Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885.

Bild:
<< vorherige Seite

Um auf der Uebertragungsstation die Depesche mithören zu können, kann man zwischen
den Telegraphircontact und der Batterie einen Morse-Apparat sammt Umschalter einschalten.
Später hat man aber hierzu die Morse-Apparate selbst verwendet; natürlich müssen dann die
beiden Contacte sowohl untereinander, als auch von ihrem Träger isolirt sein. Fig. 778 zeigt
die Verbindung der Apparate für eine Station, welche sowohl als Zwischenstation, als auch
als Endstation geschaltet werden kann. Hierin bezeichnen k1 und k2 die Umschalter mit ihren
Contacten a1 b1 und a2 b2; T1 und T2 sind die Morseschlüssel.

Stellt man die beiden Kurbeln nach rechts, so daß also k1 mit b1 und k2 mit b2
Contact erhält, so ist die Station als Uebertragungsstation geschaltet, denn jetzt fließt ein
z. B. durch L1 anlangender Strom über 2 k1 b1 h1 r1 zum Ruhecontact des Tasters T2, von
hier aus durch den Elektromagnet R2 über 1 zur Erde E. Der Hebel h2 wird auf den

[Abbildung] Fig. 777.
[Abbildung] Fig. 778.

Uebertragung für Morse-Apparate.

Telegraphircontact t2 gelegt und sendet dadurch den Strom der Batterie über 5 t2 h2 b2 k2
und 3 in die Linie L2. Dreht man hingegen die Kurbeln nach links, so fließt ein etwa durch
L2 anlangender Strom über 3 k2 a2, den Körper T2 und dessen Ruhecontact in die Win-
dungen des Elektromagnetes R2 und von hier über 1 zur Erde E. Hierdurch wird zwar
allerdings auch der Hebel h2 auf t2 gelegt, die Batterie aber doch nicht mit der Linie L1
oder L2 verbunden, wie dies aus der Figur zu ersehen ist. Es bedarf wohl kaum einer
Erwähnung, daß polarisirte Relais für Uebertragungszwecke vortheilhaft verwendet werden
können.

Da bei den Hughes-Apparaten die Stromdauer eine sehr kurze ist, muß bei
Uebertragungen mit diesen Apparaten das Relais nicht nur präcise den Stromimpulsen folgen
(namentlich mit Rücksicht auf den Synchronismus der Apparate), sondern der Anker muß
sich auch nach jedem Stromimpulse sicher an die mit der Erdleitung verbundene Ruhecontact-

Um auf der Uebertragungsſtation die Depeſche mithören zu können, kann man zwiſchen
den Telegraphircontact und der Batterie einen Morſe-Apparat ſammt Umſchalter einſchalten.
Später hat man aber hierzu die Morſe-Apparate ſelbſt verwendet; natürlich müſſen dann die
beiden Contacte ſowohl untereinander, als auch von ihrem Träger iſolirt ſein. Fig. 778 zeigt
die Verbindung der Apparate für eine Station, welche ſowohl als Zwiſchenſtation, als auch
als Endſtation geſchaltet werden kann. Hierin bezeichnen k1 und k2 die Umſchalter mit ihren
Contacten a1 b1 und a2 b2; T1 und T2 ſind die Morſeſchlüſſel.

Stellt man die beiden Kurbeln nach rechts, ſo daß alſo k1 mit b1 und k2 mit b2
Contact erhält, ſo iſt die Station als Uebertragungsſtation geſchaltet, denn jetzt fließt ein
z. B. durch L1 anlangender Strom über 2 k1 b1 h1 r1 zum Ruhecontact des Taſters T2, von
hier aus durch den Elektromagnet R2 über 1 zur Erde E. Der Hebel h2 wird auf den

[Abbildung] Fig. 777.
[Abbildung] Fig. 778.

Uebertragung für Morſe-Apparate.

Telegraphircontact t2 gelegt und ſendet dadurch den Strom der Batterie über 5 t2 h2 b2 k2
und 3 in die Linie L2. Dreht man hingegen die Kurbeln nach links, ſo fließt ein etwa durch
L2 anlangender Strom über 3 k2 a2, den Körper T2 und deſſen Ruhecontact in die Win-
dungen des Elektromagnetes R2 und von hier über 1 zur Erde E. Hierdurch wird zwar
allerdings auch der Hebel h2 auf t2 gelegt, die Batterie aber doch nicht mit der Linie L1
oder L2 verbunden, wie dies aus der Figur zu erſehen iſt. Es bedarf wohl kaum einer
Erwähnung, daß polariſirte Relais für Uebertragungszwecke vortheilhaft verwendet werden
können.

Da bei den Hughes-Apparaten die Stromdauer eine ſehr kurze iſt, muß bei
Uebertragungen mit dieſen Apparaten das Relais nicht nur präciſe den Stromimpulſen folgen
(namentlich mit Rückſicht auf den Synchronismus der Apparate), ſondern der Anker muß
ſich auch nach jedem Stromimpulſe ſicher an die mit der Erdleitung verbundene Ruhecontact-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <pb facs="#f1036" n="1022"/>
              <p>Um auf der Uebertragungs&#x017F;tation die Depe&#x017F;che mithören zu können, kann man zwi&#x017F;chen<lb/>
den Telegraphircontact und der Batterie einen Mor&#x017F;e-Apparat &#x017F;ammt Um&#x017F;chalter ein&#x017F;chalten.<lb/>
Später hat man aber hierzu die Mor&#x017F;e-Apparate &#x017F;elb&#x017F;t verwendet; natürlich mü&#x017F;&#x017F;en dann die<lb/>
beiden Contacte &#x017F;owohl untereinander, als auch von ihrem Träger i&#x017F;olirt &#x017F;ein. Fig. 778 zeigt<lb/>
die Verbindung der Apparate für eine Station, welche &#x017F;owohl als Zwi&#x017F;chen&#x017F;tation, als auch<lb/>
als End&#x017F;tation ge&#x017F;chaltet werden kann. Hierin bezeichnen <hi rendition="#aq">k</hi><hi rendition="#sub">1</hi> und <hi rendition="#aq">k</hi><hi rendition="#sub">2</hi> die Um&#x017F;chalter mit ihren<lb/>
Contacten <hi rendition="#aq">a</hi><hi rendition="#sub">1</hi> <hi rendition="#aq">b</hi><hi rendition="#sub">1</hi> und <hi rendition="#aq">a</hi><hi rendition="#sub">2</hi> <hi rendition="#aq">b</hi><hi rendition="#sub">2</hi>; <hi rendition="#aq">T</hi><hi rendition="#sub">1</hi> und <hi rendition="#aq">T</hi><hi rendition="#sub">2</hi> &#x017F;ind die Mor&#x017F;e&#x017F;chlü&#x017F;&#x017F;el.</p><lb/>
              <p>Stellt man die beiden Kurbeln nach rechts, &#x017F;o daß al&#x017F;o <hi rendition="#aq">k</hi><hi rendition="#sub">1</hi> mit <hi rendition="#aq">b</hi><hi rendition="#sub">1</hi> und <hi rendition="#aq">k</hi><hi rendition="#sub">2</hi> mit <hi rendition="#aq">b</hi><hi rendition="#sub">2</hi><lb/>
Contact erhält, &#x017F;o i&#x017F;t die Station als Uebertragungs&#x017F;tation ge&#x017F;chaltet, denn jetzt fließt ein<lb/>
z. B. durch <hi rendition="#aq">L</hi><hi rendition="#sub">1</hi> anlangender Strom über 2 <hi rendition="#aq">k</hi><hi rendition="#sub">1</hi> <hi rendition="#aq">b</hi><hi rendition="#sub">1</hi> <hi rendition="#aq">h</hi><hi rendition="#sub">1</hi> <hi rendition="#aq">r</hi><hi rendition="#sub">1</hi> zum Ruhecontact des Ta&#x017F;ters <hi rendition="#aq">T</hi><hi rendition="#sub">2</hi>, von<lb/>
hier aus durch den Elektromagnet <hi rendition="#aq">R</hi><hi rendition="#sub">2</hi> über 1 zur Erde <hi rendition="#aq">E</hi>. Der Hebel <hi rendition="#aq">h</hi><hi rendition="#sub">2</hi> wird auf den<lb/><figure><head>Fig. 777.</head></figure><lb/><figure><head>Fig. 778.</head><lb/><p>Uebertragung für Mor&#x017F;e-Apparate.</p></figure><lb/>
Telegraphircontact <hi rendition="#aq">t</hi><hi rendition="#sub">2</hi> gelegt und &#x017F;endet dadurch den Strom der Batterie über 5 <hi rendition="#aq">t</hi><hi rendition="#sub">2</hi> <hi rendition="#aq">h</hi><hi rendition="#sub">2</hi> <hi rendition="#aq">b</hi><hi rendition="#sub">2</hi> <hi rendition="#aq">k</hi><hi rendition="#sub">2</hi><lb/>
und 3 in die Linie <hi rendition="#aq">L</hi><hi rendition="#sub">2</hi>. Dreht man hingegen die Kurbeln nach links, &#x017F;o fließt ein etwa durch<lb/><hi rendition="#aq">L</hi><hi rendition="#sub">2</hi> anlangender Strom über 3 <hi rendition="#aq">k</hi><hi rendition="#sub">2</hi> <hi rendition="#aq">a</hi><hi rendition="#sub">2</hi>, den Körper <hi rendition="#aq">T</hi><hi rendition="#sub">2</hi> und de&#x017F;&#x017F;en Ruhecontact in die Win-<lb/>
dungen des Elektromagnetes <hi rendition="#aq">R</hi><hi rendition="#sub">2</hi> und von hier über 1 zur Erde <hi rendition="#aq">E</hi>. Hierdurch wird zwar<lb/>
allerdings auch der Hebel <hi rendition="#aq">h</hi><hi rendition="#sub">2</hi> auf <hi rendition="#aq">t</hi><hi rendition="#sub">2</hi> gelegt, die Batterie aber doch nicht mit der Linie <hi rendition="#aq">L</hi><hi rendition="#sub">1</hi><lb/>
oder <hi rendition="#aq">L</hi><hi rendition="#sub">2</hi> verbunden, wie dies aus der Figur zu er&#x017F;ehen i&#x017F;t. Es bedarf wohl kaum einer<lb/>
Erwähnung, daß polari&#x017F;irte Relais für Uebertragungszwecke vortheilhaft verwendet werden<lb/>
können.</p><lb/>
              <p>Da bei den <hi rendition="#g">Hughes-Apparaten</hi> die Stromdauer eine &#x017F;ehr kurze i&#x017F;t, muß bei<lb/>
Uebertragungen mit die&#x017F;en Apparaten das Relais nicht nur präci&#x017F;e den Stromimpul&#x017F;en folgen<lb/>
(namentlich mit Rück&#x017F;icht auf den Synchronismus der Apparate), &#x017F;ondern der Anker muß<lb/>
&#x017F;ich auch nach jedem Stromimpul&#x017F;e &#x017F;icher an die mit der Erdleitung verbundene Ruhecontact-<lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[1022/1036] Um auf der Uebertragungsſtation die Depeſche mithören zu können, kann man zwiſchen den Telegraphircontact und der Batterie einen Morſe-Apparat ſammt Umſchalter einſchalten. Später hat man aber hierzu die Morſe-Apparate ſelbſt verwendet; natürlich müſſen dann die beiden Contacte ſowohl untereinander, als auch von ihrem Träger iſolirt ſein. Fig. 778 zeigt die Verbindung der Apparate für eine Station, welche ſowohl als Zwiſchenſtation, als auch als Endſtation geſchaltet werden kann. Hierin bezeichnen k1 und k2 die Umſchalter mit ihren Contacten a1 b1 und a2 b2; T1 und T2 ſind die Morſeſchlüſſel. Stellt man die beiden Kurbeln nach rechts, ſo daß alſo k1 mit b1 und k2 mit b2 Contact erhält, ſo iſt die Station als Uebertragungsſtation geſchaltet, denn jetzt fließt ein z. B. durch L1 anlangender Strom über 2 k1 b1 h1 r1 zum Ruhecontact des Taſters T2, von hier aus durch den Elektromagnet R2 über 1 zur Erde E. Der Hebel h2 wird auf den [Abbildung Fig. 777.] [Abbildung Fig. 778. Uebertragung für Morſe-Apparate.] Telegraphircontact t2 gelegt und ſendet dadurch den Strom der Batterie über 5 t2 h2 b2 k2 und 3 in die Linie L2. Dreht man hingegen die Kurbeln nach links, ſo fließt ein etwa durch L2 anlangender Strom über 3 k2 a2, den Körper T2 und deſſen Ruhecontact in die Win- dungen des Elektromagnetes R2 und von hier über 1 zur Erde E. Hierdurch wird zwar allerdings auch der Hebel h2 auf t2 gelegt, die Batterie aber doch nicht mit der Linie L1 oder L2 verbunden, wie dies aus der Figur zu erſehen iſt. Es bedarf wohl kaum einer Erwähnung, daß polariſirte Relais für Uebertragungszwecke vortheilhaft verwendet werden können. Da bei den Hughes-Apparaten die Stromdauer eine ſehr kurze iſt, muß bei Uebertragungen mit dieſen Apparaten das Relais nicht nur präciſe den Stromimpulſen folgen (namentlich mit Rückſicht auf den Synchronismus der Apparate), ſondern der Anker muß ſich auch nach jedem Stromimpulſe ſicher an die mit der Erdleitung verbundene Ruhecontact-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885/1036
Zitationshilfe: Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885, S. 1022. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885/1036>, abgerufen am 23.11.2024.