Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Tuckermann, Peter: Leichpredigt. Des Ehrnvesten/ Achtbarn vnd Kunstreichen Herrn. Michaelis Prætorii, Fürstl: Br: gewesenen Capellmeisters. Wolfenbüttel, 1621.

Bild:
<< vorherige Seite

darauff: Solcher glaube kan die hohe vnnd schwere Anfechtungen vberwinden / wie die Exempel außweisen: Abraham hatte Gottes Wort vnnd verheissung für sich / daß jhm von Sara ein Sohn solte geboren werden / von welchem der Heyland der Welt sol herkommen: an das Wort vnd verheissung hielt er sich / vnd trawete vnd gleubte demselben / ob sichs schon vbel darzu anließ / vnd damit vberwan er die hohe Anfechtung / wie Röm. 4. geschrieben stehet: Er hat gegleubet / auff Hoffnung / da nichts zuhoffen war / auff das er würde ein Vater vieler Heyden / wie dann jhm gesagt ist / also sol dein Same seyn / vnd er ward nicht schwach / im glauben / sahe auch nicht an seinen eigen Leib / welcher schon erstorben war / weil er fast hundertjährig war / auch nicht den erstorben Leib Sara / den er zweiffelte nicht an der verheissung Gottes durch vnglauben / sondern ward starck im glauben / vnd gab Gott die Ehre / vnd wuste auffs aller gewissest / das was Gott verheisset / daß kan er auch thun. Darumb ists jhm auch zur Gerechtigkeit gerechnet.

Vnd da er hernacher abermal von Gott versucht ward vnd denselben Sohn schlachten vnd auff opffern solte / vberwan er die hohe vnd schwere Anfechtung gleichfals durch den glauben / damit er sich an Gottes wort vnd verheissung hielt / wie Heb. 11. davon zulesen / durch den Glauben opfferte Abraham den Isaac / da er ver-

darauff: Solcher glaube kan die hohe vnnd schwere Anfechtungen vberwinden / wie die Exempel außweisen: Abraham hatte Gottes Wort vnnd verheissung für sich / daß jhm von Sara ein Sohn solte geboren werden / von welchem der Heyland der Welt sol herkom̃en: an das Wort vnd verheissung hielt er sich / vñ trawete vñ gleubte demselbẽ / ob sichs schon vbel darzu anließ / vnd damit vberwan er die hohe Anfechtung / wie Röm. 4. geschrieben stehet: Er hat gegleubet / auff Hoffnung / da nichts zuhoffen war / auff das er würde ein Vater vieler Heydẽ / wie dañ jhm gesagt ist / also sol dein Same seyn / vnd er ward nicht schwach / im glauben / sahe auch nicht an seinen eigen Leib / welcher schon erstorben war / weil er fast hundertjährig war / auch nicht den erstorbẽ Leib Sara / den er zweiffelte nicht an der verheissung Gottes durch vnglauben / sondern ward starck im glaubẽ / vñ gab Gott die Ehre / vnd wuste auffs aller gewissest / das was Gott verheisset / daß kan er auch thun. Darumb ists jhm auch zur Gerechtigkeit gerechnet.

Vñ da er hernacher abermal von Gott versucht ward vnd denselben Sohn schlachten vnd auff opffern solte / vberwan er die hohe vnd schwere Anfechtung gleichfals durch den glauben / damit er sich an Gottes wort vñ verheissung hielt / wie Heb. 11. davon zulesen / durch den Glauben opfferte Abraham den Isaac / da er ver-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0023" n="23"/>
darauff: Solcher glaube kan die hohe vnnd schwere
                     Anfechtungen vberwinden / wie die Exempel außweisen: Abraham hatte Gottes Wort
                     vnnd verheissung für sich / daß jhm von Sara ein Sohn solte geboren werden / von
                     welchem der Heyland der Welt sol herkom&#x0303;en: an das Wort vnd
                     verheissung hielt er sich / vn&#x0303; trawete vn&#x0303; gleubte
                         demselbe&#x0303; / ob sichs schon vbel darzu anließ / vnd damit
                     vberwan er die hohe Anfechtung / wie Röm. 4. geschrieben stehet: Er hat
                     gegleubet / auff Hoffnung / da nichts zuhoffen war / auff das er würde ein Vater
                     vieler Heyde&#x0303; / wie dan&#x0303; jhm gesagt ist / also sol
                     dein Same seyn / vnd er ward nicht schwach / im glauben / sahe auch nicht an
                     seinen eigen Leib / welcher schon erstorben war / weil er fast hundertjährig war
                     / auch nicht den erstorbe&#x0303; Leib Sara / den er zweiffelte nicht an
                     der verheissung Gottes durch vnglauben / sondern ward starck im glaube&#x0303; / vn&#x0303; gab Gott die Ehre / vnd wuste auffs aller
                     gewissest / das was Gott verheisset / daß kan er auch thun. Darumb ists jhm auch
                     zur Gerechtigkeit gerechnet.</p>
        <p>Vn&#x0303; da er hernacher abermal von Gott versucht ward vnd denselben
                     Sohn schlachten vnd auff opffern solte / vberwan er die hohe vnd schwere
                     Anfechtung gleichfals durch den glauben / damit er sich an Gottes wort vn&#x0303; verheissung hielt / wie Heb. 11. davon zulesen / durch den
                     Glauben opfferte Abraham den Isaac / da er ver-
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[23/0023] darauff: Solcher glaube kan die hohe vnnd schwere Anfechtungen vberwinden / wie die Exempel außweisen: Abraham hatte Gottes Wort vnnd verheissung für sich / daß jhm von Sara ein Sohn solte geboren werden / von welchem der Heyland der Welt sol herkom̃en: an das Wort vnd verheissung hielt er sich / vñ trawete vñ gleubte demselbẽ / ob sichs schon vbel darzu anließ / vnd damit vberwan er die hohe Anfechtung / wie Röm. 4. geschrieben stehet: Er hat gegleubet / auff Hoffnung / da nichts zuhoffen war / auff das er würde ein Vater vieler Heydẽ / wie dañ jhm gesagt ist / also sol dein Same seyn / vnd er ward nicht schwach / im glauben / sahe auch nicht an seinen eigen Leib / welcher schon erstorben war / weil er fast hundertjährig war / auch nicht den erstorbẽ Leib Sara / den er zweiffelte nicht an der verheissung Gottes durch vnglauben / sondern ward starck im glaubẽ / vñ gab Gott die Ehre / vnd wuste auffs aller gewissest / das was Gott verheisset / daß kan er auch thun. Darumb ists jhm auch zur Gerechtigkeit gerechnet. Vñ da er hernacher abermal von Gott versucht ward vnd denselben Sohn schlachten vnd auff opffern solte / vberwan er die hohe vnd schwere Anfechtung gleichfals durch den glauben / damit er sich an Gottes wort vñ verheissung hielt / wie Heb. 11. davon zulesen / durch den Glauben opfferte Abraham den Isaac / da er ver-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/tuckermann_leichpredigt_1621
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/tuckermann_leichpredigt_1621/23
Zitationshilfe: Tuckermann, Peter: Leichpredigt. Des Ehrnvesten/ Achtbarn vnd Kunstreichen Herrn. Michaelis Prætorii, Fürstl: Br: gewesenen Capellmeisters. Wolfenbüttel, 1621, S. 23. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tuckermann_leichpredigt_1621/23>, abgerufen am 24.04.2024.