Tuckermann, Peter: Leichpredigt. Des Ehrnvesten/ Achtbarn vnd Kunstreichen Herrn. Michaelis Prætorii, Fürstl: Br: gewesenen Capellmeisters. Wolfenbüttel, 1621.Fromme vnd Gottselige Leute hinweg zunehmen / denn weil sie jhm liebe vnd angeneme Kinder seyn / so wil er nicht / daß sie das Vnglück sehen vnd erfahren sollen. Darvon haben wir ein fein Exempel im 2. Buch der Könige am 22. Cap. da wolte GOtt von wegen des Volcks Sünde ein groß Vnglück vbers Land führen / aber er ließ vorher dem Frommen vnd Gottseligen Könige Josiae sagen: Ich wil dich zu deinen Vätern samlen / daß du mit Frieden in dein Grab versamlet werdest / vnd deine Augen nicht sehen alle das Vnglück / daß ich vber diese Städte bringen wil. Weil denn GOtt der HErr eine zeithero etliche Fromme vnd Gottselige Hoffdiener / zu welchen wir auch billich den in GOtt verstorbenen Herrn Capellmeister rechnen / weggerafft / so ist wol zubesongen / daß ein Vnglück fürhanden sey / wie es sich dann albereits im gantzen heiligen Römischen Reich vbel anlesset. Derwegen sollen wir solches nicht in den Wind schlagen / sondern drauff achten / vnd es zu Hertzen nemen / vnd trewlich zur Buß vermahnet seyn / denn kein besser Mittel dawieder zufinden ist / wie GOtt selber Amos 4. zuverstehen gibt / weil ich dir also thun wil / so schicke dich Israel / vnd begegne dem HErrn deinem GOtt: Vnd Joel 2. da auch ein groß Vnglück fürhanden war / sagt er / bekehret euch zu mir vom gantzen Hertzen mit fasten / Fromme vnd Gottselige Leute hinweg zunehmen / denn weil sie jhm liebe vnd angeneme Kinder seyn / so wil er nicht / daß sie das Vnglück sehen vnd erfahren sollen. Darvon haben wir ein fein Exempel im 2. Buch der Könige am 22. Cap. da wolte GOtt von wegen des Volcks Sünde ein groß Vnglück vbers Land führen / aber er ließ vorher dem Frommen vnd Gottseligen Könige Josiae sagen: Ich wil dich zu deinen Vätern samlen / daß du mit Frieden in dein Grab versamlet werdest / vnd deine Augen nicht sehen alle das Vnglück / daß ich vber diese Städte bringen wil. Weil denn GOtt der HErr eine zeithero etliche Fromme vnd Gottselige Hoffdiener / zu welchen wir auch billich den in GOtt verstorbenen Herrn Capellmeister rechnen / weggerafft / so ist wol zubesongen / daß ein Vnglück fürhanden sey / wie es sich dann albereits im gantzen heiligen Römischen Reich vbel anlesset. Derwegen sollen wir solches nicht in den Wind schlagen / sondern drauff achten / vnd es zu Hertzen nemen / vnd trewlich zur Buß vermahnet seyn / denn kein besser Mittel dawieder zufinden ist / wie GOtt selber Amos 4. zuverstehen gibt / weil ich dir also thun wil / so schicke dich Israel / vnd begegne dem HErrn deinem GOtt: Vnd Joel 2. da auch ein groß Vnglück fürhanden war / sagt er / bekehret euch zu mir vom gantzen Hertzen mit fasten / <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0005" n="5"/> Fromme vnd Gottselige Leute hinweg zunehmen / denn weil sie jhm liebe vnd angeneme Kinder seyn / so wil er nicht / daß sie das Vnglück sehen vnd erfahren sollen. Darvon haben wir ein fein Exempel im 2. Buch der Könige am 22. Cap. da wolte GOtt von wegen des Volcks Sünde ein groß Vnglück vbers Land führen / aber er ließ vorher dem Frommen vnd Gottseligen Könige Josiae sagen: Ich wil dich zu deinen Vätern samlen / daß du mit Frieden in dein Grab versamlet werdest / vnd deine Augen nicht sehen alle das Vnglück / daß ich vber diese Städte bringen wil. Weil denn GOtt der HErr eine zeithero etliche Fromme vnd Gottselige Hoffdiener / zu welchen wir auch billich den in GOtt verstorbenen Herrn Capellmeister rechnen / weggerafft / so ist wol zubesongen / daß ein Vnglück fürhanden sey / wie es sich dann albereits im gantzen heiligen Römischen Reich vbel anlesset. Derwegen sollen wir solches nicht in den Wind schlagen / sondern drauff achten / vnd es zu Hertzen nemen / vnd trewlich zur Buß vermahnet seyn / denn kein besser Mittel dawieder zufinden ist / wie GOtt selber Amos 4. zuverstehen gibt / weil ich dir also thun wil / so schicke dich Israel / vnd begegne dem HErrn deinem GOtt: Vnd Joel 2. da auch ein groß Vnglück fürhanden war / sagt er / bekehret euch zu mir vom gantzen Hertzen mit fasten / </p> </div> </body> </text> </TEI> [5/0005]
Fromme vnd Gottselige Leute hinweg zunehmen / denn weil sie jhm liebe vnd angeneme Kinder seyn / so wil er nicht / daß sie das Vnglück sehen vnd erfahren sollen. Darvon haben wir ein fein Exempel im 2. Buch der Könige am 22. Cap. da wolte GOtt von wegen des Volcks Sünde ein groß Vnglück vbers Land führen / aber er ließ vorher dem Frommen vnd Gottseligen Könige Josiae sagen: Ich wil dich zu deinen Vätern samlen / daß du mit Frieden in dein Grab versamlet werdest / vnd deine Augen nicht sehen alle das Vnglück / daß ich vber diese Städte bringen wil. Weil denn GOtt der HErr eine zeithero etliche Fromme vnd Gottselige Hoffdiener / zu welchen wir auch billich den in GOtt verstorbenen Herrn Capellmeister rechnen / weggerafft / so ist wol zubesongen / daß ein Vnglück fürhanden sey / wie es sich dann albereits im gantzen heiligen Römischen Reich vbel anlesset. Derwegen sollen wir solches nicht in den Wind schlagen / sondern drauff achten / vnd es zu Hertzen nemen / vnd trewlich zur Buß vermahnet seyn / denn kein besser Mittel dawieder zufinden ist / wie GOtt selber Amos 4. zuverstehen gibt / weil ich dir also thun wil / so schicke dich Israel / vnd begegne dem HErrn deinem GOtt: Vnd Joel 2. da auch ein groß Vnglück fürhanden war / sagt er / bekehret euch zu mir vom gantzen Hertzen mit fasten /
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Zitationshilfe: | Tuckermann, Peter: Leichpredigt. Des Ehrnvesten/ Achtbarn vnd Kunstreichen Herrn. Michaelis Prætorii, Fürstl: Br: gewesenen Capellmeisters. Wolfenbüttel, 1621, S. 5. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tuckermann_leichpredigt_1621/5>, abgerufen am 16.07.2024. |