Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885.

Bild:
<< vorherige Seite

darin, daß man immer das elektropositive Metall des einen Elementes mit
dem elektronegativen Metalle des nachfolgenden Elementes verbindet. Es bleibt
dann beim ersten Elemente das elektronegative Metall, beim letzten das elektropositive
unverbunden. An diese beiden Platten, die Pole der Batterie, werden dann die
Drähte des äußeren Stromkreises angeschlossen. Diese Art der Zusammenstellung von
Elementen zu einer Batterie nennt man die Hintereinanderschaltung.

Der elektrische Strom fließt hier in der Flüssigkeit des ersten Elementes vom
Zink zum Kupfer, durch den Verbindungsdraht zum Zink des zweiten Elementes,
wo er sich mit dem daselbst erregten Strom vereinigt und zum dritten Elemente
strömt u. s. w. bis zum letzten Elemente, aus welchem er durch die Kupferplatte

[Abbildung] Fig. 107.

Hintereinan-
derschaltung.

austritt, den äußeren Stromkreis durchläuft und wieder zum Zink des
ersten Elementes znrückkehrt.

Die Stromstärke ist, wie wir früher gefunden haben, gleich:
[Formel 1] oder, da letzterer sich aus dem Widerstande des Elementes und dem
Widerstande des äußeren Stromkreises zusammensetzt, können wir auch
schreiben:
[Formel 2]

Dies giebt uns den Werth für die Stromintensität, welche ein
Element entwickelt. Verbinden wir nun mehrere, z. B. 6 Elemente, wie
es unser Schema zeigt, hintereinander, so wirkt die elektromotorische
Kraft sechsfach; gleichzeitig wird aber auch der innere Widerstand
sechsmal so groß, da jetzt der Strom die Flüssigkeiten von 6 Ele-
menten durchfließen muß. Unser Ausdruck für die Stromintensität geht
daher über in
[Formel 3]

Nehmen wir nun an, der Widerstand des äußeren Schließungs-
bogens sei im Verhältnisse zu dem inneren Widerstande so unbedeutend,
daß sein Einfluß auf den Werth des Bruches nahezu gar nicht ver-
ändernd einwirkt, dann können wir ihn vernachlässigen und schreiben:
[Formel 4] oder, wenn wir durch 6 abkürzen:
[Formel 5]

Wir erhalten somit für die Stromintensität der 6 hintereinandergeschalteten
Elemente denselben Werth wie für ein Element. Es ergiebt sich also aus dieser
Discussion des Ohm'schen Gesetzes der Satz:

Bei Anwendung eines Schließungsbogens von sehr kleinem
Widerstande kann man die Intensität des Stromes durch Vermehrung
der Elemente nicht erhöhen
.

Betrachten wir jetzt den entgegengesetzten Fall: Der äußere Widerstand sei
so groß, daß der Widerstand der 6 Elemente im Vergleiche zu ersterem gar nicht

darin, daß man immer das elektropoſitive Metall des einen Elementes mit
dem elektronegativen Metalle des nachfolgenden Elementes verbindet. Es bleibt
dann beim erſten Elemente das elektronegative Metall, beim letzten das elektropoſitive
unverbunden. An dieſe beiden Platten, die Pole der Batterie, werden dann die
Drähte des äußeren Stromkreiſes angeſchloſſen. Dieſe Art der Zuſammenſtellung von
Elementen zu einer Batterie nennt man die Hintereinanderſchaltung.

Der elektriſche Strom fließt hier in der Flüſſigkeit des erſten Elementes vom
Zink zum Kupfer, durch den Verbindungsdraht zum Zink des zweiten Elementes,
wo er ſich mit dem daſelbſt erregten Strom vereinigt und zum dritten Elemente
ſtrömt u. ſ. w. bis zum letzten Elemente, aus welchem er durch die Kupferplatte

[Abbildung] Fig. 107.

Hintereinan-
derſchaltung.

austritt, den äußeren Stromkreis durchläuft und wieder zum Zink des
erſten Elementes znrückkehrt.

Die Stromſtärke iſt, wie wir früher gefunden haben, gleich:
[Formel 1] oder, da letzterer ſich aus dem Widerſtande des Elementes und dem
Widerſtande des äußeren Stromkreiſes zuſammenſetzt, können wir auch
ſchreiben:
[Formel 2]

Dies giebt uns den Werth für die Stromintenſität, welche ein
Element entwickelt. Verbinden wir nun mehrere, z. B. 6 Elemente, wie
es unſer Schema zeigt, hintereinander, ſo wirkt die elektromotoriſche
Kraft ſechsfach; gleichzeitig wird aber auch der innere Widerſtand
ſechsmal ſo groß, da jetzt der Strom die Flüſſigkeiten von 6 Ele-
menten durchfließen muß. Unſer Ausdruck für die Stromintenſität geht
daher über in
[Formel 3]

Nehmen wir nun an, der Widerſtand des äußeren Schließungs-
bogens ſei im Verhältniſſe zu dem inneren Widerſtande ſo unbedeutend,
daß ſein Einfluß auf den Werth des Bruches nahezu gar nicht ver-
ändernd einwirkt, dann können wir ihn vernachläſſigen und ſchreiben:
[Formel 4] oder, wenn wir durch 6 abkürzen:
[Formel 5]

Wir erhalten ſomit für die Stromintenſität der 6 hintereinandergeſchalteten
Elemente denſelben Werth wie für ein Element. Es ergiebt ſich alſo aus dieſer
Discuſſion des Ohm’ſchen Geſetzes der Satz:

Bei Anwendung eines Schließungsbogens von ſehr kleinem
Widerſtande kann man die Intenſität des Stromes durch Vermehrung
der Elemente nicht erhöhen
.

Betrachten wir jetzt den entgegengeſetzten Fall: Der äußere Widerſtand ſei
ſo groß, daß der Widerſtand der 6 Elemente im Vergleiche zu erſterem gar nicht

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0210" n="196"/>
darin, daß man immer das elektropo&#x017F;itive Metall des einen Elementes mit<lb/>
dem elektronegativen Metalle des nachfolgenden Elementes verbindet. Es bleibt<lb/>
dann beim er&#x017F;ten Elemente das elektronegative Metall, beim letzten das elektropo&#x017F;itive<lb/>
unverbunden. An die&#x017F;e beiden Platten, die Pole der Batterie, werden dann die<lb/>
Drähte des äußeren Stromkrei&#x017F;es ange&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;en. Die&#x017F;e Art der Zu&#x017F;ammen&#x017F;tellung von<lb/>
Elementen zu einer Batterie nennt man die <hi rendition="#g">Hintereinander&#x017F;chaltung</hi>.</p><lb/>
              <p>Der elektri&#x017F;che Strom fließt hier in der Flü&#x017F;&#x017F;igkeit des er&#x017F;ten Elementes vom<lb/>
Zink zum Kupfer, durch den Verbindungsdraht zum Zink des zweiten Elementes,<lb/>
wo er &#x017F;ich mit dem da&#x017F;elb&#x017F;t erregten Strom vereinigt und zum dritten Elemente<lb/>
&#x017F;trömt u. &#x017F;. w. bis zum letzten Elemente, aus welchem er durch die Kupferplatte<lb/><figure><head>Fig. 107.</head><lb/><p>Hintereinan-<lb/>
der&#x017F;chaltung.</p></figure><lb/>
austritt, den äußeren Stromkreis durchläuft und wieder zum Zink des<lb/>
er&#x017F;ten Elementes znrückkehrt.</p><lb/>
              <p>Die Strom&#x017F;tärke i&#x017F;t, wie wir früher gefunden haben, gleich:<lb/><hi rendition="#c"><formula/></hi> oder, da letzterer &#x017F;ich aus dem Wider&#x017F;tande des Elementes und dem<lb/>
Wider&#x017F;tande des äußeren Stromkrei&#x017F;es zu&#x017F;ammen&#x017F;etzt, können wir auch<lb/>
&#x017F;chreiben:<lb/><hi rendition="#c"><formula/></hi></p>
              <p>Dies giebt uns den Werth für die Strominten&#x017F;ität, welche <hi rendition="#g">ein</hi><lb/>
Element entwickelt. Verbinden wir nun mehrere, z. B. 6 Elemente, wie<lb/>
es un&#x017F;er Schema zeigt, hintereinander, &#x017F;o wirkt die elektromotori&#x017F;che<lb/>
Kraft &#x017F;echsfach; gleichzeitig wird aber auch der innere Wider&#x017F;tand<lb/>
&#x017F;echsmal &#x017F;o groß, da jetzt der Strom die Flü&#x017F;&#x017F;igkeiten von 6 Ele-<lb/>
menten durchfließen muß. Un&#x017F;er Ausdruck für die Strominten&#x017F;ität geht<lb/>
daher über in<lb/><hi rendition="#c"><formula/></hi></p>
              <p>Nehmen wir nun an, der Wider&#x017F;tand des äußeren Schließungs-<lb/>
bogens &#x017F;ei im Verhältni&#x017F;&#x017F;e zu dem inneren Wider&#x017F;tande &#x017F;o unbedeutend,<lb/>
daß &#x017F;ein Einfluß auf den Werth des Bruches nahezu gar nicht ver-<lb/>
ändernd einwirkt, dann können wir ihn vernachlä&#x017F;&#x017F;igen und &#x017F;chreiben:<lb/><hi rendition="#c"><formula/></hi> oder, wenn wir durch 6 abkürzen:<lb/><hi rendition="#c"><formula/></hi></p>
              <p>Wir erhalten &#x017F;omit für die Strominten&#x017F;ität der 6 hintereinanderge&#x017F;chalteten<lb/>
Elemente den&#x017F;elben Werth wie für ein Element. Es ergiebt &#x017F;ich al&#x017F;o aus die&#x017F;er<lb/>
Discu&#x017F;&#x017F;ion des Ohm&#x2019;&#x017F;chen Ge&#x017F;etzes der Satz:</p><lb/>
              <p><hi rendition="#g">Bei Anwendung eines Schließungsbogens von &#x017F;ehr kleinem<lb/>
Wider&#x017F;tande kann man die Inten&#x017F;ität des Stromes durch Vermehrung<lb/>
der Elemente nicht erhöhen</hi>.</p><lb/>
              <p>Betrachten wir jetzt den entgegenge&#x017F;etzten Fall: Der äußere Wider&#x017F;tand &#x017F;ei<lb/>
&#x017F;o groß, daß der Wider&#x017F;tand der 6 Elemente im Vergleiche zu er&#x017F;terem gar nicht<lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[196/0210] darin, daß man immer das elektropoſitive Metall des einen Elementes mit dem elektronegativen Metalle des nachfolgenden Elementes verbindet. Es bleibt dann beim erſten Elemente das elektronegative Metall, beim letzten das elektropoſitive unverbunden. An dieſe beiden Platten, die Pole der Batterie, werden dann die Drähte des äußeren Stromkreiſes angeſchloſſen. Dieſe Art der Zuſammenſtellung von Elementen zu einer Batterie nennt man die Hintereinanderſchaltung. Der elektriſche Strom fließt hier in der Flüſſigkeit des erſten Elementes vom Zink zum Kupfer, durch den Verbindungsdraht zum Zink des zweiten Elementes, wo er ſich mit dem daſelbſt erregten Strom vereinigt und zum dritten Elemente ſtrömt u. ſ. w. bis zum letzten Elemente, aus welchem er durch die Kupferplatte [Abbildung Fig. 107. Hintereinan- derſchaltung.] austritt, den äußeren Stromkreis durchläuft und wieder zum Zink des erſten Elementes znrückkehrt. Die Stromſtärke iſt, wie wir früher gefunden haben, gleich: [FORMEL] oder, da letzterer ſich aus dem Widerſtande des Elementes und dem Widerſtande des äußeren Stromkreiſes zuſammenſetzt, können wir auch ſchreiben: [FORMEL] Dies giebt uns den Werth für die Stromintenſität, welche ein Element entwickelt. Verbinden wir nun mehrere, z. B. 6 Elemente, wie es unſer Schema zeigt, hintereinander, ſo wirkt die elektromotoriſche Kraft ſechsfach; gleichzeitig wird aber auch der innere Widerſtand ſechsmal ſo groß, da jetzt der Strom die Flüſſigkeiten von 6 Ele- menten durchfließen muß. Unſer Ausdruck für die Stromintenſität geht daher über in [FORMEL] Nehmen wir nun an, der Widerſtand des äußeren Schließungs- bogens ſei im Verhältniſſe zu dem inneren Widerſtande ſo unbedeutend, daß ſein Einfluß auf den Werth des Bruches nahezu gar nicht ver- ändernd einwirkt, dann können wir ihn vernachläſſigen und ſchreiben: [FORMEL] oder, wenn wir durch 6 abkürzen: [FORMEL] Wir erhalten ſomit für die Stromintenſität der 6 hintereinandergeſchalteten Elemente denſelben Werth wie für ein Element. Es ergiebt ſich alſo aus dieſer Discuſſion des Ohm’ſchen Geſetzes der Satz: Bei Anwendung eines Schließungsbogens von ſehr kleinem Widerſtande kann man die Intenſität des Stromes durch Vermehrung der Elemente nicht erhöhen. Betrachten wir jetzt den entgegengeſetzten Fall: Der äußere Widerſtand ſei ſo groß, daß der Widerſtand der 6 Elemente im Vergleiche zu erſterem gar nicht

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885/210
Zitationshilfe: Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885, S. 196. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885/210>, abgerufen am 04.05.2024.