Tuckermann, Peter: Hüldigungs Predigt/ Gethan zu Braunschweig im Thumb. Wolfenbüttel, 1616.
te / so schalt er jhn doch nicht für einen Tyrannen vnnd Bluthunt / sondern ehrete jhn mit der That / mit Worten vnnd mit Gedult / nante jhn den Gesalbten des HERREN / vnd seinen Vater vnd seinen HERREN / 1. Sam. 24. Das nam auch der fromme vnd Gottselige Mephiboseth in acht / 2. Sam. 19. ob jhm schon David seine Acker hatte vngebührlicher weise eingezogen vnd dem falschen Zibe gegeben / dennoch entzeucht er jhm seine Ehre nicht / sondern sagt: mein Herr König ist wie ein Engel Gottes / vnd nante sich seinen Knecht. Vnd das mehr ist / so gibt der ewig: Sohn Gottes vnser HERR vnd Heyland JEsus CHristus der Oberkeit / Königen vnnd Fürsten jhren Ehrentitel / vnd nennet sie bey jhrem rechten Nahmen gnedige Herrn / Luc. 22. derwegen sollen wir vns in vnser Hertze schemen / da wir nicht thun / vnd sollen auch nit gedencken / daß wir des Segens des vierdten Gebots werden theilhafftig werden: wie 1. Sam. am 10. angedeutet wird / in deme daß die / so Saul jhre Oberkeit nicht geehret / sondern geschmehet vnd verachtet / lose Leute vnd in seiner Sprach Filii Belial nicht allein vnnütze / sondern auch Kinder deß Teuffels / der 2. Cor. 6. Belial geheissen wird / genant werden: vnd Gott bekennet 1. Sam. 8. da die Vnderthanen den Samuel jhre Oberkeit gevnehret vnnd verworffen haben / damit haben sie jhn den Allmechtigen ewigen Gott selber gevnehret vnd verworffen. Derwegen alle Vnderthanen jhnen die Ehre gegen jre Oberkeit vnd Fürsten starck einbilden vnd in acht nehmen sollen. Zum andern gehöret auff der Vnderthanen Seyten zu erhaltung der Einigkeit / vnderthenigkeit vnd gehorsamb / dz Vnder thanen / wie sie den Nahmen davon haben / jhrer von GOtt verordneten Oberkeit / Fürsten vnd Herrn vnderthenig vnd gehorsamb seyn: davon schreibt Paulus zum Roman. 13. Jederman sey Vnderthan der Oberkeit die Gewalt vber jhn hat: Jederman sagt er / vnnd wil niemand / weder die Geist- te / so schalt er jhn doch nicht für einen Tyrannen vnnd Bluthunt / sondern ehrete jhn mit der That / mit Worten vnnd mit Gedult / nante jhn den Gesalbten des HERREN / vnd seinen Vater vnd seinen HERREN / 1. Sam. 24. Das nam auch der fromme vnd Gottselige Mephiboseth in acht / 2. Sam. 19. ob jhm schon David seine Acker hatte vngebührlicher weise eingezogen vnd dem falschen Zibe gegeben / dennoch entzeucht er jhm seine Ehre nicht / sondern sagt: mein Herr König ist wie ein Engel Gottes / vnd nante sich seinen Knecht. Vnd das mehr ist / so gibt der ewig: Sohn Gottes vnser HERR vnd Heyland JEsus CHristus der Oberkeit / Königen vnnd Fürsten jhren Ehrentitel / vnd nennet sie bey jhrem rechten Nahmen gnedige Herrn / Luc. 22. derwegen sollen wir vns in vnser Hertze schemen / da wir nicht thun / vnd sollen auch nit gedencken / daß wir des Segens des vierdten Gebots werden theilhafftig werden: wie 1. Sam. am 10. angedeutet wird / in deme daß die / so Saul jhre Oberkeit nicht geehret / sondern geschmehet vnd verachtet / lose Leute vnd in seiner Sprach Filii Belial nicht allein vnnütze / sondern auch Kinder deß Teuffels / der 2. Cor. 6. Belial geheissen wird / genant werden: vnd Gott bekennet 1. Sam. 8. da die Vnderthanen den Samuel jhre Oberkeit gevnehret vnnd verworffen haben / damit haben sie jhn den Allmechtigen ewigen Gott selber gevnehret vnd verworffen. Derwegen alle Vnderthanen jhnen die Ehre gegen jre Oberkeit vnd Fürsten starck einbilden vnd in acht nehmen sollen. Zum andern gehöret auff der Vnderthanen Seyten zu erhaltung der Einigkeit / vnderthenigkeit vnd gehorsamb / dz Vnder thanen / wie sie den Nahmen davon haben / jhrer von GOtt verordneten Oberkeit / Fürsten vnd Herrn vnderthenig vnd gehorsamb seyn: davon schreibt Paulus zum Roman. 13. Jederman sey Vnderthan der Oberkeit die Gewalt vber jhn hat: Jederman sagt er / vnnd wil niemand / weder die Geist- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0031"/> te / so schalt er jhn doch nicht für einen Tyrannen vnnd Bluthunt / sondern ehrete jhn mit der That / mit Worten vnnd mit Gedult / nante jhn den Gesalbten des HERREN / vnd seinen Vater vnd seinen HERREN / 1. Sam. 24. Das nam auch der fromme vnd Gottselige Mephiboseth in acht / 2. Sam. 19. ob jhm schon David seine Acker hatte vngebührlicher weise eingezogen vnd dem falschen Zibe gegeben / dennoch entzeucht er jhm seine Ehre nicht / sondern sagt: mein Herr König ist wie ein Engel Gottes / vnd nante sich seinen Knecht. Vnd das mehr ist / so gibt der ewig: Sohn Gottes vnser HERR vnd Heyland JEsus CHristus der Oberkeit / Königen vnnd Fürsten jhren Ehrentitel / vnd nennet sie bey jhrem rechten Nahmen gnedige Herrn / Luc. 22. derwegen sollen wir vns in vnser Hertze schemen / da wir nicht thun / vnd sollen auch nit gedencken / daß wir des Segens des vierdten Gebots werden theilhafftig werden: wie 1. Sam. am 10. angedeutet wird / in deme daß die / so Saul jhre Oberkeit nicht geehret / sondern geschmehet vnd verachtet / lose Leute vnd in seiner Sprach Filii Belial nicht allein vnnütze / sondern auch Kinder deß Teuffels / der 2. Cor. 6. Belial geheissen wird / genant werden: vnd Gott bekennet 1. Sam. 8. da die Vnderthanen den Samuel jhre Oberkeit gevnehret vnnd verworffen haben / damit haben sie jhn den Allmechtigen ewigen Gott selber gevnehret vnd verworffen. Derwegen alle Vnderthanen jhnen die Ehre gegen jre Oberkeit vnd Fürsten starck einbilden vnd in acht nehmen sollen.</p> <p>Zum andern gehöret auff der Vnderthanen Seyten zu erhaltung der Einigkeit / vnderthenigkeit vnd gehorsamb / dz Vnder thanen / wie sie den Nahmen davon haben / jhrer von GOtt verordneten Oberkeit / Fürsten vnd Herrn vnderthenig vnd gehorsamb seyn: davon schreibt Paulus zum Roman. 13. Jederman sey Vnderthan der Oberkeit die Gewalt vber jhn hat: Jederman sagt er / vnnd wil niemand / weder die Geist- </p> </div> </body> </text> </TEI> [0031]
te / so schalt er jhn doch nicht für einen Tyrannen vnnd Bluthunt / sondern ehrete jhn mit der That / mit Worten vnnd mit Gedult / nante jhn den Gesalbten des HERREN / vnd seinen Vater vnd seinen HERREN / 1. Sam. 24. Das nam auch der fromme vnd Gottselige Mephiboseth in acht / 2. Sam. 19. ob jhm schon David seine Acker hatte vngebührlicher weise eingezogen vnd dem falschen Zibe gegeben / dennoch entzeucht er jhm seine Ehre nicht / sondern sagt: mein Herr König ist wie ein Engel Gottes / vnd nante sich seinen Knecht. Vnd das mehr ist / so gibt der ewig: Sohn Gottes vnser HERR vnd Heyland JEsus CHristus der Oberkeit / Königen vnnd Fürsten jhren Ehrentitel / vnd nennet sie bey jhrem rechten Nahmen gnedige Herrn / Luc. 22. derwegen sollen wir vns in vnser Hertze schemen / da wir nicht thun / vnd sollen auch nit gedencken / daß wir des Segens des vierdten Gebots werden theilhafftig werden: wie 1. Sam. am 10. angedeutet wird / in deme daß die / so Saul jhre Oberkeit nicht geehret / sondern geschmehet vnd verachtet / lose Leute vnd in seiner Sprach Filii Belial nicht allein vnnütze / sondern auch Kinder deß Teuffels / der 2. Cor. 6. Belial geheissen wird / genant werden: vnd Gott bekennet 1. Sam. 8. da die Vnderthanen den Samuel jhre Oberkeit gevnehret vnnd verworffen haben / damit haben sie jhn den Allmechtigen ewigen Gott selber gevnehret vnd verworffen. Derwegen alle Vnderthanen jhnen die Ehre gegen jre Oberkeit vnd Fürsten starck einbilden vnd in acht nehmen sollen.
Zum andern gehöret auff der Vnderthanen Seyten zu erhaltung der Einigkeit / vnderthenigkeit vnd gehorsamb / dz Vnder thanen / wie sie den Nahmen davon haben / jhrer von GOtt verordneten Oberkeit / Fürsten vnd Herrn vnderthenig vnd gehorsamb seyn: davon schreibt Paulus zum Roman. 13. Jederman sey Vnderthan der Oberkeit die Gewalt vber jhn hat: Jederman sagt er / vnnd wil niemand / weder die Geist-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
| URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/tuckermann_predigt_1616 |
| URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/tuckermann_predigt_1616/31 |
| Zitationshilfe: | Tuckermann, Peter: Hüldigungs Predigt/ Gethan zu Braunschweig im Thumb. Wolfenbüttel, 1616, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tuckermann_predigt_1616/31>, abgerufen am 28.04.2024. |
