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Tuckermann, Peter: Eine Christliche Predigt/ Gethan den 26. Septembris/ als die Leich des Weyland ... Fürsten vnd Herrn/ Herrn Julij Augusti/ Hertzogen zu Braunschweig vnd Lüneburg/ etc. Apten zu Michelnstein/ Thumbprobsten des Stiffts S. Blasij zu Braunschweig/ Anhero gen Wulffenbüttel gebracht/ vnd in der Fürstlichen Schloßkirchen nieder gesetzt. Wolfenbüttel, 1617.

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Zu letzt werden wir auch hierbey erinnert / was am Todt der Gerechten vnd heiligen zuthun. Es gehet fürwar so schlecht nicht ab / wie mancher meinet / Sondern GOtt greifft jhnen rechtschaffen in Haut vnd Haar / in Marck vnd Bein / in Hertz vnd Geist / in Leib vnd Seel / darvber sich schwere gedancken erregen / vnd ein schwer ende offt darauff folget. Das alles wird angedeutet mit dem wörtlein Vmbkommen vnd Wegraffen. Das sehen wir an Hiob / da der denn Todt für augen sahe / zappelte er / Es kam jhn grawen vnd schrecken an / vnd war jhm zu sinn / alß wehre jhm GOtt in einen grawsamen verwandelt / im 30. Cap. Wir sehens an dem frommen vnd gottseligen Hißkia / da der in seiner Kranckheit vom Tvdte angesprochen ward / da gings hart her / er sprach / ich muß zur Hellen Pforten fahren / ich muß nicht mehr sehen den HErrn / Ja den HERRn im Land der Lebendigen: GOTT zubrach jhm / wie er ferner bekennet / alle seine gebeine / wie ein Lewe: Er warff sich von einer seiten zur andern / winselt wie ein Kranch vnd Schwalbe / vnd girret wie eine Taube / vmb Trost wahr jhm sehr bang / Esaiae im 38. Cap. Wir sehens auch sonderlich an vnserm HERRN vnd Heyland JESV Christo / wie hart jhn sein himlischer Vater im hinwegraffen angegriffen / daß seine Seele betrübt worden biß in denn Todt / daß er gezittert vnd gezagt / daß er blutigen Schweiß geschwitzet / vnd in Todtes nöten geheulet vnd geklagt: Mein GOtt / mein GOtt /

Zu letzt werden wir auch hierbey erinnert / was am Todt der Gerechten vnd heiligen zuthun. Es gehet fürwar so schlecht nicht ab / wie mancher meinet / Sondern GOtt greifft jhnen rechtschaffen in Haut vnd Haar / in Marck vnd Bein / in Hertz vnd Geist / in Leib vnd Seel / darvber sich schwere gedancken erregen / vnd ein schwer ende offt darauff folget. Das alles wird angedeutet mit dem wörtlein Vmbkommen vnd Wegraffen. Das sehen wir an Hiob / da der denn Todt für augen sahe / zappelte er / Es kam jhn grawen vnd schrecken an / vnd war jhm zu sinn / alß wehre jhm GOtt in einen grawsamen verwandelt / im 30. Cap. Wir sehens an dem frommen vnd gottseligen Hißkia / da der in seiner Kranckheit vom Tvdte angesprochen ward / da gings hart her / er sprach / ich muß zur Hellen Pforten fahren / ich muß nicht mehr sehen den HErrn / Ja den HERRn im Land der Lebendigen: GOTT zubrach jhm / wie er ferner bekennet / alle seine gebeine / wie ein Lewe: Er warff sich von einer seiten zur andern / winselt wie ein Kranch vnd Schwalbe / vnd girret wie eine Taube / vmb Trost wahr jhm sehr bang / Esaiae im 38. Cap. Wir sehens auch sonderlich an vnserm HERRN vnd Heyland JESV Christo / wie hart jhn sein himlischer Vater im hinwegraffen angegriffen / daß seine Seele betrübt worden biß in denn Todt / daß er gezittert vnd gezagt / daß er blutigen Schweiß geschwitzet / vnd in Todtes nöten geheulet vnd geklagt: Mein GOtt / mein GOtt /

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                     Sondern GOtt greifft jhnen rechtschaffen in Haut vnd Haar / in Marck vnd Bein /
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                     vnd ein schwer ende offt darauff folget. Das alles wird angedeutet mit dem
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[0021] Zu letzt werden wir auch hierbey erinnert / was am Todt der Gerechten vnd heiligen zuthun. Es gehet fürwar so schlecht nicht ab / wie mancher meinet / Sondern GOtt greifft jhnen rechtschaffen in Haut vnd Haar / in Marck vnd Bein / in Hertz vnd Geist / in Leib vnd Seel / darvber sich schwere gedancken erregen / vnd ein schwer ende offt darauff folget. Das alles wird angedeutet mit dem wörtlein Vmbkommen vnd Wegraffen. Das sehen wir an Hiob / da der denn Todt für augen sahe / zappelte er / Es kam jhn grawen vnd schrecken an / vnd war jhm zu sinn / alß wehre jhm GOtt in einen grawsamen verwandelt / im 30. Cap. Wir sehens an dem frommen vnd gottseligen Hißkia / da der in seiner Kranckheit vom Tvdte angesprochen ward / da gings hart her / er sprach / ich muß zur Hellen Pforten fahren / ich muß nicht mehr sehen den HErrn / Ja den HERRn im Land der Lebendigen: GOTT zubrach jhm / wie er ferner bekennet / alle seine gebeine / wie ein Lewe: Er warff sich von einer seiten zur andern / winselt wie ein Kranch vnd Schwalbe / vnd girret wie eine Taube / vmb Trost wahr jhm sehr bang / Esaiae im 38. Cap. Wir sehens auch sonderlich an vnserm HERRN vnd Heyland JESV Christo / wie hart jhn sein himlischer Vater im hinwegraffen angegriffen / daß seine Seele betrübt worden biß in denn Todt / daß er gezittert vnd gezagt / daß er blutigen Schweiß geschwitzet / vnd in Todtes nöten geheulet vnd geklagt: Mein GOtt / mein GOtt /

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Zitationshilfe: Tuckermann, Peter: Eine Christliche Predigt/ Gethan den 26. Septembris/ als die Leich des Weyland ... Fürsten vnd Herrn/ Herrn Julij Augusti/ Hertzogen zu Braunschweig vnd Lüneburg/ etc. Apten zu Michelnstein/ Thumbprobsten des Stiffts S. Blasij zu Braunschweig/ Anhero gen Wulffenbüttel gebracht/ vnd in der Fürstlichen Schloßkirchen nieder gesetzt. Wolfenbüttel, 1617, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tuckermann_predigt_1617/21>, abgerufen am 24.04.2024.