weiß, daß die Sonne die Ursach des Lich- tes sey. Dieses war der Obersatz und derselbe ist im 21. 23 §§. ausgeführet wor- den. Der Untersatz war folgender: bey gewissen Veränderungen der Sele ist al- lemal eine gewisse Veränderung des Kör- pers zugegen, und diese ist allemal abwe- send, wenn iene nicht da ist. Ferner, ist kein drittes Ding so genau mit diesen Veränderungen verbunden, als sie selbst sind: Dieses alles ist durch viele Erfah- rungen in den 27-42 §§. bestätiget wor- den: Also folgte: daß die Sele gewiß eine Ursach verschiedener Veränderungen ihres Körpers, und dieser gewiß eine Ur- sach anderer in der Sele sey §. 42. Die Jnfluxionisten sind nach der von denen Harmonisten gegebenen Erklärung des physicalischen Einflusses, ebenfalls von einer falschen Meinung nicht befreyet §. 13. 14. Allein ich habe nachher erwie- sen §. 45. 46. seqq.daß kein vernünftiger Jnfluxionist, den physicalischen Einfluß, nach dieser Erklärung behaupte. Jm Gegentheil habe ich dieienige Erklärung angegeben, welche sie davon annehmen, §, 47. und habe auch erwiesen, daß diese Meinung eben die Harmonisten behau- pten müssen, wenn sie nicht behaupten wollen; es sey einerley: Empfinden und nicht empfinden §. 44. Nachdem also
gezeigt
weiß, daß die Sonne die Urſach des Lich- tes ſey. Dieſes war der Oberſatz und derſelbe iſt im 21. 23 §§. ausgefuͤhret wor- den. Der Unterſatz war folgender: bey gewiſſen Veraͤnderungen der Sele iſt al- lemal eine gewiſſe Veraͤnderung des Koͤr- pers zugegen, und dieſe iſt allemal abwe- ſend, wenn iene nicht da iſt. Ferner, iſt kein drittes Ding ſo genau mit dieſen Veraͤnderungen verbunden, als ſie ſelbſt ſind: Dieſes alles iſt durch viele Erfah- rungen in den 27-42 §§. beſtaͤtiget wor- den: Alſo folgte: daß die Sele gewiß eine Urſach verſchiedener Veraͤnderungen ihres Koͤrpers, und dieſer gewiß eine Ur- ſach anderer in der Sele ſey §. 42. Die Jnfluxioniſten ſind nach der von denen Harmoniſten gegebenen Erklaͤrung des phyſicaliſchen Einfluſſes, ebenfalls von einer falſchen Meinung nicht befreyet §. 13. 14. Allein ich habe nachher erwie- ſen §. 45. 46. ſeqq.daß kein vernuͤnftiger Jnfluxioniſt, den phyſicaliſchen Einfluß, nach dieſer Erklaͤrung behaupte. Jm Gegentheil habe ich dieienige Erklaͤrung angegeben, welche ſie davon annehmen, §, 47. und habe auch erwieſen, daß dieſe Meinung eben die Harmoniſten behau- pten muͤſſen, wenn ſie nicht behaupten wollen; es ſey einerley: Empfinden und nicht empfinden §. 44. Nachdem alſo
gezeigt
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0164"n="134"/><hirendition="#fr">weiß, daß die Sonne die Urſach des Lich-<lb/>
tes ſey. Dieſes war der Oberſatz und<lb/>
derſelbe iſt im 21. 23 §§. ausgefuͤhret wor-<lb/>
den. Der Unterſatz war folgender: bey<lb/>
gewiſſen Veraͤnderungen der Sele iſt al-<lb/>
lemal eine gewiſſe Veraͤnderung des Koͤr-<lb/>
pers zugegen, und dieſe iſt allemal abwe-<lb/>ſend, wenn iene nicht da iſt. Ferner, iſt<lb/>
kein drittes Ding ſo genau mit dieſen<lb/>
Veraͤnderungen verbunden, als ſie ſelbſt<lb/>ſind: Dieſes alles iſt durch viele Erfah-<lb/>
rungen in den 27-42 §§. beſtaͤtiget wor-<lb/>
den: Alſo folgte: daß die Sele gewiß<lb/>
eine Urſach verſchiedener Veraͤnderungen<lb/>
ihres Koͤrpers, und dieſer gewiß eine Ur-<lb/>ſach anderer in der Sele ſey §. 42. Die<lb/>
Jnfluxioniſten ſind nach der von denen<lb/>
Harmoniſten gegebenen Erklaͤrung des<lb/>
phyſicaliſchen Einfluſſes, ebenfalls von<lb/>
einer falſchen Meinung nicht befreyet<lb/>
§. 13. 14. Allein ich habe nachher erwie-<lb/>ſen</hi> §. 45. 46. <hirendition="#aq">ſeqq.</hi><hirendition="#fr">daß kein vernuͤnftiger<lb/>
Jnfluxioniſt, den phyſicaliſchen Einfluß,<lb/>
nach dieſer Erklaͤrung behaupte. Jm<lb/>
Gegentheil habe ich dieienige Erklaͤrung<lb/>
angegeben, welche ſie davon annehmen,<lb/>
§, 47. und habe auch erwieſen, daß dieſe<lb/>
Meinung eben die Harmoniſten behau-<lb/>
pten muͤſſen, wenn ſie nicht behaupten<lb/>
wollen; es ſey einerley: Empfinden und<lb/>
nicht empfinden §. 44. Nachdem alſo</hi><lb/><fwplace="bottom"type="catch"><hirendition="#fr">gezeigt</hi></fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[134/0164]
weiß, daß die Sonne die Urſach des Lich-
tes ſey. Dieſes war der Oberſatz und
derſelbe iſt im 21. 23 §§. ausgefuͤhret wor-
den. Der Unterſatz war folgender: bey
gewiſſen Veraͤnderungen der Sele iſt al-
lemal eine gewiſſe Veraͤnderung des Koͤr-
pers zugegen, und dieſe iſt allemal abwe-
ſend, wenn iene nicht da iſt. Ferner, iſt
kein drittes Ding ſo genau mit dieſen
Veraͤnderungen verbunden, als ſie ſelbſt
ſind: Dieſes alles iſt durch viele Erfah-
rungen in den 27-42 §§. beſtaͤtiget wor-
den: Alſo folgte: daß die Sele gewiß
eine Urſach verſchiedener Veraͤnderungen
ihres Koͤrpers, und dieſer gewiß eine Ur-
ſach anderer in der Sele ſey §. 42. Die
Jnfluxioniſten ſind nach der von denen
Harmoniſten gegebenen Erklaͤrung des
phyſicaliſchen Einfluſſes, ebenfalls von
einer falſchen Meinung nicht befreyet
§. 13. 14. Allein ich habe nachher erwie-
ſen §. 45. 46. ſeqq. daß kein vernuͤnftiger
Jnfluxioniſt, den phyſicaliſchen Einfluß,
nach dieſer Erklaͤrung behaupte. Jm
Gegentheil habe ich dieienige Erklaͤrung
angegeben, welche ſie davon annehmen,
§, 47. und habe auch erwieſen, daß dieſe
Meinung eben die Harmoniſten behau-
pten muͤſſen, wenn ſie nicht behaupten
wollen; es ſey einerley: Empfinden und
nicht empfinden §. 44. Nachdem alſo
gezeigt
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Unzer, Johann August: Gedanken vom Einfluß der Seele in ihren Körper. Halle (Saale), 1746, S. 134. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/unzer_gedanken_1746/164>, abgerufen am 22.07.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.