Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885.

Bild:
<< vorherige Seite

vollkommen geschützt. Die Aufhängevorrichtung wird dann in der Weise umgestaltet,
daß man auf die obere in der Mitte durchbohrte Glasfläche eine Glasröhre auf-
setzt und diese oben mit einer Stellschraube zum Heben und Senken des an ihr
befestigten und durch die Röhre herabhängenden Fadens versieht.

Bringt man zwischen die Polspitzen dieses Apparates leicht bewegliche kleine
Stäbchen, so unterliegen sie einer kräftigen magnetischen Einwirkung. Ein Eisen-
stäbchen, welches bekanntlich von beiden Magnetpolen angezogen wird, stellt sich
mit seiner Längsrichtung so, daß diese mit der Verbindungslinie beider Polspitzen
zusammenfällt. Faraday bezeichnete diese Lage als axiale. Läßt man jedoch ein
Stäbchen aus Wismuth zwischen die Pole hängen, so wird dieses von beiden
abgestoßen und dreht sich stets auf dem kürzesten Wege in eine Lage, bei welcher
seine Längsrichtung senkrecht steht auf die Verbindungslinie der Magnetpole; es
stellt sich äquatorial.

Die Abstoßung des Wismuths durch den Magnet kann auch direct gezeigt
werden, indem man das Stäbchen äquatorial aufhängt, jedoch näher an dem einen
als dem andern Pole; dann wird sich, sobald der Magnet in Thätigkeit gesetzt
ist, das Stäbchen von dem ihm näher gelegenen Pole etwas wegbewegen. Wismuth
in Form einer Kugel oder eines Würfels kann sich natürlich nicht äquatorial
stellen, bleibt daher, wenn es sich genau in der Mitte der Verbindungslinie beider
Magnetpole befindet, ruhig hängen. Hängt man es jedoch seitlich von dieser Ver-
bindungslinie auf, so wird es von beiden Polen gleich stark abgestoßen. Es ver-
hält sich also gerade entgegengesetzt wie Eisen.

Bei in ähnlicher Weise durchgeführten Untersuchungen fand Faraday para-
magnetisch oder magnetisch:

Eisen, Nickel, Kobalt, Platin, Mangan, Chrom u. s. w.

Diamagnetismus hingegen bei:

Wismuth, Antimon, Zink, Zinn, Cadmium, Quecksilber, Blei, Silber,
Kupfer, Gold, Arsen, Uran u. s. w., dann bei: Phosphor, Schwefel, Jod.

Auch die Oxyde und Salze wurden auf ihr magnetisches Verhalten unter-
sucht und fanden sich hierbei jene des Eisens, Nickels und Kobalts alle para-
magnetisch mit alleiniger Ausnahme von gelbem Blutlaugensalz (Ferrocyankalium),
welches Diamagnetismus erkennen läßt.

Faraday dehnte seine Untersuchungen auch auf Flüssigkeiten aus und füllte
sie zu diesem Zwecke in Röhrchen aus sehr dünnem Glase, deren magnetisches
Verhalten vorher untersucht wurde. Plücker gestaltete die Halbanker auf der oberen
Seite flach und legte darauf Glimmerplatten oder Uhrgläser zur Aufnahme der
Flüssigkeiten. Es bildeten sich bei den paramagnetischen Flüssigkeiten zwei Berge,
über je einem Magnetpole einer (Fig. 178), bei diamagnetischen entstand jedoch
nur ein Berg in der Mitte zwischen beiden Polen (Fig. 179). Hierbei ergab sich
das Wasser ziemlich stark diamagnetisch, hingegen sind concentrirte Lösungen mag-
netischer Verbindungen auch wieder magnetisch.

Auffallend ist die Erscheinung, daß das Verhalten der Körper durch Ver-
änderung des sie umgebenden Mediums verändert wird. Magnetische Körper, von
noch stärker magnetischen umgeben, zeigen sich diamagnetisch und ebenso diamagne-
tische Körper, von stärker diamagnetischen eingehüllt, paramagnetisch. Eine dia-
magnetische Flüssigkeit wurde z. B. in eine Glasröhre eingeschlossen und zwischen die
beiden Magnetpole gebracht; sie stellte sich natürlich äquatorial. Dann brachte
man in das magnetische Feld ein mit Wasser gefülltes Gefäß derart, daß das

vollkommen geſchützt. Die Aufhängevorrichtung wird dann in der Weiſe umgeſtaltet,
daß man auf die obere in der Mitte durchbohrte Glasfläche eine Glasröhre auf-
ſetzt und dieſe oben mit einer Stellſchraube zum Heben und Senken des an ihr
befeſtigten und durch die Röhre herabhängenden Fadens verſieht.

Bringt man zwiſchen die Polſpitzen dieſes Apparates leicht bewegliche kleine
Stäbchen, ſo unterliegen ſie einer kräftigen magnetiſchen Einwirkung. Ein Eiſen-
ſtäbchen, welches bekanntlich von beiden Magnetpolen angezogen wird, ſtellt ſich
mit ſeiner Längsrichtung ſo, daß dieſe mit der Verbindungslinie beider Polſpitzen
zuſammenfällt. Faraday bezeichnete dieſe Lage als axiale. Läßt man jedoch ein
Stäbchen aus Wismuth zwiſchen die Pole hängen, ſo wird dieſes von beiden
abgeſtoßen und dreht ſich ſtets auf dem kürzeſten Wege in eine Lage, bei welcher
ſeine Längsrichtung ſenkrecht ſteht auf die Verbindungslinie der Magnetpole; es
ſtellt ſich äquatorial.

Die Abſtoßung des Wismuths durch den Magnet kann auch direct gezeigt
werden, indem man das Stäbchen äquatorial aufhängt, jedoch näher an dem einen
als dem andern Pole; dann wird ſich, ſobald der Magnet in Thätigkeit geſetzt
iſt, das Stäbchen von dem ihm näher gelegenen Pole etwas wegbewegen. Wismuth
in Form einer Kugel oder eines Würfels kann ſich natürlich nicht äquatorial
ſtellen, bleibt daher, wenn es ſich genau in der Mitte der Verbindungslinie beider
Magnetpole befindet, ruhig hängen. Hängt man es jedoch ſeitlich von dieſer Ver-
bindungslinie auf, ſo wird es von beiden Polen gleich ſtark abgeſtoßen. Es ver-
hält ſich alſo gerade entgegengeſetzt wie Eiſen.

Bei in ähnlicher Weiſe durchgeführten Unterſuchungen fand Faraday para-
magnetiſch oder magnetiſch:

Eiſen, Nickel, Kobalt, Platin, Mangan, Chrom u. ſ. w.

Diamagnetismus hingegen bei:

Wismuth, Antimon, Zink, Zinn, Cadmium, Queckſilber, Blei, Silber,
Kupfer, Gold, Arſen, Uran u. ſ. w., dann bei: Phosphor, Schwefel, Jod.

Auch die Oxyde und Salze wurden auf ihr magnetiſches Verhalten unter-
ſucht und fanden ſich hierbei jene des Eiſens, Nickels und Kobalts alle para-
magnetiſch mit alleiniger Ausnahme von gelbem Blutlaugenſalz (Ferrocyankalium),
welches Diamagnetismus erkennen läßt.

Faraday dehnte ſeine Unterſuchungen auch auf Flüſſigkeiten aus und füllte
ſie zu dieſem Zwecke in Röhrchen aus ſehr dünnem Glaſe, deren magnetiſches
Verhalten vorher unterſucht wurde. Plücker geſtaltete die Halbanker auf der oberen
Seite flach und legte darauf Glimmerplatten oder Uhrgläſer zur Aufnahme der
Flüſſigkeiten. Es bildeten ſich bei den paramagnetiſchen Flüſſigkeiten zwei Berge,
über je einem Magnetpole einer (Fig. 178), bei diamagnetiſchen entſtand jedoch
nur ein Berg in der Mitte zwiſchen beiden Polen (Fig. 179). Hierbei ergab ſich
das Waſſer ziemlich ſtark diamagnetiſch, hingegen ſind concentrirte Löſungen mag-
netiſcher Verbindungen auch wieder magnetiſch.

Auffallend iſt die Erſcheinung, daß das Verhalten der Körper durch Ver-
änderung des ſie umgebenden Mediums verändert wird. Magnetiſche Körper, von
noch ſtärker magnetiſchen umgeben, zeigen ſich diamagnetiſch und ebenſo diamagne-
tiſche Körper, von ſtärker diamagnetiſchen eingehüllt, paramagnetiſch. Eine dia-
magnetiſche Flüſſigkeit wurde z. B. in eine Glasröhre eingeſchloſſen und zwiſchen die
beiden Magnetpole gebracht; ſie ſtellte ſich natürlich äquatorial. Dann brachte
man in das magnetiſche Feld ein mit Waſſer gefülltes Gefäß derart, daß das

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0295" n="281"/>
vollkommen ge&#x017F;chützt. Die Aufhängevorrichtung wird dann in der Wei&#x017F;e umge&#x017F;taltet,<lb/>
daß man auf die obere in der Mitte durchbohrte Glasfläche eine Glasröhre auf-<lb/>
&#x017F;etzt und die&#x017F;e oben mit einer Stell&#x017F;chraube zum Heben und Senken des an ihr<lb/>
befe&#x017F;tigten und durch die Röhre herabhängenden Fadens ver&#x017F;ieht.</p><lb/>
              <p>Bringt man zwi&#x017F;chen die Pol&#x017F;pitzen die&#x017F;es Apparates leicht bewegliche kleine<lb/>
Stäbchen, &#x017F;o unterliegen &#x017F;ie einer kräftigen magneti&#x017F;chen Einwirkung. Ein Ei&#x017F;en-<lb/>
&#x017F;täbchen, welches bekanntlich von beiden Magnetpolen angezogen wird, &#x017F;tellt &#x017F;ich<lb/>
mit &#x017F;einer Längsrichtung &#x017F;o, daß die&#x017F;e mit der Verbindungslinie beider Pol&#x017F;pitzen<lb/>
zu&#x017F;ammenfällt. Faraday bezeichnete die&#x017F;e Lage als <hi rendition="#g">axiale</hi>. Läßt man jedoch ein<lb/>
Stäbchen aus Wismuth zwi&#x017F;chen die Pole hängen, &#x017F;o wird die&#x017F;es von beiden<lb/>
abge&#x017F;toßen und dreht &#x017F;ich &#x017F;tets auf dem kürze&#x017F;ten Wege in eine Lage, bei welcher<lb/>
&#x017F;eine Längsrichtung &#x017F;enkrecht &#x017F;teht auf die Verbindungslinie der Magnetpole; es<lb/>
&#x017F;tellt &#x017F;ich <hi rendition="#g">äquatorial</hi>.</p><lb/>
              <p>Die Ab&#x017F;toßung des Wismuths durch den Magnet kann auch direct gezeigt<lb/>
werden, indem man das Stäbchen äquatorial aufhängt, jedoch näher an dem einen<lb/>
als dem andern Pole; dann wird &#x017F;ich, &#x017F;obald der Magnet in Thätigkeit ge&#x017F;etzt<lb/>
i&#x017F;t, das Stäbchen von dem ihm näher gelegenen Pole etwas wegbewegen. Wismuth<lb/>
in Form einer Kugel oder eines Würfels kann &#x017F;ich natürlich nicht äquatorial<lb/>
&#x017F;tellen, bleibt daher, wenn es &#x017F;ich genau in der Mitte der Verbindungslinie beider<lb/>
Magnetpole befindet, ruhig hängen. Hängt man es jedoch &#x017F;eitlich von die&#x017F;er Ver-<lb/>
bindungslinie auf, &#x017F;o wird es von beiden Polen gleich &#x017F;tark abge&#x017F;toßen. Es ver-<lb/>
hält &#x017F;ich al&#x017F;o gerade entgegenge&#x017F;etzt wie Ei&#x017F;en.</p><lb/>
              <p>Bei in ähnlicher Wei&#x017F;e durchgeführten Unter&#x017F;uchungen fand Faraday para-<lb/>
magneti&#x017F;ch oder magneti&#x017F;ch:</p><lb/>
              <p>Ei&#x017F;en, Nickel, Kobalt, Platin, Mangan, Chrom u. &#x017F;. w.</p><lb/>
              <p>Diamagnetismus hingegen bei:</p><lb/>
              <p>Wismuth, Antimon, Zink, Zinn, Cadmium, Queck&#x017F;ilber, Blei, Silber,<lb/>
Kupfer, Gold, Ar&#x017F;en, Uran u. &#x017F;. w., dann bei: Phosphor, Schwefel, Jod.</p><lb/>
              <p>Auch die Oxyde und Salze wurden auf ihr magneti&#x017F;ches Verhalten unter-<lb/>
&#x017F;ucht und fanden &#x017F;ich hierbei jene des Ei&#x017F;ens, Nickels und Kobalts alle para-<lb/>
magneti&#x017F;ch mit alleiniger Ausnahme von gelbem Blutlaugen&#x017F;alz (Ferrocyankalium),<lb/>
welches Diamagnetismus erkennen läßt.</p><lb/>
              <p>Faraday dehnte &#x017F;eine Unter&#x017F;uchungen auch auf Flü&#x017F;&#x017F;igkeiten aus und füllte<lb/>
&#x017F;ie zu die&#x017F;em Zwecke in Röhrchen aus &#x017F;ehr dünnem Gla&#x017F;e, deren magneti&#x017F;ches<lb/>
Verhalten vorher unter&#x017F;ucht wurde. <hi rendition="#g">Plücker</hi> ge&#x017F;taltete die Halbanker auf der oberen<lb/>
Seite flach und legte darauf Glimmerplatten oder Uhrglä&#x017F;er zur Aufnahme der<lb/>
Flü&#x017F;&#x017F;igkeiten. Es bildeten &#x017F;ich bei den paramagneti&#x017F;chen Flü&#x017F;&#x017F;igkeiten zwei Berge,<lb/>
über je einem Magnetpole einer (Fig. 178), bei diamagneti&#x017F;chen ent&#x017F;tand jedoch<lb/>
nur ein Berg in der Mitte zwi&#x017F;chen beiden Polen (Fig. 179). Hierbei ergab &#x017F;ich<lb/>
das Wa&#x017F;&#x017F;er ziemlich &#x017F;tark diamagneti&#x017F;ch, hingegen &#x017F;ind concentrirte Lö&#x017F;ungen mag-<lb/>
neti&#x017F;cher Verbindungen auch wieder magneti&#x017F;ch.</p><lb/>
              <p>Auffallend i&#x017F;t die Er&#x017F;cheinung, daß das Verhalten der Körper durch Ver-<lb/>
änderung des &#x017F;ie umgebenden Mediums verändert wird. Magneti&#x017F;che Körper, von<lb/>
noch &#x017F;tärker magneti&#x017F;chen umgeben, zeigen &#x017F;ich diamagneti&#x017F;ch und eben&#x017F;o diamagne-<lb/>
ti&#x017F;che Körper, von &#x017F;tärker diamagneti&#x017F;chen eingehüllt, paramagneti&#x017F;ch. Eine dia-<lb/>
magneti&#x017F;che Flü&#x017F;&#x017F;igkeit wurde z. B. in eine Glasröhre einge&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;en und zwi&#x017F;chen die<lb/>
beiden Magnetpole gebracht; &#x017F;ie &#x017F;tellte &#x017F;ich natürlich äquatorial. Dann brachte<lb/>
man in das magneti&#x017F;che Feld ein mit Wa&#x017F;&#x017F;er gefülltes Gefäß derart, daß das<lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[281/0295] vollkommen geſchützt. Die Aufhängevorrichtung wird dann in der Weiſe umgeſtaltet, daß man auf die obere in der Mitte durchbohrte Glasfläche eine Glasröhre auf- ſetzt und dieſe oben mit einer Stellſchraube zum Heben und Senken des an ihr befeſtigten und durch die Röhre herabhängenden Fadens verſieht. Bringt man zwiſchen die Polſpitzen dieſes Apparates leicht bewegliche kleine Stäbchen, ſo unterliegen ſie einer kräftigen magnetiſchen Einwirkung. Ein Eiſen- ſtäbchen, welches bekanntlich von beiden Magnetpolen angezogen wird, ſtellt ſich mit ſeiner Längsrichtung ſo, daß dieſe mit der Verbindungslinie beider Polſpitzen zuſammenfällt. Faraday bezeichnete dieſe Lage als axiale. Läßt man jedoch ein Stäbchen aus Wismuth zwiſchen die Pole hängen, ſo wird dieſes von beiden abgeſtoßen und dreht ſich ſtets auf dem kürzeſten Wege in eine Lage, bei welcher ſeine Längsrichtung ſenkrecht ſteht auf die Verbindungslinie der Magnetpole; es ſtellt ſich äquatorial. Die Abſtoßung des Wismuths durch den Magnet kann auch direct gezeigt werden, indem man das Stäbchen äquatorial aufhängt, jedoch näher an dem einen als dem andern Pole; dann wird ſich, ſobald der Magnet in Thätigkeit geſetzt iſt, das Stäbchen von dem ihm näher gelegenen Pole etwas wegbewegen. Wismuth in Form einer Kugel oder eines Würfels kann ſich natürlich nicht äquatorial ſtellen, bleibt daher, wenn es ſich genau in der Mitte der Verbindungslinie beider Magnetpole befindet, ruhig hängen. Hängt man es jedoch ſeitlich von dieſer Ver- bindungslinie auf, ſo wird es von beiden Polen gleich ſtark abgeſtoßen. Es ver- hält ſich alſo gerade entgegengeſetzt wie Eiſen. Bei in ähnlicher Weiſe durchgeführten Unterſuchungen fand Faraday para- magnetiſch oder magnetiſch: Eiſen, Nickel, Kobalt, Platin, Mangan, Chrom u. ſ. w. Diamagnetismus hingegen bei: Wismuth, Antimon, Zink, Zinn, Cadmium, Queckſilber, Blei, Silber, Kupfer, Gold, Arſen, Uran u. ſ. w., dann bei: Phosphor, Schwefel, Jod. Auch die Oxyde und Salze wurden auf ihr magnetiſches Verhalten unter- ſucht und fanden ſich hierbei jene des Eiſens, Nickels und Kobalts alle para- magnetiſch mit alleiniger Ausnahme von gelbem Blutlaugenſalz (Ferrocyankalium), welches Diamagnetismus erkennen läßt. Faraday dehnte ſeine Unterſuchungen auch auf Flüſſigkeiten aus und füllte ſie zu dieſem Zwecke in Röhrchen aus ſehr dünnem Glaſe, deren magnetiſches Verhalten vorher unterſucht wurde. Plücker geſtaltete die Halbanker auf der oberen Seite flach und legte darauf Glimmerplatten oder Uhrgläſer zur Aufnahme der Flüſſigkeiten. Es bildeten ſich bei den paramagnetiſchen Flüſſigkeiten zwei Berge, über je einem Magnetpole einer (Fig. 178), bei diamagnetiſchen entſtand jedoch nur ein Berg in der Mitte zwiſchen beiden Polen (Fig. 179). Hierbei ergab ſich das Waſſer ziemlich ſtark diamagnetiſch, hingegen ſind concentrirte Löſungen mag- netiſcher Verbindungen auch wieder magnetiſch. Auffallend iſt die Erſcheinung, daß das Verhalten der Körper durch Ver- änderung des ſie umgebenden Mediums verändert wird. Magnetiſche Körper, von noch ſtärker magnetiſchen umgeben, zeigen ſich diamagnetiſch und ebenſo diamagne- tiſche Körper, von ſtärker diamagnetiſchen eingehüllt, paramagnetiſch. Eine dia- magnetiſche Flüſſigkeit wurde z. B. in eine Glasröhre eingeſchloſſen und zwiſchen die beiden Magnetpole gebracht; ſie ſtellte ſich natürlich äquatorial. Dann brachte man in das magnetiſche Feld ein mit Waſſer gefülltes Gefäß derart, daß das

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885/295
Zitationshilfe: Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885, S. 281. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885/295>, abgerufen am 28.11.2024.