Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Tuckermann, Peter: Antwort auff Irenicam Concionem Oder Friedpredigt des Hoffpredigers zu Cassel. Wolfenbüttel, 1619.

Bild:
<< vorherige Seite

2. Vom Heiligen Abendmahl. 3. Von der Gnadenwahl der Kinder Gottes zum ewigen Leben.

Dis gestehen wir auff vnser Seyten nicht / daß nur drey Puncten Allein seyn / sondern es seind derselben mehr / als von der Sünde / von der Tauff / vom Predig-Ampt / vnd andere viele / wie aus der Würtenbergischen / Wittenbergischen / Giessischen vnd anderer Theologen Bücher zu sehen / welche viele Puncten aus jennerseits Büchern vnd publicis Confessionibus zusammen gezogen / vnd gnugsamb mit jhren eignen Worten bewiesen.

Daß es aber auff jener Seiten jetz gestanden wird / das nemen wir für bekandt an / vnnd schliessen drauß / weil drey Puncten Allein nach vbrig seyn / davon sich in etwas Streit vnd Vneinigkeit verhalte / so werden die auff jener Seyten in der Hessischen Kirchen die anderen Puncten alle (Allein diese drey ausgenommen) haben fallen lassen / vnnd es mit vns in den andern allen halten. Als damit ich ein wenig zur nachrichtung andeute: So werden sie mit vns lehren vnd gleuben / 1. Daß GOtt sey ein Vnwandelbahrer / Allmechtiger / Warhafftiger / Heiliger / Gütiger / Barmhertziger / Gerechter / vnnd kein grawsamer vnnd Tyrannischer Gott / auch kein vrsach vnd anfenger der Sünden: vnnd das alles verwerffen / welches ein widriges mit vnd in sich führet.

2. Werden sie lehren vnd gleuben mit vns / daß Adam vnd Eva nicht haben sündigen müssen / weil es GOtt also verordnet / vnd sie eben darumb erschaffen / ja jhnen auch anlaß darzu gegeben / jnnerlich bewegt / heimblich angeführt: sondern daß sie wider Gottes willen aus List vnnd Betrug des Teuffels vnnd jhres eignen freyen willens freywilligen mißbrauch gesündiget haben.

3. Werden sie lehren vnnd gleuben mit vns / daß Gott nicht wolle / daß jemand verlohren werde / sondern daß

2. Vom Heiligen Abendmahl. 3. Von der Gnadenwahl der Kinder Gottes zum ewigen Leben.

Dis gestehen wir auff vnser Seyten nicht / daß nur drey Puncten Allein seyn / sondern es seind derselben mehr / als von der Sünde / von der Tauff / vom Predig-Ampt / vnd andere viele / wie aus der Würtenbergischen / Wittenbergischen / Giessischen vnd anderer Theologen Bücher zu sehen / welche viele Puncten aus jennerseits Büchern vnd publicis Confessionibus zusammen gezogen / vnd gnugsamb mit jhren eignen Worten bewiesen.

Daß es aber auff jener Seiten jetz gestanden wird / das nemen wir für bekandt an / vnnd schliessen drauß / weil drey Puncten Allein nach vbrig seyn / davon sich in etwas Streit vnd Vneinigkeit verhalte / so werden die auff jener Seyten in der Hessischen Kirchen die anderen Puncten alle (Allein diese drey ausgenommen) haben fallen lassen / vnnd es mit vns in den andern allen halten. Als damit ich ein wenig zur nachrichtung andeute: So werden sie mit vns lehren vnd gleuben / 1. Daß GOtt sey ein Vnwandelbahrer / Allmechtiger / Warhafftiger / Heiliger / Gütiger / Barmhertziger / Gerechter / vnnd kein grawsamer vnnd Tyrannischer Gott / auch kein vrsach vnd anfenger der Sünden: vnnd das alles verwerffen / welches ein widriges mit vnd in sich führet.

2. Werden sie lehren vnd gleuben mit vns / daß Adam vnd Eva nicht haben sündigen müssen / weil es GOtt also verordnet / vnd sie eben darumb erschaffen / ja jhnen auch anlaß darzu gegeben / jnnerlich bewegt / heimblich angeführt: sondern daß sie wider Gottes willen aus List vnnd Betrug des Teuffels vnnd jhres eignen freyen willens freywilligen mißbrauch gesündiget haben.

3. Werden sie lehren vnnd gleuben mit vns / daß Gott nicht wolle / daß jemand verlohren werde / sondern daß

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0008"/>
        <p>2. Vom Heiligen Abendmahl. 3. Von der Gnadenwahl der Kinder Gottes zum ewigen Leben.</p>
        <p>Dis gestehen wir auff vnser Seyten nicht / daß nur drey Puncten Allein seyn / sondern es seind derselben mehr / als von der Sünde / von der Tauff / vom Predig-Ampt / vnd andere viele / wie aus der Würtenbergischen / Wittenbergischen / Giessischen vnd anderer Theologen Bücher zu sehen / welche viele Puncten aus jennerseits Büchern vnd publicis Confessionibus zusammen gezogen / vnd gnugsamb mit jhren eignen Worten bewiesen.</p>
        <p>Daß es aber auff jener Seiten jetz gestanden wird / das nemen wir für bekandt an / vnnd schliessen drauß / weil drey Puncten Allein nach vbrig seyn / davon sich in etwas Streit vnd Vneinigkeit verhalte / so werden die auff jener Seyten in der Hessischen Kirchen die anderen Puncten alle (Allein diese drey ausgenommen) haben fallen lassen / vnnd es mit vns in den andern allen halten. Als damit ich ein wenig zur nachrichtung andeute: So werden sie mit vns lehren vnd gleuben / 1. Daß GOtt sey ein Vnwandelbahrer / Allmechtiger / Warhafftiger / Heiliger / Gütiger / Barmhertziger / Gerechter / vnnd kein grawsamer vnnd Tyrannischer Gott / auch kein vrsach vnd anfenger der Sünden: vnnd das alles verwerffen / welches ein widriges mit vnd in sich führet.</p>
        <p>2. Werden sie lehren vnd gleuben mit vns / daß Adam vnd Eva nicht haben sündigen müssen / weil es GOtt also verordnet / vnd sie eben darumb erschaffen / ja jhnen auch anlaß darzu gegeben / jnnerlich bewegt / heimblich angeführt: sondern daß sie wider Gottes willen aus List vnnd Betrug des Teuffels vnnd jhres eignen freyen willens freywilligen mißbrauch gesündiget haben.</p>
        <p>3. Werden sie lehren vnnd gleuben mit vns / daß Gott nicht wolle / daß jemand verlohren werde / sondern daß
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0008] 2. Vom Heiligen Abendmahl. 3. Von der Gnadenwahl der Kinder Gottes zum ewigen Leben. Dis gestehen wir auff vnser Seyten nicht / daß nur drey Puncten Allein seyn / sondern es seind derselben mehr / als von der Sünde / von der Tauff / vom Predig-Ampt / vnd andere viele / wie aus der Würtenbergischen / Wittenbergischen / Giessischen vnd anderer Theologen Bücher zu sehen / welche viele Puncten aus jennerseits Büchern vnd publicis Confessionibus zusammen gezogen / vnd gnugsamb mit jhren eignen Worten bewiesen. Daß es aber auff jener Seiten jetz gestanden wird / das nemen wir für bekandt an / vnnd schliessen drauß / weil drey Puncten Allein nach vbrig seyn / davon sich in etwas Streit vnd Vneinigkeit verhalte / so werden die auff jener Seyten in der Hessischen Kirchen die anderen Puncten alle (Allein diese drey ausgenommen) haben fallen lassen / vnnd es mit vns in den andern allen halten. Als damit ich ein wenig zur nachrichtung andeute: So werden sie mit vns lehren vnd gleuben / 1. Daß GOtt sey ein Vnwandelbahrer / Allmechtiger / Warhafftiger / Heiliger / Gütiger / Barmhertziger / Gerechter / vnnd kein grawsamer vnnd Tyrannischer Gott / auch kein vrsach vnd anfenger der Sünden: vnnd das alles verwerffen / welches ein widriges mit vnd in sich führet. 2. Werden sie lehren vnd gleuben mit vns / daß Adam vnd Eva nicht haben sündigen müssen / weil es GOtt also verordnet / vnd sie eben darumb erschaffen / ja jhnen auch anlaß darzu gegeben / jnnerlich bewegt / heimblich angeführt: sondern daß sie wider Gottes willen aus List vnnd Betrug des Teuffels vnnd jhres eignen freyen willens freywilligen mißbrauch gesündiget haben. 3. Werden sie lehren vnnd gleuben mit vns / daß Gott nicht wolle / daß jemand verlohren werde / sondern daß

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/tuckermann_antwort_1619
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/tuckermann_antwort_1619/8
Zitationshilfe: Tuckermann, Peter: Antwort auff Irenicam Concionem Oder Friedpredigt des Hoffpredigers zu Cassel. Wolfenbüttel, 1619, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tuckermann_antwort_1619/8>, abgerufen am 25.04.2024.