Sowohl bei dem Instrumente von Deprez als auch bei jenem von Ayrton und Perry ist der Einfluß des Erdmagnetismus dadurch auf ein Minimum gebracht, daß die Nadel in einem kräftigen magnetischen Felde schwingt.
Ayrton und Perry haben ein ihrem Ammeter ganz ähnlich gebautes Volt- meter construirt. Der Unterschied zwischen diesem und dem Ammeter besteht darin, daß das Voltmeter mit Windungen von 400 Ohms Widerstand versehen ist; es mißt die Potentialdifferenz zwischen zwei Punkten eines Stromkreises in Volts.
Wir wollen hiermit vorläufig die Schilderung von Meßinstrumenten ab- schließen, umsomehr als wir ohnehin noch an anderer Stelle auf solche zurück- kommen müssen, und nun im Nachstehenden einige Hilfsapparate zur Ausführung von Messungen betrachten.
Man kommt häufig in die Lage, einen Strom rasch unterbrechen oder schließen zu müssen. Hierbei wäre es sehr mißlich, diese Operationen in der Art auszuführen, daß man die Drähte aus den Klemmen entfernt oder sie in letztere
[Abbildung]
Fig. 134.
[Abbildung]
Fig. 135.
Ammeter von Ayrton & Perry.
befestigt. Man bedient sich daher der Stromunterbrecher oder Interruptoren. Einen solchen Stromunterbrecher einfachster Art lernten wir bereits am Siemens'schen Widerstandskasten kennen. Zwei durch einen schmalen Spalt voneinander getrennte Messingstücke, die an den einander zugewandten Flächen cylindrisch angebohrt sind und an den abstehenden Enden Klemmschrauben zur Aufnahme der Leitungsdrähte tragen, bilden mit dem dazu gehörigen Stöpsel einen solchen Unterbrecher. (Siehe Fig. 123, S. 210.)
In physikalischen Laboratorien wird zu demselben Zwecke häufig der so- genannte Schlüssel von Dubois benutzt. Auf einem Brettchen aus Ebonit (Hartgummi) sind zwei mit Klemmschrauben versehene Messingprismen, a und b, Fig. 136, befestigt. An dem Prisma a sitzt das mit einem Elfenbeingriff aus- gerüstete Messingstück c, welches, wie der punktirte Theil der Zeichnung erkennen läßt, in verticaler Ebene drehbar ist. a und b werden mit den Drähten des Stromkreises verbunden; ist dann das Stück c zugeklappt, so geht der Strom von a durch die Drehaxe in das Stück c und von diesem durch b in den Stromkreis
Sowohl bei dem Inſtrumente von Deprez als auch bei jenem von Ayrton und Perry iſt der Einfluß des Erdmagnetismus dadurch auf ein Minimum gebracht, daß die Nadel in einem kräftigen magnetiſchen Felde ſchwingt.
Ayrton und Perry haben ein ihrem Ammeter ganz ähnlich gebautes Volt- meter conſtruirt. Der Unterſchied zwiſchen dieſem und dem Ammeter beſteht darin, daß das Voltmeter mit Windungen von 400 Ohms Widerſtand verſehen iſt; es mißt die Potentialdifferenz zwiſchen zwei Punkten eines Stromkreiſes in Volts.
Wir wollen hiermit vorläufig die Schilderung von Meßinſtrumenten ab- ſchließen, umſomehr als wir ohnehin noch an anderer Stelle auf ſolche zurück- kommen müſſen, und nun im Nachſtehenden einige Hilfsapparate zur Ausführung von Meſſungen betrachten.
Man kommt häufig in die Lage, einen Strom raſch unterbrechen oder ſchließen zu müſſen. Hierbei wäre es ſehr mißlich, dieſe Operationen in der Art auszuführen, daß man die Drähte aus den Klemmen entfernt oder ſie in letztere
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Fig. 134.
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Fig. 135.
Ammeter von Ayrton & Perry.
befeſtigt. Man bedient ſich daher der Stromunterbrecher oder Interruptoren. Einen ſolchen Stromunterbrecher einfachſter Art lernten wir bereits am Siemens’ſchen Widerſtandskaſten kennen. Zwei durch einen ſchmalen Spalt voneinander getrennte Meſſingſtücke, die an den einander zugewandten Flächen cylindriſch angebohrt ſind und an den abſtehenden Enden Klemmſchrauben zur Aufnahme der Leitungsdrähte tragen, bilden mit dem dazu gehörigen Stöpſel einen ſolchen Unterbrecher. (Siehe Fig. 123, S. 210.)
In phyſikaliſchen Laboratorien wird zu demſelben Zwecke häufig der ſo- genannte Schlüſſel von Dubois benutzt. Auf einem Brettchen aus Ebonit (Hartgummi) ſind zwei mit Klemmſchrauben verſehene Meſſingprismen, a und b, Fig. 136, befeſtigt. An dem Prisma a ſitzt das mit einem Elfenbeingriff aus- gerüſtete Meſſingſtück c, welches, wie der punktirte Theil der Zeichnung erkennen läßt, in verticaler Ebene drehbar iſt. a und b werden mit den Drähten des Stromkreiſes verbunden; iſt dann das Stück c zugeklappt, ſo geht der Strom von a durch die Drehaxe in das Stück c und von dieſem durch b in den Stromkreis
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Sowohl bei dem Inſtrumente von Deprez als auch bei jenem von Ayrton
und Perry iſt der Einfluß des Erdmagnetismus dadurch auf ein Minimum gebracht,
daß die Nadel in einem kräftigen magnetiſchen Felde ſchwingt.
Ayrton und Perry haben ein ihrem Ammeter ganz ähnlich gebautes Volt-
meter conſtruirt. Der Unterſchied zwiſchen dieſem und dem Ammeter beſteht darin,
daß das Voltmeter mit Windungen von 400 Ohms Widerſtand verſehen iſt; es
mißt die Potentialdifferenz zwiſchen zwei Punkten eines Stromkreiſes in Volts.
Wir wollen hiermit vorläufig die Schilderung von Meßinſtrumenten ab-
ſchließen, umſomehr als wir ohnehin noch an anderer Stelle auf ſolche zurück-
kommen müſſen, und nun im Nachſtehenden einige Hilfsapparate zur Ausführung
von Meſſungen betrachten.
Man kommt häufig in die Lage, einen Strom raſch unterbrechen oder
ſchließen zu müſſen. Hierbei wäre es ſehr mißlich, dieſe Operationen in der Art
auszuführen, daß man die Drähte aus den Klemmen entfernt oder ſie in letztere
[Abbildung Fig. 134.]
[Abbildung Fig. 135.
Ammeter von Ayrton & Perry.]
befeſtigt. Man bedient ſich daher der Stromunterbrecher oder Interruptoren.
Einen ſolchen Stromunterbrecher einfachſter Art lernten wir bereits am Siemens’ſchen
Widerſtandskaſten kennen. Zwei durch einen ſchmalen Spalt voneinander getrennte
Meſſingſtücke, die an den einander zugewandten Flächen cylindriſch angebohrt ſind
und an den abſtehenden Enden Klemmſchrauben zur Aufnahme der Leitungsdrähte
tragen, bilden mit dem dazu gehörigen Stöpſel einen ſolchen Unterbrecher. (Siehe
Fig. 123, S. 210.)
In phyſikaliſchen Laboratorien wird zu demſelben Zwecke häufig der ſo-
genannte Schlüſſel von Dubois benutzt. Auf einem Brettchen aus Ebonit
(Hartgummi) ſind zwei mit Klemmſchrauben verſehene Meſſingprismen, a und b,
Fig. 136, befeſtigt. An dem Prisma a ſitzt das mit einem Elfenbeingriff aus-
gerüſtete Meſſingſtück c, welches, wie der punktirte Theil der Zeichnung erkennen
läßt, in verticaler Ebene drehbar iſt. a und b werden mit den Drähten des
Stromkreiſes verbunden; iſt dann das Stück c zugeklappt, ſo geht der Strom von
a durch die Drehaxe in das Stück c und von dieſem durch b in den Stromkreis
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Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885, S. 224. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885/238>, abgerufen am 25.11.2024.
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