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Tuckermann, Peter: Antwort auff Irenicam Concionem Oder Friedpredigt des Hoffpredigers zu Cassel. Wolfenbüttel, 1619.

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ben in vnserm corpore doctrinae oder andern Confessionibus der vnserer anzunehmen vnd zu vnterschreiben: Dagegen sich für der falschen Lehr Calvini / Bezae vnd anderer Lehrer auff jhrer seiten mit fleiß hüten vnd fürsehen.

Bleiben also noch 2. Puncten allein streitig.

Den einen nu von der Person Chrtsti betreffent / so schreibt der Hoffprediger: Wir auff dieser / nemblich vnser seit Evangelischen gestehen gerne / das nicht alle sondern nur allein etliche Eigenschafften der Göttlichen Natur / als da sind die allenthalben gegenwertigkeit / allmechtigkeit vnd allwissenheit vmb vnnd von wegen der Persönlichen vneinigung der Menschlichen Natur Lhristi zugelegt worden seyn. Dargegen aber setzt er fluchs drauff / von jhres seits Evangelischen werde dafür gehalten / gleich wie aus der Persönlichen Vereinigung nicht herkomme oder herfliesse / daß die Menschheit oder Menschliche Natur Christi ewig vnd vnendlich sey / also vervrsache dieselbe Persönliche Vereinigung auch nicht / daß die Menschliche Natur oder Menschheit Christi allenthalben gegenwertig / allwissent / vnnd allmechtig sey / etc.

Antwort.

Was die allgegenwertigkeit der Menschheit oder Menschlichen Natur Christi betrifft / so bleiben wir in diesem Fürstenthumb bey vnserm corpore doctrinae, darinnen diese Wort stehen: Was aber die Disputation belangt de Ubiquitate, ob der Leib Christi auch sonst allenthalben sey / vnd an allen örten sein möge / setzen wir dieselbe nach Lutheri raht beyseits / vnnd das aus hochwichtigen bedencklichen Vrsachen / biß wir ein mahl im ewigen Leben Christum von Angesicht zu Angesicht in seiner Herrligkeit sehen werden / wie er ist / wie solches alles in der wiederholten gemei-

ben in vnserm corpore doctrinae oder andern Confessionibus der vnserer anzunehmen vnd zu vnterschreiben: Dagegen sich für der falschen Lehr Calvini / Bezae vnd anderer Lehrer auff jhrer seiten mit fleiß hüten vnd fürsehen.

Bleiben also noch 2. Puncten allein streitig.

Den einen nu von der Person Chrtsti betreffent / so schreibt der Hoffprediger: Wir auff dieser / nemblich vnser seit Evangelischen gestehen gerne / das nicht alle sondern nur allein etliche Eigenschafften der Göttlichen Natur / als da sind die allenthalben gegenwertigkeit / allmechtigkeit vnd allwissenheit vmb vnnd von wegen der Persönlichen vneinigung der Menschlichen Natur Lhristi zugelegt worden seyn. Dargegen aber setzt er fluchs drauff / von jhres seits Evangelischen werde dafür gehalten / gleich wie aus der Persönlichen Vereinigung nicht herkomme oder herfliesse / daß die Menschheit oder Menschliche Natur Christi ewig vnd vnendlich sey / also vervrsache dieselbe Persönliche Vereinigung auch nicht / daß die Menschliche Natur oder Menschheit Christi allenthalben gegenwertig / allwissent / vnnd allmechtig sey / etc.

Antwort.

Was die allgegenwertigkeit der Menschheit oder Menschlichen Natur Christi betrifft / so bleiben wir in diesem Fürstenthumb bey vnserm corpore doctrinae, darinnen diese Wort stehen: Was aber die Disputation belangt de Ubiquitate, ob der Leib Christi auch sonst allenthalben sey / vnd an allen örten sein möge / setzen wir dieselbe nach Lutheri raht beyseits / vnnd das aus hochwichtigen bedencklichen Vrsachen / biß wir ein mahl im ewigen Leben Christum von Angesicht zu Angesicht in seiner Herrligkeit sehen werden / wie er ist / wie solches alles in der wiederholten gemei-

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[0014] ben in vnserm corpore doctrinae oder andern Confessionibus der vnserer anzunehmen vnd zu vnterschreiben: Dagegen sich für der falschen Lehr Calvini / Bezae vnd anderer Lehrer auff jhrer seiten mit fleiß hüten vnd fürsehen. Bleiben also noch 2. Puncten allein streitig. Den einen nu von der Person Chrtsti betreffent / so schreibt der Hoffprediger: Wir auff dieser / nemblich vnser seit Evangelischen gestehen gerne / das nicht alle sondern nur allein etliche Eigenschafften der Göttlichen Natur / als da sind die allenthalben gegenwertigkeit / allmechtigkeit vnd allwissenheit vmb vnnd von wegen der Persönlichen vneinigung der Menschlichen Natur Lhristi zugelegt worden seyn. Dargegen aber setzt er fluchs drauff / von jhres seits Evangelischen werde dafür gehalten / gleich wie aus der Persönlichen Vereinigung nicht herkomme oder herfliesse / daß die Menschheit oder Menschliche Natur Christi ewig vnd vnendlich sey / also vervrsache dieselbe Persönliche Vereinigung auch nicht / daß die Menschliche Natur oder Menschheit Christi allenthalben gegenwertig / allwissent / vnnd allmechtig sey / etc. Antwort. Was die allgegenwertigkeit der Menschheit oder Menschlichen Natur Christi betrifft / so bleiben wir in diesem Fürstenthumb bey vnserm corpore doctrinae, darinnen diese Wort stehen: Was aber die Disputation belangt de Ubiquitate, ob der Leib Christi auch sonst allenthalben sey / vnd an allen örten sein möge / setzen wir dieselbe nach Lutheri raht beyseits / vnnd das aus hochwichtigen bedencklichen Vrsachen / biß wir ein mahl im ewigen Leben Christum von Angesicht zu Angesicht in seiner Herrligkeit sehen werden / wie er ist / wie solches alles in der wiederholten gemei-

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Zitationshilfe: Tuckermann, Peter: Antwort auff Irenicam Concionem Oder Friedpredigt des Hoffpredigers zu Cassel. Wolfenbüttel, 1619, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tuckermann_antwort_1619/14>, abgerufen am 29.03.2024.