Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885.

Bild:
<< vorherige Seite

in Betracht kommt. Wir können dann den Widerstand der Elemente vernachlässigen
und schreiben:
[Formel 1] hieraus ersehen wir aber, daß durch die Hintereinanderschaltung von 6 Elementen
die Stromintensität nahezu sechsmal so groß geworden ist als die eines Elementes,
und können daher den Satz aufstellen:

Bei Anwendung eines Schließungsbogens von sehr großem
Widerstande ist es zur Erzielung eines kräftigen Stromes vortheil-
haft, die Elemente hintereinander zu schalten
.

Mehrere Elemente können aber auch noch auf eine zweite Art zu einer
Batterie vereinigt werden, wie dies das Schema Fig. 108 darstellt. Bei dieser
Anordnung sind alle Kupferplatten mit dem einen, alle Zinkplatten mit dem
andern Leitungsdrahte verbunden. Eine derartige Batterie stellt daher gewisser-
maßen nur ein Element dar, in welchem aber die eingetauchten Platten eine

[Abbildung] Fig. 108.

Parallelschaltung.

sechsmal so große Oberfläche besitzen wie das ursprüngliche Element. Es wird
daher auch bei dieser Berbindungsweise von Elementen zu einer Batterie die
elektromotorische Kraft nicht vergrößert; der innere Widerstand ist hingegen durch
die Verbindung von 6 Elementen auf den sechsten Theil des Widerstandes von
einem Elemente herabgebracht worden, da der Strom durch einen sechsmal so
großen Querschnitt fließt.

Man nennt diese Verbindung von Elementen zu einer Batterie die Parallel-
schaltung
und erhält für die Stromstärke von 6 parallel geschalteten Elementen
den Ausdruck:
[Formel 2]

Betrachten wir nun abermals den Einfluß des äußeren Widerstandes auf
die Stromintensität, so finden wir bei parallel geschalteten Elementen ein gerade
entgegengesetztes Verhalten als bei Hintereinanderschaltung.

Ist nämlich der äußere Widerstand im Schließungsbogen verschwindend
klein im Verhältnisse zu jenem in der Batterie, so kann ersterer vernachlässigt werden
und obiger Ausdruck für die Stromintensität erhält die Form:
[Formel 3]

in Betracht kommt. Wir können dann den Widerſtand der Elemente vernachläſſigen
und ſchreiben:
[Formel 1] hieraus erſehen wir aber, daß durch die Hintereinanderſchaltung von 6 Elementen
die Stromintenſität nahezu ſechsmal ſo groß geworden iſt als die eines Elementes,
und können daher den Satz aufſtellen:

Bei Anwendung eines Schließungsbogens von ſehr großem
Widerſtande iſt es zur Erzielung eines kräftigen Stromes vortheil-
haft, die Elemente hintereinander zu ſchalten
.

Mehrere Elemente können aber auch noch auf eine zweite Art zu einer
Batterie vereinigt werden, wie dies das Schema Fig. 108 darſtellt. Bei dieſer
Anordnung ſind alle Kupferplatten mit dem einen, alle Zinkplatten mit dem
andern Leitungsdrahte verbunden. Eine derartige Batterie ſtellt daher gewiſſer-
maßen nur ein Element dar, in welchem aber die eingetauchten Platten eine

[Abbildung] Fig. 108.

Parallelſchaltung.

ſechsmal ſo große Oberfläche beſitzen wie das urſprüngliche Element. Es wird
daher auch bei dieſer Berbindungsweiſe von Elementen zu einer Batterie die
elektromotoriſche Kraft nicht vergrößert; der innere Widerſtand iſt hingegen durch
die Verbindung von 6 Elementen auf den ſechſten Theil des Widerſtandes von
einem Elemente herabgebracht worden, da der Strom durch einen ſechsmal ſo
großen Querſchnitt fließt.

Man nennt dieſe Verbindung von Elementen zu einer Batterie die Parallel-
ſchaltung
und erhält für die Stromſtärke von 6 parallel geſchalteten Elementen
den Ausdruck:
[Formel 2]

Betrachten wir nun abermals den Einfluß des äußeren Widerſtandes auf
die Stromintenſität, ſo finden wir bei parallel geſchalteten Elementen ein gerade
entgegengeſetztes Verhalten als bei Hintereinanderſchaltung.

Iſt nämlich der äußere Widerſtand im Schließungsbogen verſchwindend
klein im Verhältniſſe zu jenem in der Batterie, ſo kann erſterer vernachläſſigt werden
und obiger Ausdruck für die Stromintenſität erhält die Form:
[Formel 3]

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0211" n="197"/>
in Betracht kommt. Wir können dann den Wider&#x017F;tand der Elemente vernachlä&#x017F;&#x017F;igen<lb/>
und &#x017F;chreiben:<lb/><hi rendition="#c"><formula/></hi> hieraus er&#x017F;ehen wir aber, daß durch die Hintereinander&#x017F;chaltung von 6 Elementen<lb/>
die Strominten&#x017F;ität nahezu &#x017F;echsmal &#x017F;o groß geworden i&#x017F;t als die eines Elementes,<lb/>
und können daher den Satz auf&#x017F;tellen:</p><lb/>
              <p><hi rendition="#g">Bei Anwendung eines Schließungsbogens von &#x017F;ehr großem<lb/>
Wider&#x017F;tande i&#x017F;t es zur Erzielung eines kräftigen Stromes vortheil-<lb/>
haft, die Elemente hintereinander zu &#x017F;chalten</hi>.</p><lb/>
              <p>Mehrere Elemente können aber auch noch auf eine zweite Art zu einer<lb/>
Batterie vereinigt werden, wie dies das Schema Fig. 108 dar&#x017F;tellt. Bei die&#x017F;er<lb/>
Anordnung &#x017F;ind alle Kupferplatten mit dem einen, alle Zinkplatten mit dem<lb/>
andern Leitungsdrahte verbunden. Eine derartige Batterie &#x017F;tellt daher gewi&#x017F;&#x017F;er-<lb/>
maßen nur <hi rendition="#g">ein</hi> Element dar, in welchem aber die eingetauchten Platten eine<lb/><figure><head>Fig. 108.</head><lb/><p>Parallel&#x017F;chaltung.</p></figure><lb/>
&#x017F;echsmal &#x017F;o große Oberfläche be&#x017F;itzen wie das ur&#x017F;prüngliche Element. Es wird<lb/>
daher auch bei die&#x017F;er Berbindungswei&#x017F;e von Elementen zu einer Batterie die<lb/>
elektromotori&#x017F;che Kraft nicht vergrößert; der innere Wider&#x017F;tand i&#x017F;t hingegen durch<lb/>
die Verbindung von 6 Elementen auf den &#x017F;ech&#x017F;ten Theil des Wider&#x017F;tandes von<lb/>
einem Elemente herabgebracht worden, da der Strom durch einen &#x017F;echsmal &#x017F;o<lb/>
großen Quer&#x017F;chnitt fließt.</p><lb/>
              <p>Man nennt die&#x017F;e Verbindung von Elementen zu einer Batterie die <hi rendition="#g">Parallel-<lb/>
&#x017F;chaltung</hi> und erhält für die Strom&#x017F;tärke von 6 parallel ge&#x017F;chalteten Elementen<lb/>
den Ausdruck:<lb/><hi rendition="#c"><formula/></hi></p>
              <p>Betrachten wir nun abermals den Einfluß des äußeren Wider&#x017F;tandes auf<lb/>
die Strominten&#x017F;ität, &#x017F;o finden wir bei parallel ge&#x017F;chalteten Elementen ein gerade<lb/>
entgegenge&#x017F;etztes Verhalten als bei Hintereinander&#x017F;chaltung.</p><lb/>
              <p>I&#x017F;t nämlich der äußere Wider&#x017F;tand im Schließungsbogen ver&#x017F;chwindend<lb/>
klein im Verhältni&#x017F;&#x017F;e zu jenem in der Batterie, &#x017F;o kann er&#x017F;terer vernachlä&#x017F;&#x017F;igt werden<lb/>
und obiger Ausdruck für die Strominten&#x017F;ität erhält die Form:<lb/><hi rendition="#c"><formula/></hi></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[197/0211] in Betracht kommt. Wir können dann den Widerſtand der Elemente vernachläſſigen und ſchreiben: [FORMEL] hieraus erſehen wir aber, daß durch die Hintereinanderſchaltung von 6 Elementen die Stromintenſität nahezu ſechsmal ſo groß geworden iſt als die eines Elementes, und können daher den Satz aufſtellen: Bei Anwendung eines Schließungsbogens von ſehr großem Widerſtande iſt es zur Erzielung eines kräftigen Stromes vortheil- haft, die Elemente hintereinander zu ſchalten. Mehrere Elemente können aber auch noch auf eine zweite Art zu einer Batterie vereinigt werden, wie dies das Schema Fig. 108 darſtellt. Bei dieſer Anordnung ſind alle Kupferplatten mit dem einen, alle Zinkplatten mit dem andern Leitungsdrahte verbunden. Eine derartige Batterie ſtellt daher gewiſſer- maßen nur ein Element dar, in welchem aber die eingetauchten Platten eine [Abbildung Fig. 108. Parallelſchaltung.] ſechsmal ſo große Oberfläche beſitzen wie das urſprüngliche Element. Es wird daher auch bei dieſer Berbindungsweiſe von Elementen zu einer Batterie die elektromotoriſche Kraft nicht vergrößert; der innere Widerſtand iſt hingegen durch die Verbindung von 6 Elementen auf den ſechſten Theil des Widerſtandes von einem Elemente herabgebracht worden, da der Strom durch einen ſechsmal ſo großen Querſchnitt fließt. Man nennt dieſe Verbindung von Elementen zu einer Batterie die Parallel- ſchaltung und erhält für die Stromſtärke von 6 parallel geſchalteten Elementen den Ausdruck: [FORMEL] Betrachten wir nun abermals den Einfluß des äußeren Widerſtandes auf die Stromintenſität, ſo finden wir bei parallel geſchalteten Elementen ein gerade entgegengeſetztes Verhalten als bei Hintereinanderſchaltung. Iſt nämlich der äußere Widerſtand im Schließungsbogen verſchwindend klein im Verhältniſſe zu jenem in der Batterie, ſo kann erſterer vernachläſſigt werden und obiger Ausdruck für die Stromintenſität erhält die Form: [FORMEL]

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885/211
Zitationshilfe: Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885, S. 197. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885/211>, abgerufen am 28.11.2024.