Partien in den Stromkreis und durch Parallel- oder Hintereinanderschaltung den Multiplicator immer dem Widerstande des Stromkreises anzupassen.
Die größte Genauigkeit der Messung erreicht man durch Anwendung der Spiegelablesung. Bevor wir uns jedoch der Betrachtung eines mit dieser ausgerüsteten Instrumentes zuwenden, wollen wir der Spiegelablesung selbst eine kleine Betrach- tung widmen. s s (Fig. 129) stellt uns einen kleinen Planspiegel vor, der sich in der Ebene des Papiers um eine auf diese senkrechte Axe drehen kann. Fällt auf diesen Spiegel ein Lichtstrahl in der Richtung Q O auf, so wird er in die Richtung O P reflectirt. Ist m m ein Maßstab, z. B. ein in Centimeter und Millimeter getheiltes Meter, und F ein Fernrohr, so wird ein durch dieses auf den Spiegel blickendes Auge den bei Q befindlichen Theilstrich des Maßstabes sehen, vorausgesetzt, daß letzterer hinlänglich hell beleuchtet ist. Wir denken uns hierbei das Fernrohr etwas oberhalb des Meters angebracht. Die Zeichnung läßt erkennen, daß der durch den Spiegel in das Fernrohr reflectirte Theilstrich der Scala desto weiter gegen das Ende derselben liegen muß, je weiter sich der Spiegel dreht. Man ersieht
[Abbildung]
Fig. 129.
Spiegel-Ablesung.
aber auch, daß schon eine sehr geringe Drehung des Spiegels genügt, um sehr große Strecken der Theilung zu durch- laufen, und daß diese um so größer werden, je weiter die Scala mit dem Fernrohre von dem Spiegel entfernt ist.
Denken wir uns nun den Spiegel s s an den senkrecht auf seiner Ebene stehenden Magnet N S befestigt, so muß der Spiegel jede Drehung des Magnetes mitmachen und wird auch die geringsten Abweichungen des letzteren von seiner Ruhelage so genau als man wünscht er- kennbar machen. Hiervon ist nun bei den Spiegel-Galvanometern Anwendung gemacht. Das ursprünglich von Weber construirte Spiegel-Galvanometer ist in Fig. 130 abgebildet.
Das kupferne Gehäuse c c ist durch den Aufsatz i auf der Grundplatte des Instrumentes befestigt und vorne und rückwärts durch Glasplatten verschlossen. Ueber das Gehäuse werden mit Hilfe einer dünnen Messinghülse die Drahtwindungen geschoben. Sie sind in mehrere Partien getheilt und die Enden jeder derselben besitzen zwischen f f' voneinander isolirte Klemmschrauben. Der Zweck dieser An- ordnung ist, wie beim vorhin geschilderten Instrumente, der, die einzelnen Draht- gruppen in verschiedener Zahl und Schaltung in den Stromkreis einschalten zu können. Innerhalb des Kupfergehäuses ist die Magnetnadel N an einem Coconfaden auf- gehängt; dieser geht durch die Röhre r r und ist am oberen Ende derselben auf eine um eine horizontale Axe drehbare Schraube aufgewunden. Die Drehung der Schraube ermöglicht das Heben oder Senken der Magnetnadel.
In dem vierseitigen Kästchen k k, welches über der Kupferhülse befestigt ist, befindet sich ein kleiner Spiegel. Dieser ist mit seiner Ebene senkrecht auf die Längsaxe der Magnetnadel angeordnet und mit dieser unverrückbar verbunden. Das Gehäuse k k ist an der vorderen und rückwärtigen Fläche durch Spiegelscheiben verschlossen. Der Gebrauch des Instrumentes ist nach dem Vorhergehenden wohl ohneweiters verständlich.
Partien in den Stromkreis und durch Parallel- oder Hintereinanderſchaltung den Multiplicator immer dem Widerſtande des Stromkreiſes anzupaſſen.
Die größte Genauigkeit der Meſſung erreicht man durch Anwendung der Spiegelableſung. Bevor wir uns jedoch der Betrachtung eines mit dieſer ausgerüſteten Inſtrumentes zuwenden, wollen wir der Spiegelableſung ſelbſt eine kleine Betrach- tung widmen. s s (Fig. 129) ſtellt uns einen kleinen Planſpiegel vor, der ſich in der Ebene des Papiers um eine auf dieſe ſenkrechte Axe drehen kann. Fällt auf dieſen Spiegel ein Lichtſtrahl in der Richtung Q O auf, ſo wird er in die Richtung O P reflectirt. Iſt m m ein Maßſtab, z. B. ein in Centimeter und Millimeter getheiltes Meter, und F ein Fernrohr, ſo wird ein durch dieſes auf den Spiegel blickendes Auge den bei Q befindlichen Theilſtrich des Maßſtabes ſehen, vorausgeſetzt, daß letzterer hinlänglich hell beleuchtet iſt. Wir denken uns hierbei das Fernrohr etwas oberhalb des Meters angebracht. Die Zeichnung läßt erkennen, daß der durch den Spiegel in das Fernrohr reflectirte Theilſtrich der Scala deſto weiter gegen das Ende derſelben liegen muß, je weiter ſich der Spiegel dreht. Man erſieht
[Abbildung]
Fig. 129.
Spiegel-Ableſung.
aber auch, daß ſchon eine ſehr geringe Drehung des Spiegels genügt, um ſehr große Strecken der Theilung zu durch- laufen, und daß dieſe um ſo größer werden, je weiter die Scala mit dem Fernrohre von dem Spiegel entfernt iſt.
Denken wir uns nun den Spiegel s s an den ſenkrecht auf ſeiner Ebene ſtehenden Magnet N S befeſtigt, ſo muß der Spiegel jede Drehung des Magnetes mitmachen und wird auch die geringſten Abweichungen des letzteren von ſeiner Ruhelage ſo genau als man wünſcht er- kennbar machen. Hiervon iſt nun bei den Spiegel-Galvanometern Anwendung gemacht. Das urſprünglich von Weber conſtruirte Spiegel-Galvanometer iſt in Fig. 130 abgebildet.
Das kupferne Gehäuſe c c iſt durch den Aufſatz i auf der Grundplatte des Inſtrumentes befeſtigt und vorne und rückwärts durch Glasplatten verſchloſſen. Ueber das Gehäuſe werden mit Hilfe einer dünnen Meſſinghülſe die Drahtwindungen geſchoben. Sie ſind in mehrere Partien getheilt und die Enden jeder derſelben beſitzen zwiſchen f f' voneinander iſolirte Klemmſchrauben. Der Zweck dieſer An- ordnung iſt, wie beim vorhin geſchilderten Inſtrumente, der, die einzelnen Draht- gruppen in verſchiedener Zahl und Schaltung in den Stromkreis einſchalten zu können. Innerhalb des Kupfergehäuſes iſt die Magnetnadel N an einem Coconfaden auf- gehängt; dieſer geht durch die Röhre r r und iſt am oberen Ende derſelben auf eine um eine horizontale Axe drehbare Schraube aufgewunden. Die Drehung der Schraube ermöglicht das Heben oder Senken der Magnetnadel.
In dem vierſeitigen Käſtchen k k, welches über der Kupferhülſe befeſtigt iſt, befindet ſich ein kleiner Spiegel. Dieſer iſt mit ſeiner Ebene ſenkrecht auf die Längsaxe der Magnetnadel angeordnet und mit dieſer unverrückbar verbunden. Das Gehäuſe k k iſt an der vorderen und rückwärtigen Fläche durch Spiegelſcheiben verſchloſſen. Der Gebrauch des Inſtrumentes iſt nach dem Vorhergehenden wohl ohneweiters verſtändlich.
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Partien in den Stromkreis und durch Parallel- oder Hintereinanderſchaltung den
Multiplicator immer dem Widerſtande des Stromkreiſes anzupaſſen.
Die größte Genauigkeit der Meſſung erreicht man durch Anwendung der
Spiegelableſung. Bevor wir uns jedoch der Betrachtung eines mit dieſer ausgerüſteten
Inſtrumentes zuwenden, wollen wir der Spiegelableſung ſelbſt eine kleine Betrach-
tung widmen. s s (Fig. 129) ſtellt uns einen kleinen Planſpiegel vor, der ſich in
der Ebene des Papiers um eine auf dieſe ſenkrechte Axe drehen kann. Fällt auf
dieſen Spiegel ein Lichtſtrahl in der Richtung Q O auf, ſo wird er in die Richtung
O P reflectirt. Iſt m m ein Maßſtab, z. B. ein in Centimeter und Millimeter
getheiltes Meter, und F ein Fernrohr, ſo wird ein durch dieſes auf den Spiegel
blickendes Auge den bei Q befindlichen Theilſtrich des Maßſtabes ſehen, vorausgeſetzt,
daß letzterer hinlänglich hell beleuchtet iſt. Wir denken uns hierbei das Fernrohr
etwas oberhalb des Meters angebracht. Die Zeichnung läßt erkennen, daß der
durch den Spiegel in das Fernrohr reflectirte Theilſtrich der Scala deſto weiter
gegen das Ende derſelben liegen muß, je weiter ſich der Spiegel dreht. Man erſieht
[Abbildung Fig. 129.
Spiegel-Ableſung.]
aber auch, daß ſchon eine ſehr geringe
Drehung des Spiegels genügt, um ſehr
große Strecken der Theilung zu durch-
laufen, und daß dieſe um ſo größer
werden, je weiter die Scala mit dem
Fernrohre von dem Spiegel entfernt iſt.
Denken wir uns nun den Spiegel
s s an den ſenkrecht auf ſeiner Ebene
ſtehenden Magnet N S befeſtigt, ſo muß
der Spiegel jede Drehung des Magnetes
mitmachen und wird auch die geringſten
Abweichungen des letzteren von ſeiner
Ruhelage ſo genau als man wünſcht er-
kennbar machen. Hiervon iſt nun bei den
Spiegel-Galvanometern Anwendung gemacht. Das urſprünglich von Weber
conſtruirte Spiegel-Galvanometer iſt in Fig. 130 abgebildet.
Das kupferne Gehäuſe c c iſt durch den Aufſatz i auf der Grundplatte des
Inſtrumentes befeſtigt und vorne und rückwärts durch Glasplatten verſchloſſen. Ueber
das Gehäuſe werden mit Hilfe einer dünnen Meſſinghülſe die Drahtwindungen
geſchoben. Sie ſind in mehrere Partien getheilt und die Enden jeder derſelben
beſitzen zwiſchen f f' voneinander iſolirte Klemmſchrauben. Der Zweck dieſer An-
ordnung iſt, wie beim vorhin geſchilderten Inſtrumente, der, die einzelnen Draht-
gruppen in verſchiedener Zahl und Schaltung in den Stromkreis einſchalten zu können.
Innerhalb des Kupfergehäuſes iſt die Magnetnadel N an einem Coconfaden auf-
gehängt; dieſer geht durch die Röhre r r und iſt am oberen Ende derſelben auf
eine um eine horizontale Axe drehbare Schraube aufgewunden. Die Drehung der
Schraube ermöglicht das Heben oder Senken der Magnetnadel.
In dem vierſeitigen Käſtchen k k, welches über der Kupferhülſe befeſtigt iſt,
befindet ſich ein kleiner Spiegel. Dieſer iſt mit ſeiner Ebene ſenkrecht auf die
Längsaxe der Magnetnadel angeordnet und mit dieſer unverrückbar verbunden. Das
Gehäuſe k k iſt an der vorderen und rückwärtigen Fläche durch Spiegelſcheiben
verſchloſſen. Der Gebrauch des Inſtrumentes iſt nach dem Vorhergehenden wohl
ohneweiters verſtändlich.
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Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885, S. 220. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885/234>, abgerufen am 22.11.2024.
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