mitgetheilt wird. Diese bestimmt man durch ein Dynamometer. Ein solches
Bremsdynamometer, der Prony'sche Zaum, ist in Fig. 310 abgebildet; c ist
eine Scheibe aus Gußeisen von ähnlicher Form wie die Riemenscheiben an den
elektrischen Maschinen. Diese wird durch zwei hölzerne Bremsklötze a a umfaßt; am
oberen Klotze ist der Balken b befestigt, der bei d eine Wagschale zum Auflegen der
Gewichte besitzt. Die Schrauben s s dienen zum Zusammenhalten beider Bremsklötze.

Um mit dem Prony'schen Zaum eine Messung auszuführen, wird die Scheibe
c auf jene Welle aufgekeilt, deren Effect zu bestimmen ist. Hierauf zieht man die
Schrauben s s an, so daß die Bremsklötze
an der Scheibe anliegen, und läßt die
Maschine mit einer bestimmten Touren-
zahl (derjenigen, für welche der Effect
gemessen werden soll) laufen. Würde man
bei P keine Gewichte auflegen, so müßte
die Bremse in der Rotationsrichtung der
Welle mitgedreht werden. Nun legt man
aber so viele Gewichte auf, daß der
Balken b horizontal bleibt, während die
Welle die normale Tourenzahl macht.
Die Reibung, welche die auf die Welle
übertragene mechanische Arbeit verbraucht,
wird durch die Kraft gemessen, mit

[Abbildung] Fig. 310.

Prony's Zaum.

welcher die Wagschale bei d niederzusinken strebt; diese Kraft hält eben der Reibung
bei c das Gleichgewicht. Da das auf die Wagschale gelegte Gewicht P, die Länge L
des Hebelarmes, der Halbmesser der Rolle c und die Tourenzahl der Welle bekannt
sind, so kann man leicht den Effect in Pferdekräften berechnen.

Häufig kommt auch zu einer derartigen Messung der Arbeitsmesser von
Hefner von Alteneck zur Verwendung. Er dient zur Messung der durch einen
Treibriemen übertragenen Arbeit, indem er aus der Differenz der Spannungen
des hin- und rücklaufenden Riementheiles die wirkende Kraft erkennen läßt. Diese
wird in Kilogramm angegeben, welche dann mit der Rotationsgeschwindigkeit der
Welle, ausgedrückt in Metern, zu multipliciren sind, um Kilogramm-Meter zu erhalten.

Zur Ermittlung der Tourenzahl benützt man sogenannte Tourenzähler,
von welchen eine Construction (Wm. Lang in Brooklyn) in Fig. 311 abgebildet
ist. Er besteht aus der drehbaren Spindel S S, welche an beiden Enden eckig
zugekantet ist und in der Mitte eine endlose Schraube W besitzt. Diese greift in
die gezahnte Scheibe E ein, welche mit 100 Zähnen versehen ist. Sonach wird die
Scheibe eine volle Umdrehung gemacht haben, sobald sich die Spindel 100mal
gedreht hat. Die Theilung der Scheibe läßt durch ihren Stand gegen den fest-
stehenden Zeiger z die Zahl der Touren bis zu 100 erkennen. Die Scheibe E

Soll der Effect in Pferdekräften ausgedrückt werden, ſo hat man natürlich
noch durch 75 zu dividiren:
[Formel 1]

Da uns die Meſſung der Stromſtärke und der elektromotoriſchen Kraft
bereits bekannt iſt und wir nun auch die Beſtimmung des Effectes einer elektriſchen
Maſchine kennen gelernt haben, können wir das Güteverhältniß derſelben beſtimmen,
ſobald nur die Arbeit bekannt iſt, welche durch den Motor der elektriſchen Maſchine
mitgetheilt wird. Dieſe beſtimmt man durch ein Dynamometer. Ein ſolches
Bremsdynamometer, der Prony’ſche Zaum, iſt in Fig. 310 abgebildet; c iſt
eine Scheibe aus Gußeiſen von ähnlicher Form wie die Riemenſcheiben an den
elektriſchen Maſchinen. Dieſe wird durch zwei hölzerne Bremsklötze a a umfaßt; am
oberen Klotze iſt der Balken b befeſtigt, der bei d eine Wagſchale zum Auflegen der
Gewichte beſitzt. Die Schrauben s s dienen zum Zuſammenhalten beider Bremsklötze.

Um mit dem Prony’ſchen Zaum eine Meſſung auszuführen, wird die Scheibe
c auf jene Welle aufgekeilt, deren Effect zu beſtimmen iſt. Hierauf zieht man die
Schrauben s s an, ſo daß die Bremsklötze
an der Scheibe anliegen, und läßt die
Maſchine mit einer beſtimmten Touren-
zahl (derjenigen, für welche der Effect
gemeſſen werden ſoll) laufen. Würde man
bei P keine Gewichte auflegen, ſo müßte
die Bremſe in der Rotationsrichtung der
Welle mitgedreht werden. Nun legt man
aber ſo viele Gewichte auf, daß der
Balken b horizontal bleibt, während die
Welle die normale Tourenzahl macht.
Die Reibung, welche die auf die Welle
übertragene mechaniſche Arbeit verbraucht,
wird durch die Kraft gemeſſen, mit

[Abbildung] Fig. 310.

Prony’s Zaum.

welcher die Wagſchale bei d niederzuſinken ſtrebt; dieſe Kraft hält eben der Reibung
bei c das Gleichgewicht. Da das auf die Wagſchale gelegte Gewicht P, die Länge L
des Hebelarmes, der Halbmeſſer der Rolle c und die Tourenzahl der Welle bekannt
ſind, ſo kann man leicht den Effect in Pferdekräften berechnen.

Häufig kommt auch zu einer derartigen Meſſung der Arbeitsmeſſer von
Hefner von Alteneck zur Verwendung. Er dient zur Meſſung der durch einen
Treibriemen übertragenen Arbeit, indem er aus der Differenz der Spannungen
des hin- und rücklaufenden Riementheiles die wirkende Kraft erkennen läßt. Dieſe
wird in Kilogramm angegeben, welche dann mit der Rotationsgeſchwindigkeit der
Welle, ausgedrückt in Metern, zu multipliciren ſind, um Kilogramm-Meter zu erhalten.

Zur Ermittlung der Tourenzahl benützt man ſogenannte Tourenzähler,
von welchen eine Conſtruction (Wm. Lang in Brooklyn) in Fig. 311 abgebildet
iſt. Er beſteht aus der drehbaren Spindel S S, welche an beiden Enden eckig
zugekantet iſt und in der Mitte eine endloſe Schraube W beſitzt. Dieſe greift in
die gezahnte Scheibe E ein, welche mit 100 Zähnen verſehen iſt. Sonach wird die
Scheibe eine volle Umdrehung gemacht haben, ſobald ſich die Spindel 100mal
gedreht hat. Die Theilung der Scheibe läßt durch ihren Stand gegen den feſt-
ſtehenden Zeiger z die Zahl der Touren bis zu 100 erkennen. Die Scheibe E

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[453/0467] Soll der Effect in Pferdekräften ausgedrückt werden, ſo hat man natürlich noch durch 75 zu dividiren: [FORMEL] Da uns die Meſſung der Stromſtärke und der elektromotoriſchen Kraft bereits bekannt iſt und wir nun auch die Beſtimmung des Effectes einer elektriſchen Maſchine kennen gelernt haben, können wir das Güteverhältniß derſelben beſtimmen, ſobald nur die Arbeit bekannt iſt, welche durch den Motor der elektriſchen Maſchine mitgetheilt wird. Dieſe beſtimmt man durch ein Dynamometer. Ein ſolches Bremsdynamometer, der Prony’ſche Zaum, iſt in Fig. 310 abgebildet; c iſt eine Scheibe aus Gußeiſen von ähnlicher Form wie die Riemenſcheiben an den elektriſchen Maſchinen. Dieſe wird durch zwei hölzerne Bremsklötze a a umfaßt; am oberen Klotze iſt der Balken b befeſtigt, der bei d eine Wagſchale zum Auflegen der Gewichte beſitzt. Die Schrauben s s dienen zum Zuſammenhalten beider Bremsklötze. Um mit dem Prony’ſchen Zaum eine Meſſung auszuführen, wird die Scheibe c auf jene Welle aufgekeilt, deren Effect zu beſtimmen iſt. Hierauf zieht man die Schrauben s s an, ſo daß die Bremsklötze an der Scheibe anliegen, und läßt die Maſchine mit einer beſtimmten Touren- zahl (derjenigen, für welche der Effect gemeſſen werden ſoll) laufen. Würde man bei P keine Gewichte auflegen, ſo müßte die Bremſe in der Rotationsrichtung der Welle mitgedreht werden. Nun legt man aber ſo viele Gewichte auf, daß der Balken b horizontal bleibt, während die Welle die normale Tourenzahl macht. Die Reibung, welche die auf die Welle übertragene mechaniſche Arbeit verbraucht, wird durch die Kraft gemeſſen, mit [Abbildung Fig. 310. Prony’s Zaum.] welcher die Wagſchale bei d niederzuſinken ſtrebt; dieſe Kraft hält eben der Reibung bei c das Gleichgewicht. Da das auf die Wagſchale gelegte Gewicht P, die Länge L des Hebelarmes, der Halbmeſſer der Rolle c und die Tourenzahl der Welle bekannt ſind, ſo kann man leicht den Effect in Pferdekräften berechnen. Häufig kommt auch zu einer derartigen Meſſung der Arbeitsmeſſer von Hefner von Alteneck zur Verwendung. Er dient zur Meſſung der durch einen Treibriemen übertragenen Arbeit, indem er aus der Differenz der Spannungen des hin- und rücklaufenden Riementheiles die wirkende Kraft erkennen läßt. Dieſe wird in Kilogramm angegeben, welche dann mit der Rotationsgeſchwindigkeit der Welle, ausgedrückt in Metern, zu multipliciren ſind, um Kilogramm-Meter zu erhalten. Zur Ermittlung der Tourenzahl benützt man ſogenannte Tourenzähler, von welchen eine Conſtruction (Wm. Lang in Brooklyn) in Fig. 311 abgebildet iſt. Er beſteht aus der drehbaren Spindel S S, welche an beiden Enden eckig zugekantet iſt und in der Mitte eine endloſe Schraube W beſitzt. Dieſe greift in die gezahnte Scheibe E ein, welche mit 100 Zähnen verſehen iſt. Sonach wird die Scheibe eine volle Umdrehung gemacht haben, ſobald ſich die Spindel 100mal gedreht hat. Die Theilung der Scheibe läßt durch ihren Stand gegen den feſt- ſtehenden Zeiger z die Zahl der Touren bis zu 100 erkennen. Die Scheibe E

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Zitationshilfe: Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885, S. 453. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885/467>, abgerufen am 22.11.2024.