Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 6. Göttingen, 1822.

Bild:
<< vorherige Seite

leuchtend ist. Ein leuchtender Punkt erscheint
mir wieder doppelt. Bey einer convexern
Hornhaut und einer weitern Pupille, als die
meinigen sind, tritt auch bey einem dunkeln
Gegenstand unter diesen Umständen Verdoppe-
lung ein f). Das eine Bild ist immer deutlicher
als das andere, wenn die eine Oeffnung näher
der Augenaxe als die andere liegt. Jenes wird
durch die Strahlen, welche durch die erstere
Oeffnung gehen, das andere durch die, welche
durch die zweyte Oeffnung in schiefer Richtung
auf das Auge fallen, hervorgebracht. Beym
Verschliessen der einen Oeffnung scheint mir
immer das nämliche Bild zu verschwinden, ich
mag vor dem Versuch einen nähern oder fer-
nern Punkt fixiren, wenn die Stellung des Aug-
apfels, der Oeffnungen und des Gegenstandes
unverändert bleibt und das Licht einerley Fall
auf den Gegenstand, die Oeffnungen und das
Auge behält. Es ist aber unmöglich, beym
Verschliessen der einen Oeffnung den Augapfel
ganz unverrückt zu halten. Von der Bewegung
desselben entstehen Anomalien in dem Erfolg
dieses Versuchs, wodurch Porterfield's Er-
fahrungen ganz unzuverlässig gemacht werden.

Wenn
f) M. vergl. De la Motte's Beobachtungen in den
Versuchen u. Abhandl. der naturf. Gesellsch. in Dan-
zig. Th. 2. S. 209.
VI. Bd. K k

leuchtend ist. Ein leuchtender Punkt erscheint
mir wieder doppelt. Bey einer convexern
Hornhaut und einer weitern Pupille, als die
meinigen sind, tritt auch bey einem dunkeln
Gegenstand unter diesen Umständen Verdoppe-
lung ein f). Das eine Bild ist immer deutlicher
als das andere, wenn die eine Oeffnung näher
der Augenaxe als die andere liegt. Jenes wird
durch die Strahlen, welche durch die erstere
Oeffnung gehen, das andere durch die, welche
durch die zweyte Oeffnung in schiefer Richtung
auf das Auge fallen, hervorgebracht. Beym
Verschlieſsen der einen Oeffnung scheint mir
immer das nämliche Bild zu verschwinden, ich
mag vor dem Versuch einen nähern oder fer-
nern Punkt fixiren, wenn die Stellung des Aug-
apfels, der Oeffnungen und des Gegenstandes
unverändert bleibt und das Licht einerley Fall
auf den Gegenstand, die Oeffnungen und das
Auge behält. Es ist aber unmöglich, beym
Verschlieſsen der einen Oeffnung den Augapfel
ganz unverrückt zu halten. Von der Bewegung
desselben entstehen Anomalien in dem Erfolg
dieses Versuchs, wodurch Porterfield’s Er-
fahrungen ganz unzuverläſsig gemacht werden.

Wenn
f) M. vergl. De la Motte’s Beobachtungen in den
Versuchen u. Abhandl. der naturf. Gesellsch. in Dan-
zig. Th. 2. S. 209.
VI. Bd. K k
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <div n="5">
                <p><pb facs="#f0529" n="507"/>
leuchtend ist. Ein leuchtender Punkt erscheint<lb/>
mir wieder doppelt. Bey einer convexern<lb/>
Hornhaut und einer weitern Pupille, als die<lb/>
meinigen sind, tritt auch bey einem dunkeln<lb/>
Gegenstand unter diesen Umständen Verdoppe-<lb/>
lung ein <note place="foot" n="f)">M. vergl. <hi rendition="#k">De la Motte</hi>&#x2019;s Beobachtungen in den<lb/>
Versuchen u. Abhandl. der naturf. Gesellsch. in Dan-<lb/>
zig. Th. 2. S. 209.</note>. Das eine Bild ist immer deutlicher<lb/>
als das andere, wenn die eine Oeffnung näher<lb/>
der Augenaxe als die andere liegt. Jenes wird<lb/>
durch die Strahlen, welche durch die erstere<lb/>
Oeffnung gehen, das andere durch die, welche<lb/>
durch die zweyte Oeffnung in schiefer Richtung<lb/>
auf das Auge fallen, hervorgebracht. Beym<lb/>
Verschlie&#x017F;sen der einen Oeffnung scheint mir<lb/>
immer das nämliche Bild zu verschwinden, ich<lb/>
mag vor dem Versuch einen nähern oder fer-<lb/>
nern Punkt fixiren, wenn die Stellung des Aug-<lb/>
apfels, der Oeffnungen und des Gegenstandes<lb/>
unverändert bleibt und das Licht einerley Fall<lb/>
auf den Gegenstand, die Oeffnungen und das<lb/>
Auge behält. Es ist aber unmöglich, beym<lb/>
Verschlie&#x017F;sen der einen Oeffnung den Augapfel<lb/>
ganz unverrückt zu halten. Von der Bewegung<lb/>
desselben entstehen Anomalien in dem Erfolg<lb/>
dieses Versuchs, wodurch <hi rendition="#k">Porterfield&#x2019;s</hi> Er-<lb/>
fahrungen ganz unzuverlä&#x017F;sig gemacht werden.<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Wenn</fw><lb/>
<fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#i">VI. Bd.</hi> K k</fw><lb/></p>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[507/0529] leuchtend ist. Ein leuchtender Punkt erscheint mir wieder doppelt. Bey einer convexern Hornhaut und einer weitern Pupille, als die meinigen sind, tritt auch bey einem dunkeln Gegenstand unter diesen Umständen Verdoppe- lung ein f). Das eine Bild ist immer deutlicher als das andere, wenn die eine Oeffnung näher der Augenaxe als die andere liegt. Jenes wird durch die Strahlen, welche durch die erstere Oeffnung gehen, das andere durch die, welche durch die zweyte Oeffnung in schiefer Richtung auf das Auge fallen, hervorgebracht. Beym Verschlieſsen der einen Oeffnung scheint mir immer das nämliche Bild zu verschwinden, ich mag vor dem Versuch einen nähern oder fer- nern Punkt fixiren, wenn die Stellung des Aug- apfels, der Oeffnungen und des Gegenstandes unverändert bleibt und das Licht einerley Fall auf den Gegenstand, die Oeffnungen und das Auge behält. Es ist aber unmöglich, beym Verschlieſsen der einen Oeffnung den Augapfel ganz unverrückt zu halten. Von der Bewegung desselben entstehen Anomalien in dem Erfolg dieses Versuchs, wodurch Porterfield’s Er- fahrungen ganz unzuverläſsig gemacht werden. Wenn f) M. vergl. De la Motte’s Beobachtungen in den Versuchen u. Abhandl. der naturf. Gesellsch. in Dan- zig. Th. 2. S. 209. VI. Bd. K k

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie06_1822
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie06_1822/529
Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 6. Göttingen, 1822, S. 507. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie06_1822/529>, abgerufen am 22.11.2024.