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Unzer, Johann August: Erste Gründe einer Physiologie der eigentlichen thierischen Natur thierischer Körper. Leipzig, 1771.

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Jnhalt.
Zweytes Kapitel.
Von der Nervenkraft des äußern sinnlichen
Eindrucks.

§ 408. Eintheilung.     406
Erster Abschnitt.
Von der Nervenkraft des äußern sinnlichen
Eindrucks überhaupt.

§. 409. Alle Wirkungen die der äußere sinnliche Eindruck
auf seinem Wege zum Gehirne verrichtet, ehe er em-
pfunden wird, sind Nervenwirkungen seiner Nerven-
kraft.     406
410. Ein Nerve kann in seiner Mitte einen sinnlichen Ein-
druck empfangen, wovon nur der, welcher aufwärts steigt,
ein äußerer, der andre aber ein innerer ist, und so können
von beyden zugleich Nervenwirkungen entstehen:     407
411. aber der äußere kann unter dem Punkte der Berührung,
weiter abwärts vom Gehirne, keine Nervenwirkungen
durch diesen Nerven verrichten.     408
412. Verschiedene äußere sinnliche Eindrücke in einerley Ner-
ven hindern einander so wenig, daß sie die verschiedensten
Nervenwirkungen zugleich verrichten können.     408
413. Wir wissen so wenig, worinn die äußern Eindrücke für
verschiedene Nervenwirkungen verschieden sind, als wir es
von denen, für verschiedene äußere Empfindungen wissen.     409
414. Jnzwischen ist nicht jeder Eindruck in die Nervenspitzen
sinnlich, sondern der sich im Marke derselben nach dem
Gehirne hin fortpflanzt, und bis dahin thierische Wirkun-
gen verrichten kann.     409
415. Der äußere sinnliche Eindruck kann zweyerley Arten von
Nervenwirkungen verrichten.     410
1) wenn er die mechanische Maschine, welcher der Nerve
einverleibt ist, auf der Stelle, wo er gemacht wird, und
unabhänglich davon, ob er sich in Nerven weiter fort-
pflanzt, oder nicht, thierisch bewegt.
2) Wenn er in Nerven aufsteigt, und auf seinem Wege
andre Nerven, oder andre Zweige, oder die ableiten-
den Faden desselben Nerven sinnlich rührt, daß sie ihn
als einen innern sinnlichen Eindruck ohne Vorstellungen
empfangen, und durch diesen mechanische Maschinen
thierisch bewegen.
3) Be-
B b b 5
Jnhalt.
Zweytes Kapitel.
Von der Nervenkraft des aͤußern ſinnlichen
Eindrucks.

§ 408. Eintheilung.     406
Erſter Abſchnitt.
Von der Nervenkraft des aͤußern ſinnlichen
Eindrucks uͤberhaupt.

§. 409. Alle Wirkungen die der aͤußere ſinnliche Eindruck
auf ſeinem Wege zum Gehirne verrichtet, ehe er em-
pfunden wird, ſind Nervenwirkungen ſeiner Nerven-
kraft.     406
410. Ein Nerve kann in ſeiner Mitte einen ſinnlichen Ein-
druck empfangen, wovon nur der, welcher aufwaͤrts ſteigt,
ein aͤußerer, der andre aber ein innerer iſt, und ſo koͤnnen
von beyden zugleich Nervenwirkungen entſtehen:     407
411. aber der aͤußere kann unter dem Punkte der Beruͤhrung,
weiter abwaͤrts vom Gehirne, keine Nervenwirkungen
durch dieſen Nerven verrichten.     408
412. Verſchiedene aͤußere ſinnliche Eindruͤcke in einerley Ner-
ven hindern einander ſo wenig, daß ſie die verſchiedenſten
Nervenwirkungen zugleich verrichten koͤnnen.     408
413. Wir wiſſen ſo wenig, worinn die aͤußern Eindruͤcke fuͤr
verſchiedene Nervenwirkungen verſchieden ſind, als wir es
von denen, fuͤr verſchiedene aͤußere Empfindungen wiſſen.     409
414. Jnzwiſchen iſt nicht jeder Eindruck in die Nervenſpitzen
ſinnlich, ſondern der ſich im Marke derſelben nach dem
Gehirne hin fortpflanzt, und bis dahin thieriſche Wirkun-
gen verrichten kann.     409
415. Der aͤußere ſinnliche Eindruck kann zweyerley Arten von
Nervenwirkungen verrichten.     410
1) wenn er die mechaniſche Maſchine, welcher der Nerve
einverleibt iſt, auf der Stelle, wo er gemacht wird, und
unabhaͤnglich davon, ob er ſich in Nerven weiter fort-
pflanzt, oder nicht, thieriſch bewegt.
2) Wenn er in Nerven aufſteigt, und auf ſeinem Wege
andre Nerven, oder andre Zweige, oder die ableiten-
den Faden deſſelben Nerven ſinnlich ruͤhrt, daß ſie ihn
als einen innern ſinnlichen Eindruck ohne Vorſtellungen
empfangen, und durch dieſen mechaniſche Maſchinen
thieriſch bewegen.
3) Be-
B b b 5
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[[761]/0785] Jnhalt. Zweytes Kapitel. Von der Nervenkraft des aͤußern ſinnlichen Eindrucks. § 408. Eintheilung. 406 Erſter Abſchnitt. Von der Nervenkraft des aͤußern ſinnlichen Eindrucks uͤberhaupt. §. 409. Alle Wirkungen die der aͤußere ſinnliche Eindruck auf ſeinem Wege zum Gehirne verrichtet, ehe er em- pfunden wird, ſind Nervenwirkungen ſeiner Nerven- kraft. 406 410. Ein Nerve kann in ſeiner Mitte einen ſinnlichen Ein- druck empfangen, wovon nur der, welcher aufwaͤrts ſteigt, ein aͤußerer, der andre aber ein innerer iſt, und ſo koͤnnen von beyden zugleich Nervenwirkungen entſtehen: 407 411. aber der aͤußere kann unter dem Punkte der Beruͤhrung, weiter abwaͤrts vom Gehirne, keine Nervenwirkungen durch dieſen Nerven verrichten. 408 412. Verſchiedene aͤußere ſinnliche Eindruͤcke in einerley Ner- ven hindern einander ſo wenig, daß ſie die verſchiedenſten Nervenwirkungen zugleich verrichten koͤnnen. 408 413. Wir wiſſen ſo wenig, worinn die aͤußern Eindruͤcke fuͤr verſchiedene Nervenwirkungen verſchieden ſind, als wir es von denen, fuͤr verſchiedene aͤußere Empfindungen wiſſen. 409 414. Jnzwiſchen iſt nicht jeder Eindruck in die Nervenſpitzen ſinnlich, ſondern der ſich im Marke derſelben nach dem Gehirne hin fortpflanzt, und bis dahin thieriſche Wirkun- gen verrichten kann. 409 415. Der aͤußere ſinnliche Eindruck kann zweyerley Arten von Nervenwirkungen verrichten. 410 1) wenn er die mechaniſche Maſchine, welcher der Nerve einverleibt iſt, auf der Stelle, wo er gemacht wird, und unabhaͤnglich davon, ob er ſich in Nerven weiter fort- pflanzt, oder nicht, thieriſch bewegt. 2) Wenn er in Nerven aufſteigt, und auf ſeinem Wege andre Nerven, oder andre Zweige, oder die ableiten- den Faden deſſelben Nerven ſinnlich ruͤhrt, daß ſie ihn als einen innern ſinnlichen Eindruck ohne Vorſtellungen empfangen, und durch dieſen mechaniſche Maſchinen thieriſch bewegen. 3) Be- B b b 5

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Zitationshilfe: Unzer, Johann August: Erste Gründe einer Physiologie der eigentlichen thierischen Natur thierischer Körper. Leipzig, 1771, S. [761]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/unzer_erstegruende_1771/785>, abgerufen am 23.11.2024.