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Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885.

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die Zweige N1 L1, beziehungsweise N2 L2 und N1 M1, beziehungsweise N2 M2
aus. Die Enden L1 und L2 der erstgenannten Zweige sind durch die Linienleitung l
miteinander verbunden, die Enden der zweiten Zweige M1 und M2 stehen unter
Vermittlung der Widerstände z mit der Erde in Verbindung und die Zweigpaare
sind durch L1 M1, beziehungsweise L2 M2 untereinander verbunden. In die Zweige
sind die Widerstände x und y eingeschaltet und in die Verbindungsleitung je
zweier Zweige die Empfangsapparate, dargestellt durch die Relais R1 und R2.

Betrachten wir nun wieder die beiden Fälle, nämlich: es arbeitet nur eine
Station oder es arbeiten beide Stationen. Arbeitet nur die Station I, so wird
durch das Niederdrücken des Tasters T1 der Contact zwischen H1 und 4 aufge-
hoben und ein Contact zwischen H1 und 3 hergestellt. Von der Batterie B1 aus
geht daher ein Strom über 3 H1 nach N1 und fließt von hier aus einerseits
durch den Widerstand y über M1 und durch den Widerstand z zur Erde ab, und
gelangt andererseits durch den Widerstand x über L1 in die Leitung l. Der Weg

[Abbildung] Fig. 783.

Schwender's Gegensprechmethode.

L1 M1, welcher das Relais der gebenden Station I enthält, bleibt hierbei stromlos (oder
bildet für den abgehenden Strom die stromfreie Brücke). Der in der Station II bei L2
anlangende Strom theilt sich in zwei Zweige, deren einer über L2 M2 durch den
Widerstand z zur Erde abfließt, deren zweiter den Widerstand x durchläuft und
über H2 4 durch den Widerstand b zur Erde abfließt. In der Empfangsstation II
bildet also der Zweig M2 N2 die stromlose Brücke und das Relais R2 wird, da
es im stromdurchflossenen Zweige L2 M2 liegt, ansprechen.

Arbeiten hingegen beide Stationen gleichzeitig, so ist auch in der Station II
der Contact zwischen H2 und 4 aufgehoben und jener zwischen 3 und H2 her-
gestellt. Es gelangt daher auch von der Batterie B2 ein Strom über T2 3 H2
x und L2 in die Linienleitung l. Da dieser Strom entgegengesetzt gerichtet ist wie
der von der Station I durch B1 in die Linie l gesandte Strom, beide Ströme
aber gleich stark sind, so werden sich ihre Wirkungen in der Linie l gegenseitig
aufheben, d. h. die Linie l wird stromlos sein. Hieraus resultirt für jede Station
ein geschlossener Localstrom, dessen Verlauf z. B. für die Station II folgender ist:
Der Strom fließt von B2 aus über T2 3 und H2 nach N2; dort theilt er sich

die Zweige N1 L1, beziehungsweiſe N2 L2 und N1 M1, beziehungsweiſe N2 M2
aus. Die Enden L1 und L2 der erſtgenannten Zweige ſind durch die Linienleitung l
miteinander verbunden, die Enden der zweiten Zweige M1 und M2 ſtehen unter
Vermittlung der Widerſtände z mit der Erde in Verbindung und die Zweigpaare
ſind durch L1 M1, beziehungsweiſe L2 M2 untereinander verbunden. In die Zweige
ſind die Widerſtände x und y eingeſchaltet und in die Verbindungsleitung je
zweier Zweige die Empfangsapparate, dargeſtellt durch die Relais R1 und R2.

Betrachten wir nun wieder die beiden Fälle, nämlich: es arbeitet nur eine
Station oder es arbeiten beide Stationen. Arbeitet nur die Station I, ſo wird
durch das Niederdrücken des Taſters T1 der Contact zwiſchen H1 und 4 aufge-
hoben und ein Contact zwiſchen H1 und 3 hergeſtellt. Von der Batterie B1 aus
geht daher ein Strom über 3 H1 nach N1 und fließt von hier aus einerſeits
durch den Widerſtand y über M1 und durch den Widerſtand z zur Erde ab, und
gelangt andererſeits durch den Widerſtand x über L1 in die Leitung l. Der Weg

[Abbildung] Fig. 783.

Schwender’s Gegenſprechmethode.

L1 M1, welcher das Relais der gebenden Station I enthält, bleibt hierbei ſtromlos (oder
bildet für den abgehenden Strom die ſtromfreie Brücke). Der in der Station II bei L2
anlangende Strom theilt ſich in zwei Zweige, deren einer über L2 M2 durch den
Widerſtand z zur Erde abfließt, deren zweiter den Widerſtand x durchläuft und
über H2 4 durch den Widerſtand b zur Erde abfließt. In der Empfangsſtation II
bildet alſo der Zweig M2 N2 die ſtromloſe Brücke und das Relais R2 wird, da
es im ſtromdurchfloſſenen Zweige L2 M2 liegt, anſprechen.

Arbeiten hingegen beide Stationen gleichzeitig, ſo iſt auch in der Station II
der Contact zwiſchen H2 und 4 aufgehoben und jener zwiſchen 3 und H2 her-
geſtellt. Es gelangt daher auch von der Batterie B2 ein Strom über T2 3 H2
x und L2 in die Linienleitung l. Da dieſer Strom entgegengeſetzt gerichtet iſt wie
der von der Station I durch B1 in die Linie l geſandte Strom, beide Ströme
aber gleich ſtark ſind, ſo werden ſich ihre Wirkungen in der Linie l gegenſeitig
aufheben, d. h. die Linie l wird ſtromlos ſein. Hieraus reſultirt für jede Station
ein geſchloſſener Localſtrom, deſſen Verlauf z. B. für die Station II folgender iſt:
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[1028/1042] die Zweige N1 L1, beziehungsweiſe N2 L2 und N1 M1, beziehungsweiſe N2 M2 aus. Die Enden L1 und L2 der erſtgenannten Zweige ſind durch die Linienleitung l miteinander verbunden, die Enden der zweiten Zweige M1 und M2 ſtehen unter Vermittlung der Widerſtände z mit der Erde in Verbindung und die Zweigpaare ſind durch L1 M1, beziehungsweiſe L2 M2 untereinander verbunden. In die Zweige ſind die Widerſtände x und y eingeſchaltet und in die Verbindungsleitung je zweier Zweige die Empfangsapparate, dargeſtellt durch die Relais R1 und R2. Betrachten wir nun wieder die beiden Fälle, nämlich: es arbeitet nur eine Station oder es arbeiten beide Stationen. Arbeitet nur die Station I, ſo wird durch das Niederdrücken des Taſters T1 der Contact zwiſchen H1 und 4 aufge- hoben und ein Contact zwiſchen H1 und 3 hergeſtellt. Von der Batterie B1 aus geht daher ein Strom über 3 H1 nach N1 und fließt von hier aus einerſeits durch den Widerſtand y über M1 und durch den Widerſtand z zur Erde ab, und gelangt andererſeits durch den Widerſtand x über L1 in die Leitung l. Der Weg [Abbildung Fig. 783. Schwender’s Gegenſprechmethode.] L1 M1, welcher das Relais der gebenden Station I enthält, bleibt hierbei ſtromlos (oder bildet für den abgehenden Strom die ſtromfreie Brücke). Der in der Station II bei L2 anlangende Strom theilt ſich in zwei Zweige, deren einer über L2 M2 durch den Widerſtand z zur Erde abfließt, deren zweiter den Widerſtand x durchläuft und über H2 4 durch den Widerſtand b zur Erde abfließt. In der Empfangsſtation II bildet alſo der Zweig M2 N2 die ſtromloſe Brücke und das Relais R2 wird, da es im ſtromdurchfloſſenen Zweige L2 M2 liegt, anſprechen. Arbeiten hingegen beide Stationen gleichzeitig, ſo iſt auch in der Station II der Contact zwiſchen H2 und 4 aufgehoben und jener zwiſchen 3 und H2 her- geſtellt. Es gelangt daher auch von der Batterie B2 ein Strom über T2 3 H2 x und L2 in die Linienleitung l. Da dieſer Strom entgegengeſetzt gerichtet iſt wie der von der Station I durch B1 in die Linie l geſandte Strom, beide Ströme aber gleich ſtark ſind, ſo werden ſich ihre Wirkungen in der Linie l gegenſeitig aufheben, d. h. die Linie l wird ſtromlos ſein. Hieraus reſultirt für jede Station ein geſchloſſener Localſtrom, deſſen Verlauf z. B. für die Station II folgender iſt: Der Strom fließt von B2 aus über T2 3 und H2 nach N2; dort theilt er ſich

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Zitationshilfe: Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885, S. 1028. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885/1042>, abgerufen am 23.11.2024.