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Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885.

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möglichen Stromstärken erhalten werden können, denn wenn wir unseren Ausdruck
für die Stromstärke betrachten, sehen wir, daß hierdurch Zähler und Nenner des
Bruches sich ändern und daher dieser selbst jeden beliebigen Werth erhalten kann.
Die Fig. 109 und 110 stellen zwei Beispiele solcher gemischter Schaltungen dar. In
Fig. 109 sind je drei Elemente hintereinander, oder wie man sich auch ausdrückt,
auf Spannung geschaltet, und die so erhaltenen zwei Gruppen (die beiden Vertical-
reihen der Figur) parallel miteinander verbunden. Der Ausdruck für die Strom-
intensität muß daher lauten:
[Formel 1]

In Fig. 110 sind je zwei Elemente auf Spannung verbunden und die
hierdurch entstandenen drei Paare parallel geschaltet oder auf Quantität ge-
kuppelt, woraus nachstehende Formel resultirt:
[Formel 2]

Schaltungen im äußeren Stromkreise. Bisher wurde nur von den
verschiedenen Anordnungen der Elemente in einer Batterie, also von der Zusammen-
setzung des inneren Stromkreises gesprochen und hierbei auf jene des äußeren
Stromkreises keine Rücksicht genommen. Es ist aber selbstverständlich, daß auch
in diesem principiell verschiedene Anordnungen statthaben können. Hierbei ist jene
Anordnung die einfachste, bei welcher alle Theile des äußeren Stromkreises so
hintereinander liegen, daß der Strom sie nacheinander, ohne sich an irgend einer
Stelle theilen zu müssen, durchfließt. Ein derartiger Schließungsbogen kann etwa
durch das Schema in Fig. 111 versinnlicht werden. In diesem Falle sind die
einzelnen Theile a b, b c und c d des Schließungsbogens so miteinander ver-
bunden, daß sie dem Strome einen ungetheilten Weg darbieten. Der Strom muß
hierbei einen Theil nach dem andern durchlaufen und hat deshalb auf seinem Wege
einen Widerstand zu überwinden, der gleich ist der Summe aller Widerstände der
einzelnen Theile des Schließungsbogens.

Die einzelnen Theile eines Schließungsbogens lassen sich aber nicht nur
hintereinander schalten, sondern sie können auch in Parallelschaltung an-
geordnet werden. Schemas solcher Parallelschaltungen stellen die Fig. 112 und
113 dar. In Fig. 112 geht ein einfacher Leitungsdraht bis a, zertheilt sich dort
in sechs Zweige und diese vereinigen sich wieder in b zu einem Drahte, der zur
Batterie zurückführt. In Fig. 113 verlaufen von der Batterie aus zwei parallele
Drähte, welche an verschiedenen Stellen durch Querdrähte miteinander verbunden
sind. In dem einen wie in dem andern Falle sind dem von der Batterie kommenden
Strome mehrere Wege zur Rückkehr dargeboten. Man nennt solche Anordnungen
eines Stromkreises Stromverzweigungen und verdankt die Gesetze, welche hier
Geltung haben, Kirchhoff. Sie sind von Letzterem durch Verallgemeinerung des
Ohm'schen Gesetzes gefunden worden. Nach diesem hängt die Stromstärke in einem
gegebenen Schließungsbogen und bei Anwendung einer Batterie von constanter
elektromotorischer Kraft derart vom Widerstande ab, daß letzterer abnehmen muß,
wenn die Stromstärke zunimmt, und zunehmen muß, wenn die Stromstärke ab-

möglichen Stromſtärken erhalten werden können, denn wenn wir unſeren Ausdruck
für die Stromſtärke betrachten, ſehen wir, daß hierdurch Zähler und Nenner des
Bruches ſich ändern und daher dieſer ſelbſt jeden beliebigen Werth erhalten kann.
Die Fig. 109 und 110 ſtellen zwei Beiſpiele ſolcher gemiſchter Schaltungen dar. In
Fig. 109 ſind je drei Elemente hintereinander, oder wie man ſich auch ausdrückt,
auf Spannung geſchaltet, und die ſo erhaltenen zwei Gruppen (die beiden Vertical-
reihen der Figur) parallel miteinander verbunden. Der Ausdruck für die Strom-
intenſität muß daher lauten:
[Formel 1]

In Fig. 110 ſind je zwei Elemente auf Spannung verbunden und die
hierdurch entſtandenen drei Paare parallel geſchaltet oder auf Quantität ge-
kuppelt, woraus nachſtehende Formel reſultirt:
[Formel 2]

Schaltungen im äußeren Stromkreiſe. Bisher wurde nur von den
verſchiedenen Anordnungen der Elemente in einer Batterie, alſo von der Zuſammen-
ſetzung des inneren Stromkreiſes geſprochen und hierbei auf jene des äußeren
Stromkreiſes keine Rückſicht genommen. Es iſt aber ſelbſtverſtändlich, daß auch
in dieſem principiell verſchiedene Anordnungen ſtatthaben können. Hierbei iſt jene
Anordnung die einfachſte, bei welcher alle Theile des äußeren Stromkreiſes ſo
hintereinander liegen, daß der Strom ſie nacheinander, ohne ſich an irgend einer
Stelle theilen zu müſſen, durchfließt. Ein derartiger Schließungsbogen kann etwa
durch das Schema in Fig. 111 verſinnlicht werden. In dieſem Falle ſind die
einzelnen Theile a b, b c und c d des Schließungsbogens ſo miteinander ver-
bunden, daß ſie dem Strome einen ungetheilten Weg darbieten. Der Strom muß
hierbei einen Theil nach dem andern durchlaufen und hat deshalb auf ſeinem Wege
einen Widerſtand zu überwinden, der gleich iſt der Summe aller Widerſtände der
einzelnen Theile des Schließungsbogens.

Die einzelnen Theile eines Schließungsbogens laſſen ſich aber nicht nur
hintereinander ſchalten, ſondern ſie können auch in Parallelſchaltung an-
geordnet werden. Schemas ſolcher Parallelſchaltungen ſtellen die Fig. 112 und
113 dar. In Fig. 112 geht ein einfacher Leitungsdraht bis a, zertheilt ſich dort
in ſechs Zweige und dieſe vereinigen ſich wieder in b zu einem Drahte, der zur
Batterie zurückführt. In Fig. 113 verlaufen von der Batterie aus zwei parallele
Drähte, welche an verſchiedenen Stellen durch Querdrähte miteinander verbunden
ſind. In dem einen wie in dem andern Falle ſind dem von der Batterie kommenden
Strome mehrere Wege zur Rückkehr dargeboten. Man nennt ſolche Anordnungen
eines Stromkreiſes Stromverzweigungen und verdankt die Geſetze, welche hier
Geltung haben, Kirchhoff. Sie ſind von Letzterem durch Verallgemeinerung des
Ohm’ſchen Geſetzes gefunden worden. Nach dieſem hängt die Stromſtärke in einem
gegebenen Schließungsbogen und bei Anwendung einer Batterie von conſtanter
elektromotoriſcher Kraft derart vom Widerſtande ab, daß letzterer abnehmen muß,
wenn die Stromſtärke zunimmt, und zunehmen muß, wenn die Stromſtärke ab-

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[199/0213] möglichen Stromſtärken erhalten werden können, denn wenn wir unſeren Ausdruck für die Stromſtärke betrachten, ſehen wir, daß hierdurch Zähler und Nenner des Bruches ſich ändern und daher dieſer ſelbſt jeden beliebigen Werth erhalten kann. Die Fig. 109 und 110 ſtellen zwei Beiſpiele ſolcher gemiſchter Schaltungen dar. In Fig. 109 ſind je drei Elemente hintereinander, oder wie man ſich auch ausdrückt, auf Spannung geſchaltet, und die ſo erhaltenen zwei Gruppen (die beiden Vertical- reihen der Figur) parallel miteinander verbunden. Der Ausdruck für die Strom- intenſität muß daher lauten: [FORMEL] In Fig. 110 ſind je zwei Elemente auf Spannung verbunden und die hierdurch entſtandenen drei Paare parallel geſchaltet oder auf Quantität ge- kuppelt, woraus nachſtehende Formel reſultirt: [FORMEL] Schaltungen im äußeren Stromkreiſe. Bisher wurde nur von den verſchiedenen Anordnungen der Elemente in einer Batterie, alſo von der Zuſammen- ſetzung des inneren Stromkreiſes geſprochen und hierbei auf jene des äußeren Stromkreiſes keine Rückſicht genommen. Es iſt aber ſelbſtverſtändlich, daß auch in dieſem principiell verſchiedene Anordnungen ſtatthaben können. Hierbei iſt jene Anordnung die einfachſte, bei welcher alle Theile des äußeren Stromkreiſes ſo hintereinander liegen, daß der Strom ſie nacheinander, ohne ſich an irgend einer Stelle theilen zu müſſen, durchfließt. Ein derartiger Schließungsbogen kann etwa durch das Schema in Fig. 111 verſinnlicht werden. In dieſem Falle ſind die einzelnen Theile a b, b c und c d des Schließungsbogens ſo miteinander ver- bunden, daß ſie dem Strome einen ungetheilten Weg darbieten. Der Strom muß hierbei einen Theil nach dem andern durchlaufen und hat deshalb auf ſeinem Wege einen Widerſtand zu überwinden, der gleich iſt der Summe aller Widerſtände der einzelnen Theile des Schließungsbogens. Die einzelnen Theile eines Schließungsbogens laſſen ſich aber nicht nur hintereinander ſchalten, ſondern ſie können auch in Parallelſchaltung an- geordnet werden. Schemas ſolcher Parallelſchaltungen ſtellen die Fig. 112 und 113 dar. In Fig. 112 geht ein einfacher Leitungsdraht bis a, zertheilt ſich dort in ſechs Zweige und dieſe vereinigen ſich wieder in b zu einem Drahte, der zur Batterie zurückführt. In Fig. 113 verlaufen von der Batterie aus zwei parallele Drähte, welche an verſchiedenen Stellen durch Querdrähte miteinander verbunden ſind. In dem einen wie in dem andern Falle ſind dem von der Batterie kommenden Strome mehrere Wege zur Rückkehr dargeboten. Man nennt ſolche Anordnungen eines Stromkreiſes Stromverzweigungen und verdankt die Geſetze, welche hier Geltung haben, Kirchhoff. Sie ſind von Letzterem durch Verallgemeinerung des Ohm’ſchen Geſetzes gefunden worden. Nach dieſem hängt die Stromſtärke in einem gegebenen Schließungsbogen und bei Anwendung einer Batterie von conſtanter elektromotoriſcher Kraft derart vom Widerſtande ab, daß letzterer abnehmen muß, wenn die Stromſtärke zunimmt, und zunehmen muß, wenn die Stromſtärke ab-

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Zitationshilfe: Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885, S. 199. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885/213>, abgerufen am 22.11.2024.