die Zweige N1L1, beziehungsweise N2L2 und N1M1, beziehungsweise N2M2 aus. Die Enden L1 und L2 der erstgenannten Zweige sind durch die Linienleitung l miteinander verbunden, die Enden der zweiten Zweige M1 und M2 stehen unter Vermittlung der Widerstände z mit der Erde in Verbindung und die Zweigpaare sind durch L1M1, beziehungsweise L2M2 untereinander verbunden. In die Zweige sind die Widerstände x und y eingeschaltet und in die Verbindungsleitung je zweier Zweige die Empfangsapparate, dargestellt durch die Relais R1 und R2.
Betrachten wir nun wieder die beiden Fälle, nämlich: es arbeitet nur eine Station oder es arbeiten beide Stationen. Arbeitet nur die Station I, so wird durch das Niederdrücken des Tasters T1 der Contact zwischen H1 und 4 aufge- hoben und ein Contact zwischen H1 und 3 hergestellt. Von der Batterie B1 aus geht daher ein Strom über 3 H1 nach N1 und fließt von hier aus einerseits durch den Widerstand y über M1 und durch den Widerstand z zur Erde ab, und gelangt andererseits durch den Widerstand x über L1 in die Leitung l. Der Weg
[Abbildung]
Fig. 783.
Schwender's Gegensprechmethode.
L1M1, welcher das Relais der gebenden Station I enthält, bleibt hierbei stromlos (oder bildet für den abgehenden Strom die stromfreie Brücke). Der in der Station II bei L2 anlangende Strom theilt sich in zwei Zweige, deren einer über L2M2 durch den Widerstand z zur Erde abfließt, deren zweiter den Widerstand x durchläuft und über H2 4 durch den Widerstand b zur Erde abfließt. In der Empfangsstation II bildet also der Zweig M2N2 die stromlose Brücke und das Relais R2 wird, da es im stromdurchflossenen Zweige L2M2 liegt, ansprechen.
Arbeiten hingegen beide Stationen gleichzeitig, so ist auch in der Station II der Contact zwischen H2 und 4 aufgehoben und jener zwischen 3 und H2 her- gestellt. Es gelangt daher auch von der Batterie B2 ein Strom über T2 3 H2 x und L2 in die Linienleitung l. Da dieser Strom entgegengesetzt gerichtet ist wie der von der Station I durch B1 in die Linie l gesandte Strom, beide Ströme aber gleich stark sind, so werden sich ihre Wirkungen in der Linie l gegenseitig aufheben, d. h. die Linie l wird stromlos sein. Hieraus resultirt für jede Station ein geschlossener Localstrom, dessen Verlauf z. B. für die Station II folgender ist: Der Strom fließt von B2 aus über T2 3 und H2 nach N2; dort theilt er sich
die Zweige N1L1, beziehungsweiſe N2L2 und N1M1, beziehungsweiſe N2M2 aus. Die Enden L1 und L2 der erſtgenannten Zweige ſind durch die Linienleitung l miteinander verbunden, die Enden der zweiten Zweige M1 und M2 ſtehen unter Vermittlung der Widerſtände z mit der Erde in Verbindung und die Zweigpaare ſind durch L1M1, beziehungsweiſe L2M2 untereinander verbunden. In die Zweige ſind die Widerſtände x und y eingeſchaltet und in die Verbindungsleitung je zweier Zweige die Empfangsapparate, dargeſtellt durch die Relais R1 und R2.
Betrachten wir nun wieder die beiden Fälle, nämlich: es arbeitet nur eine Station oder es arbeiten beide Stationen. Arbeitet nur die Station I, ſo wird durch das Niederdrücken des Taſters T1 der Contact zwiſchen H1 und 4 aufge- hoben und ein Contact zwiſchen H1 und 3 hergeſtellt. Von der Batterie B1 aus geht daher ein Strom über 3 H1 nach N1 und fließt von hier aus einerſeits durch den Widerſtand y über M1 und durch den Widerſtand z zur Erde ab, und gelangt andererſeits durch den Widerſtand x über L1 in die Leitung l. Der Weg
[Abbildung]
Fig. 783.
Schwender’s Gegenſprechmethode.
L1M1, welcher das Relais der gebenden Station I enthält, bleibt hierbei ſtromlos (oder bildet für den abgehenden Strom die ſtromfreie Brücke). Der in der Station II bei L2 anlangende Strom theilt ſich in zwei Zweige, deren einer über L2M2 durch den Widerſtand z zur Erde abfließt, deren zweiter den Widerſtand x durchläuft und über H2 4 durch den Widerſtand b zur Erde abfließt. In der Empfangsſtation II bildet alſo der Zweig M2N2 die ſtromloſe Brücke und das Relais R2 wird, da es im ſtromdurchfloſſenen Zweige L2M2 liegt, anſprechen.
Arbeiten hingegen beide Stationen gleichzeitig, ſo iſt auch in der Station II der Contact zwiſchen H2 und 4 aufgehoben und jener zwiſchen 3 und H2 her- geſtellt. Es gelangt daher auch von der Batterie B2 ein Strom über T2 3 H2 x und L2 in die Linienleitung l. Da dieſer Strom entgegengeſetzt gerichtet iſt wie der von der Station I durch B1 in die Linie l geſandte Strom, beide Ströme aber gleich ſtark ſind, ſo werden ſich ihre Wirkungen in der Linie l gegenſeitig aufheben, d. h. die Linie l wird ſtromlos ſein. Hieraus reſultirt für jede Station ein geſchloſſener Localſtrom, deſſen Verlauf z. B. für die Station II folgender iſt: Der Strom fließt von B2 aus über T2 3 und H2 nach N2; dort theilt er ſich
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f1042"n="1028"/>
die Zweige <hirendition="#aq">N</hi><hirendition="#sub">1</hi><hirendition="#aq">L</hi><hirendition="#sub">1</hi>, beziehungsweiſe <hirendition="#aq">N</hi><hirendition="#sub">2</hi><hirendition="#aq">L</hi><hirendition="#sub">2</hi> und <hirendition="#aq">N</hi><hirendition="#sub">1</hi><hirendition="#aq">M</hi><hirendition="#sub">1</hi>, beziehungsweiſe <hirendition="#aq">N</hi><hirendition="#sub">2</hi><hirendition="#aq">M</hi><hirendition="#sub">2</hi><lb/>
aus. Die Enden <hirendition="#aq">L</hi><hirendition="#sub">1</hi> und <hirendition="#aq">L</hi><hirendition="#sub">2</hi> der erſtgenannten Zweige ſind durch die Linienleitung <hirendition="#aq">l</hi><lb/>
miteinander verbunden, die Enden der zweiten Zweige <hirendition="#aq">M</hi><hirendition="#sub">1</hi> und <hirendition="#aq">M</hi><hirendition="#sub">2</hi>ſtehen unter<lb/>
Vermittlung der Widerſtände <hirendition="#aq">z</hi> mit der Erde in Verbindung und die Zweigpaare<lb/>ſind durch <hirendition="#aq">L</hi><hirendition="#sub">1</hi><hirendition="#aq">M</hi><hirendition="#sub">1</hi>, beziehungsweiſe <hirendition="#aq">L</hi><hirendition="#sub">2</hi><hirendition="#aq">M</hi><hirendition="#sub">2</hi> untereinander verbunden. In die Zweige<lb/>ſind die Widerſtände <hirendition="#aq">x</hi> und <hirendition="#aq">y</hi> eingeſchaltet und in die Verbindungsleitung je<lb/>
zweier Zweige die Empfangsapparate, dargeſtellt durch die Relais <hirendition="#aq">R</hi><hirendition="#sub">1</hi> und <hirendition="#aq">R</hi><hirendition="#sub">2</hi>.</p><lb/><p>Betrachten wir nun wieder die beiden Fälle, nämlich: es arbeitet nur eine<lb/>
Station oder es arbeiten beide Stationen. Arbeitet nur die Station <hirendition="#aq">I</hi>, ſo wird<lb/>
durch das Niederdrücken des Taſters <hirendition="#aq">T</hi><hirendition="#sub">1</hi> der Contact zwiſchen <hirendition="#aq">H</hi><hirendition="#sub">1</hi> und 4 aufge-<lb/>
hoben und ein Contact zwiſchen <hirendition="#aq">H</hi><hirendition="#sub">1</hi> und 3 hergeſtellt. Von der Batterie <hirendition="#aq">B</hi><hirendition="#sub">1</hi> aus<lb/>
geht daher ein Strom über 3 <hirendition="#aq">H</hi><hirendition="#sub">1</hi> nach <hirendition="#aq">N</hi><hirendition="#sub">1</hi> und fließt von hier aus einerſeits<lb/>
durch den Widerſtand <hirendition="#aq">y</hi> über <hirendition="#aq">M</hi><hirendition="#sub">1</hi> und durch den Widerſtand <hirendition="#aq">z</hi> zur Erde ab, und<lb/>
gelangt andererſeits durch den Widerſtand <hirendition="#aq">x</hi> über <hirendition="#aq">L</hi><hirendition="#sub">1</hi> in die Leitung <hirendition="#aq">l</hi>. Der Weg<lb/><figure><head>Fig. 783.</head><lb/><p>Schwender’s Gegenſprechmethode.</p></figure><lb/><hirendition="#aq">L</hi><hirendition="#sub">1</hi><hirendition="#aq">M</hi><hirendition="#sub">1</hi>, welcher das Relais der gebenden Station <hirendition="#aq">I</hi> enthält, bleibt hierbei ſtromlos (oder<lb/>
bildet für den abgehenden Strom die ſtromfreie Brücke). Der in der Station <hirendition="#aq">II</hi> bei <hirendition="#aq">L</hi><hirendition="#sub">2</hi><lb/>
anlangende Strom theilt ſich in zwei Zweige, deren einer über <hirendition="#aq">L</hi><hirendition="#sub">2</hi><hirendition="#aq">M</hi><hirendition="#sub">2</hi> durch den<lb/>
Widerſtand <hirendition="#aq">z</hi> zur Erde abfließt, deren zweiter den Widerſtand <hirendition="#aq">x</hi> durchläuft und<lb/>
über <hirendition="#aq">H</hi><hirendition="#sub">2</hi> 4 durch den Widerſtand <hirendition="#aq">b</hi> zur Erde abfließt. In der Empfangsſtation <hirendition="#aq">II</hi><lb/>
bildet alſo der Zweig <hirendition="#aq">M</hi><hirendition="#sub">2</hi><hirendition="#aq">N</hi><hirendition="#sub">2</hi> die ſtromloſe Brücke und das Relais <hirendition="#aq">R</hi><hirendition="#sub">2</hi> wird, da<lb/>
es im ſtromdurchfloſſenen Zweige <hirendition="#aq">L</hi><hirendition="#sub">2</hi><hirendition="#aq">M</hi><hirendition="#sub">2</hi> liegt, anſprechen.</p><lb/><p>Arbeiten hingegen beide Stationen gleichzeitig, ſo iſt auch in der Station <hirendition="#aq">II</hi><lb/>
der Contact zwiſchen <hirendition="#aq">H</hi><hirendition="#sub">2</hi> und 4 aufgehoben und jener zwiſchen 3 und <hirendition="#aq">H</hi><hirendition="#sub">2</hi> her-<lb/>
geſtellt. Es gelangt daher auch von der Batterie <hirendition="#aq">B</hi><hirendition="#sub">2</hi> ein Strom über <hirendition="#aq">T</hi><hirendition="#sub">2</hi> 3 <hirendition="#aq">H</hi><hirendition="#sub">2</hi><lb/><hirendition="#aq">x</hi> und <hirendition="#aq">L</hi><hirendition="#sub">2</hi> in die Linienleitung <hirendition="#aq">l</hi>. Da dieſer Strom entgegengeſetzt gerichtet iſt wie<lb/>
der von der Station <hirendition="#aq">I</hi> durch <hirendition="#aq">B</hi><hirendition="#sub">1</hi> in die Linie <hirendition="#aq">l</hi> geſandte Strom, beide Ströme<lb/>
aber gleich ſtark ſind, ſo werden ſich ihre Wirkungen in der Linie <hirendition="#aq">l</hi> gegenſeitig<lb/>
aufheben, d. h. die Linie <hirendition="#aq">l</hi> wird ſtromlos ſein. Hieraus reſultirt für jede Station<lb/>
ein geſchloſſener Localſtrom, deſſen Verlauf z. B. für die Station <hirendition="#aq">II</hi> folgender iſt:<lb/>
Der Strom fließt von <hirendition="#aq">B</hi><hirendition="#sub">2</hi> aus über <hirendition="#aq">T</hi><hirendition="#sub">2</hi> 3 und <hirendition="#aq">H</hi><hirendition="#sub">2</hi> nach <hirendition="#aq">N</hi><hirendition="#sub">2</hi>; dort theilt er ſich<lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[1028/1042]
die Zweige N1 L1, beziehungsweiſe N2 L2 und N1 M1, beziehungsweiſe N2 M2
aus. Die Enden L1 und L2 der erſtgenannten Zweige ſind durch die Linienleitung l
miteinander verbunden, die Enden der zweiten Zweige M1 und M2 ſtehen unter
Vermittlung der Widerſtände z mit der Erde in Verbindung und die Zweigpaare
ſind durch L1 M1, beziehungsweiſe L2 M2 untereinander verbunden. In die Zweige
ſind die Widerſtände x und y eingeſchaltet und in die Verbindungsleitung je
zweier Zweige die Empfangsapparate, dargeſtellt durch die Relais R1 und R2.
Betrachten wir nun wieder die beiden Fälle, nämlich: es arbeitet nur eine
Station oder es arbeiten beide Stationen. Arbeitet nur die Station I, ſo wird
durch das Niederdrücken des Taſters T1 der Contact zwiſchen H1 und 4 aufge-
hoben und ein Contact zwiſchen H1 und 3 hergeſtellt. Von der Batterie B1 aus
geht daher ein Strom über 3 H1 nach N1 und fließt von hier aus einerſeits
durch den Widerſtand y über M1 und durch den Widerſtand z zur Erde ab, und
gelangt andererſeits durch den Widerſtand x über L1 in die Leitung l. Der Weg
[Abbildung Fig. 783.
Schwender’s Gegenſprechmethode.]
L1 M1, welcher das Relais der gebenden Station I enthält, bleibt hierbei ſtromlos (oder
bildet für den abgehenden Strom die ſtromfreie Brücke). Der in der Station II bei L2
anlangende Strom theilt ſich in zwei Zweige, deren einer über L2 M2 durch den
Widerſtand z zur Erde abfließt, deren zweiter den Widerſtand x durchläuft und
über H2 4 durch den Widerſtand b zur Erde abfließt. In der Empfangsſtation II
bildet alſo der Zweig M2 N2 die ſtromloſe Brücke und das Relais R2 wird, da
es im ſtromdurchfloſſenen Zweige L2 M2 liegt, anſprechen.
Arbeiten hingegen beide Stationen gleichzeitig, ſo iſt auch in der Station II
der Contact zwiſchen H2 und 4 aufgehoben und jener zwiſchen 3 und H2 her-
geſtellt. Es gelangt daher auch von der Batterie B2 ein Strom über T2 3 H2
x und L2 in die Linienleitung l. Da dieſer Strom entgegengeſetzt gerichtet iſt wie
der von der Station I durch B1 in die Linie l geſandte Strom, beide Ströme
aber gleich ſtark ſind, ſo werden ſich ihre Wirkungen in der Linie l gegenſeitig
aufheben, d. h. die Linie l wird ſtromlos ſein. Hieraus reſultirt für jede Station
ein geſchloſſener Localſtrom, deſſen Verlauf z. B. für die Station II folgender iſt:
Der Strom fließt von B2 aus über T2 3 und H2 nach N2; dort theilt er ſich
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885, S. 1028. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885/1042>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.