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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 6. Göttingen, 1822.

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gegen bey den Raubthieren, den Wiederkäuern,
den Einhufern, mehrern Thieren der Schweine-
familie, den Robben, den Wallfischen, den
Eulen, dem Crocodil q), den Schlangen und
mehrern Knorpelfischen, z. B. dem Stöhr, den
Hayen und Rochen, fehlt dieses Pigment ent-
weder ganz, oder doch auf der Seite im Hin-
tergrunde des Auges, die verschieden von der
Eintrittsstelle des Sehenerven ist, und das un-
ter dem Namen der Ruyschischen Haut be-
kannte Blatt der Choroidea liegt hier unbedeckt
und mit metallischen Farben schimmerd. Bey
dem Ochsen und andern Wiederkauern lassen
sich alle Farben des Regenbogens an dieser
Tapete unterscheiden; ihre Hauptfarbe ist
jedoch blau oder grün. Bey den übrigen Thie-
ren ist sie am häufigsten gold- oder silberfarben.
Bey den Säugthieren erstreckt sie sich nur über
einen Theil der Choroidea, hingegen bey den
Schlangen, dem Stöhr, den Rochen und Hay-
fischen über den ganzen, von der Retina be-
deckten Hintergrund des Auges. Zinn r) glaubte,
nach seinen Beobachtungen annehmen zu müs-
sen, der Glanz dieser Tapete sey um so leb-
hafter, je besser das Thier bey Nacht sehe.
Es lassen sich aber die mäuseartigen Nagethiere,

der
q) Sömmerring ebendas. p. 59.
r) Commentarii Soc. Reg. scient. Gotting. T. IV. p. 253.
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gegen bey den Raubthieren, den Wiederkäuern,
den Einhufern, mehrern Thieren der Schweine-
familie, den Robben, den Wallfischen, den
Eulen, dem Crocodil q), den Schlangen und
mehrern Knorpelfischen, z. B. dem Stöhr, den
Hayen und Rochen, fehlt dieses Pigment ent-
weder ganz, oder doch auf der Seite im Hin-
tergrunde des Auges, die verschieden von der
Eintrittsstelle des Sehenerven ist, und das un-
ter dem Namen der Ruyschischen Haut be-
kannte Blatt der Choroidea liegt hier unbedeckt
und mit metallischen Farben schimmerd. Bey
dem Ochsen und andern Wiederkauern lassen
sich alle Farben des Regenbogens an dieser
Tapete unterscheiden; ihre Hauptfarbe ist
jedoch blau oder grün. Bey den übrigen Thie-
ren ist sie am häufigsten gold- oder silberfarben.
Bey den Säugthieren erstreckt sie sich nur über
einen Theil der Choroidea, hingegen bey den
Schlangen, dem Stöhr, den Rochen und Hay-
fischen über den ganzen, von der Retina be-
deckten Hintergrund des Auges. Zinn r) glaubte,
nach seinen Beobachtungen annehmen zu müs-
sen, der Glanz dieser Tapete sey um so leb-
hafter, je besser das Thier bey Nacht sehe.
Es lassen sich aber die mäuseartigen Nagethiere,

der
q) Sömmerring ebendas. p. 59.
r) Commentarii Soc. Reg. scient. Gotting. T. IV. p. 253.
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[493/0515] gegen bey den Raubthieren, den Wiederkäuern, den Einhufern, mehrern Thieren der Schweine- familie, den Robben, den Wallfischen, den Eulen, dem Crocodil q), den Schlangen und mehrern Knorpelfischen, z. B. dem Stöhr, den Hayen und Rochen, fehlt dieses Pigment ent- weder ganz, oder doch auf der Seite im Hin- tergrunde des Auges, die verschieden von der Eintrittsstelle des Sehenerven ist, und das un- ter dem Namen der Ruyschischen Haut be- kannte Blatt der Choroidea liegt hier unbedeckt und mit metallischen Farben schimmerd. Bey dem Ochsen und andern Wiederkauern lassen sich alle Farben des Regenbogens an dieser Tapete unterscheiden; ihre Hauptfarbe ist jedoch blau oder grün. Bey den übrigen Thie- ren ist sie am häufigsten gold- oder silberfarben. Bey den Säugthieren erstreckt sie sich nur über einen Theil der Choroidea, hingegen bey den Schlangen, dem Stöhr, den Rochen und Hay- fischen über den ganzen, von der Retina be- deckten Hintergrund des Auges. Zinn r) glaubte, nach seinen Beobachtungen annehmen zu müs- sen, der Glanz dieser Tapete sey um so leb- hafter, je besser das Thier bey Nacht sehe. Es lassen sich aber die mäuseartigen Nagethiere, der q) Sömmerring ebendas. p. 59. r) Commentarii Soc. Reg. scient. Gotting. T. IV. p. 253. I i 2

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Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 6. Göttingen, 1822, S. 493. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie06_1822/515>, abgerufen am 26.06.2024.