Tuckermann, Peter: Leichpredigt. Des Ehrnvesten/ Achtbarn vnd Kunstreichen Herrn. Michaelis Prætorii, Fürstl: Br: gewesenen Capellmeisters. Wolfenbüttel, 1621.mit weinen / mit klagen / zureisset ewre Hertzen / vnd nicht ewre Kleider / vnd bekehret euch zu dem HErrn ewrem GOtt / denn er ist gnedig / barmhertzig / vnd von grosser Güte / vnd rewet jhn bald der Straff / wer weiß / es mach jhn wiederumb gerewen / vnd einen Segen hinder sich lassen: GOtt thut auch eine herrliche Verheissung Jerem. 18. Plötzlich rede ich wieder ein Volck vnd Königreich / daß ichs außrotten / zerbrechen vnd verderben wolle / wo sichs aber bekehret von seiner Bößheit / da wieder ich rede / so sol mich auch rewen das Vnglück / daß ich jhm gedacht zuthun. So ist auch das Exempel der Niniviten bekant / die das vorstehende grosse Vnglück vnd Vntergang durch Buß vnd Gebet bey GOtt abgewendet. GOtt gebe Gnad durch seinen heyligen Geist / daß wirs auch also machen / vnd entfliehen dem Vnglück / das fürhanden ist / vnd mit Frewden für des Menschen Sohn an jenem Tage stehen mögen. Zu der Leichpredigt aber deß in GOtt verstorbenen Herrn Capellmeisters habe ich diese jtzt verlesene schöne Historiam / da ein Mann mit Jacob gerungen / aus gewissen Vrsachen nemen wollen: Eins weil wir am verschienen Sontage von Teufflischen Versuchungen gehöret / daß wir jtzt etwas hören mögen von GOttes Aufechtungen. Dar- mit weinen / mit klagen / zureisset ewre Hertzen / vnd nicht ewre Kleider / vnd bekehret euch zu dem HErrn ewrem GOtt / denn er ist gnedig / barmhertzig / vnd von grosser Güte / vnd rewet jhn bald der Straff / wer weiß / es mach jhn wiederumb gerewen / vnd einen Segen hinder sich lassen: GOtt thut auch eine herrliche Verheissung Jerem. 18. Plötzlich rede ich wieder ein Volck vnd Königreich / daß ichs außrotten / zerbrechen vnd verderben wolle / wo sichs aber bekehret von seiner Bößheit / da wieder ich rede / so sol mich auch rewen das Vnglück / daß ich jhm gedacht zuthun. So ist auch das Exempel der Niniviten bekant / die das vorstehende grosse Vnglück vnd Vntergang durch Buß vnd Gebet bey GOtt abgewendet. GOtt gebe Gnad durch seinen heyligen Geist / daß wirs auch also machen / vnd entfliehen dem Vnglück / das fürhanden ist / vnd mit Frewden für des Menschen Sohn an jenem Tage stehen mögen. Zu der Leichpredigt aber deß in GOtt verstorbenen Herrn Capellmeisters habe ich diese jtzt verlesene schöne Historiam / da ein Mann mit Jacob gerungen / aus gewissen Vrsachen nemen wollen: Eins weil wir am verschienen Sontage von Teufflischen Versuchungen gehöret / daß wir jtzt etwas hören mögen von GOttes Aufechtungen. Dar- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0006" n="6"/> mit weinen / mit klagen / zureisset ewre Hertzen / vnd nicht ewre Kleider / vnd bekehret euch zu dem HErrn ewrem GOtt / denn er ist gnedig / barmhertzig / vnd von grosser Güte / vnd rewet jhn bald der Straff / wer weiß / es mach jhn wiederumb gerewen / vnd einen Segen hinder sich lassen: GOtt thut auch eine herrliche Verheissung Jerem. 18. Plötzlich rede ich wieder ein Volck vnd Königreich / daß ichs außrotten / zerbrechen vnd verderben wolle / wo sichs aber bekehret von seiner Bößheit / da wieder ich rede / so sol mich auch rewen das Vnglück / daß ich jhm gedacht zuthun. So ist auch das Exempel der Niniviten bekant / die das vorstehende grosse Vnglück vnd Vntergang durch Buß vnd Gebet bey GOtt abgewendet. GOtt gebe Gnad durch seinen heyligen Geist / daß wirs auch also machen / vnd entfliehen dem Vnglück / das fürhanden ist / vnd mit Frewden für des Menschen Sohn an jenem Tage stehen mögen.</p> <p>Zu der Leichpredigt aber deß in GOtt verstorbenen Herrn Capellmeisters habe ich diese jtzt verlesene schöne Historiam / da ein Mann mit Jacob gerungen / aus gewissen Vrsachen nemen wollen: Eins weil wir am verschienen Sontage von Teufflischen Versuchungen gehöret / daß wir jtzt etwas hören mögen von GOttes Aufechtungen. Dar- </p> </div> </body> </text> </TEI> [6/0006]
mit weinen / mit klagen / zureisset ewre Hertzen / vnd nicht ewre Kleider / vnd bekehret euch zu dem HErrn ewrem GOtt / denn er ist gnedig / barmhertzig / vnd von grosser Güte / vnd rewet jhn bald der Straff / wer weiß / es mach jhn wiederumb gerewen / vnd einen Segen hinder sich lassen: GOtt thut auch eine herrliche Verheissung Jerem. 18. Plötzlich rede ich wieder ein Volck vnd Königreich / daß ichs außrotten / zerbrechen vnd verderben wolle / wo sichs aber bekehret von seiner Bößheit / da wieder ich rede / so sol mich auch rewen das Vnglück / daß ich jhm gedacht zuthun. So ist auch das Exempel der Niniviten bekant / die das vorstehende grosse Vnglück vnd Vntergang durch Buß vnd Gebet bey GOtt abgewendet. GOtt gebe Gnad durch seinen heyligen Geist / daß wirs auch also machen / vnd entfliehen dem Vnglück / das fürhanden ist / vnd mit Frewden für des Menschen Sohn an jenem Tage stehen mögen.
Zu der Leichpredigt aber deß in GOtt verstorbenen Herrn Capellmeisters habe ich diese jtzt verlesene schöne Historiam / da ein Mann mit Jacob gerungen / aus gewissen Vrsachen nemen wollen: Eins weil wir am verschienen Sontage von Teufflischen Versuchungen gehöret / daß wir jtzt etwas hören mögen von GOttes Aufechtungen. Dar-
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Zitationshilfe: | Tuckermann, Peter: Leichpredigt. Des Ehrnvesten/ Achtbarn vnd Kunstreichen Herrn. Michaelis Prætorii, Fürstl: Br: gewesenen Capellmeisters. Wolfenbüttel, 1621, S. 6. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tuckermann_leichpredigt_1621/6>, abgerufen am 16.07.2024. |