Tuckermann, Peter: Leichpredigt. Des Ehrnvesten/ Achtbarn vnd Kunstreichen Herrn. Michaelis Prætorii, Fürstl: Br: gewesenen Capellmeisters. Wolfenbüttel, 1621.sey jhr. So bald er auch für dieser Stette Pnuel fürvber kommen / ist jhm die Sonne auffgangen / daß ist jhm ein sonderlich Frewdenzeichen gewesen / denn es stehet nicht schlecht / die Sonne sey auff gangen / sondern sie sey jhm auff gangen / Es düncket jhm die Sonne am Himmel erfrewe sich selber drüber / vnd lache jhm zu / vnd wie er frölich / so sey die vnvernünfftige Creatur auch frölich / vnd müsse jhm zum besten auffgehen vnd dienen. Es wird aber hinzu gesetzt / er habe an seiner Hüfft gehincket / ob schon die schwere Anfechtung vnd der Kampff ein ende genommen / so ist gleichwol das liebe Creutz blieben / vnnd nach etzlicher meinung / wie zuvor erwehnet / hat er sich sein lebelang damit müssen schleppen / aber doch hat ers gegen der grossen Gnade vnd Wolthat GOttes nichts geachtet. Bey diesem dritten vnd letzten Stücklein / wird vns ein mechtiger vnd gewaltiger Trost für gehalten / den man hohen vnnd schweren Anfechtungen vnd dem Kampff GOttes / darin Leib vnnd Seel leyden müssen / sol entgegen setzen: Wie Jacobs Kampff vnd Anfechtung nicht jmmer gewehret / sondern nur die Nacht biß an die Morgenröte: Also haben alle Anfechtungen vnd Creutz jhr Ziel / vnnd hören auff: Psal. 30. Den Abentlang wehret das weinen / aber des Morgens die Frewde / 2. Cor. 4. sey jhr. So bald er auch für dieser Stette Pnuel fürvber kommen / ist jhm die Sonne auffgangen / daß ist jhm ein sonderlich Frewdenzeichen gewesen / denn es stehet nicht schlecht / die Sonne sey auff gangen / sondern sie sey jhm auff gangen / Es düncket jhm die Sonne am Himmel erfrewe sich selber drüber / vnd lache jhm zu / vnd wie er frölich / so sey die vnvernünfftige Creatur auch frölich / vnd müsse jhm zum besten auffgehen vnd dienen. Es wird aber hinzu gesetzt / er habe an seiner Hüfft gehincket / ob schon die schwere Anfechtung vnd der Kampff ein ende genommen / so ist gleichwol das liebe Creutz blieben / vnnd nach etzlicher meinung / wie zuvor erwehnet / hat er sich sein lebelang damit müssen schleppen / aber doch hat ers gegen der grossen Gnade vnd Wolthat GOttes nichts geachtet. Bey diesem dritten vnd letzten Stücklein / wird vns ein mechtiger vnd gewaltiger Trost für gehalten / den man hohen vnnd schweren Anfechtungen vnd dem Kampff GOttes / darin Leib vnnd Seel leyden müssen / sol entgegen setzen: Wie Jacobs Kampff vnd Anfechtung nicht jmmer gewehret / sondern nur die Nacht biß an die Morgenröte: Also haben alle Anfechtungen vnd Creutz jhr Ziel / vnnd hören auff: Psal. 30. Den Abentlang wehret das weinen / aber des Morgens die Frewde / 2. Cor. 4. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0034" n="34"/> sey jhr. So bald er auch für dieser Stette Pnuel fürvber kommen / ist jhm die Sonne auffgangen / daß ist jhm ein sonderlich Frewdenzeichen gewesen / denn es stehet nicht schlecht / die Sonne sey auff gangen / sondern sie sey jhm auff gangen / Es düncket jhm die Sonne am Himmel erfrewe sich selber drüber / vnd lache jhm zu / vnd wie er frölich / so sey die vnvernünfftige Creatur auch frölich / vnd müsse jhm zum besten auffgehen vnd dienen. Es wird aber hinzu gesetzt / er habe an seiner Hüfft gehincket / ob schon die schwere Anfechtung vnd der Kampff ein ende genommen / so ist gleichwol das liebe Creutz blieben / vnnd nach etzlicher meinung / wie zuvor erwehnet / hat er sich sein lebelang damit müssen schleppen / aber doch hat ers gegen der grossen Gnade vnd Wolthat GOttes nichts geachtet.</p> <p>Bey diesem dritten vnd letzten Stücklein / wird vns ein mechtiger vnd gewaltiger Trost für gehalten / den man hohen vnnd schweren Anfechtungen vnd dem Kampff GOttes / darin Leib vnnd Seel leyden müssen / sol entgegen setzen: Wie Jacobs Kampff vnd Anfechtung nicht jmmer gewehret / sondern nur die Nacht biß an die Morgenröte: Also haben alle Anfechtungen vnd Creutz jhr Ziel / vnnd hören auff: Psal. 30. Den Abentlang wehret das weinen / aber des Morgens die Frewde / 2. Cor. 4. </p> </div> </body> </text> </TEI> [34/0034]
sey jhr. So bald er auch für dieser Stette Pnuel fürvber kommen / ist jhm die Sonne auffgangen / daß ist jhm ein sonderlich Frewdenzeichen gewesen / denn es stehet nicht schlecht / die Sonne sey auff gangen / sondern sie sey jhm auff gangen / Es düncket jhm die Sonne am Himmel erfrewe sich selber drüber / vnd lache jhm zu / vnd wie er frölich / so sey die vnvernünfftige Creatur auch frölich / vnd müsse jhm zum besten auffgehen vnd dienen. Es wird aber hinzu gesetzt / er habe an seiner Hüfft gehincket / ob schon die schwere Anfechtung vnd der Kampff ein ende genommen / so ist gleichwol das liebe Creutz blieben / vnnd nach etzlicher meinung / wie zuvor erwehnet / hat er sich sein lebelang damit müssen schleppen / aber doch hat ers gegen der grossen Gnade vnd Wolthat GOttes nichts geachtet.
Bey diesem dritten vnd letzten Stücklein / wird vns ein mechtiger vnd gewaltiger Trost für gehalten / den man hohen vnnd schweren Anfechtungen vnd dem Kampff GOttes / darin Leib vnnd Seel leyden müssen / sol entgegen setzen: Wie Jacobs Kampff vnd Anfechtung nicht jmmer gewehret / sondern nur die Nacht biß an die Morgenröte: Also haben alle Anfechtungen vnd Creutz jhr Ziel / vnnd hören auff: Psal. 30. Den Abentlang wehret das weinen / aber des Morgens die Frewde / 2. Cor. 4.
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Zitationshilfe: | Tuckermann, Peter: Leichpredigt. Des Ehrnvesten/ Achtbarn vnd Kunstreichen Herrn. Michaelis Prætorii, Fürstl: Br: gewesenen Capellmeisters. Wolfenbüttel, 1621, S. 34. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tuckermann_leichpredigt_1621/34>, abgerufen am 17.02.2025. |