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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 6. Göttingen, 1822.

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haut eine braune Substanz, bey' deren Dicke
ihm das Sehen der Sepien ein schwer zu lösen-
des Räthsel ist. Nach meinen Untersuchungen
besteht diese Materie aus Fäden, die dicht an
einander liegend auf der innern Wand der
Retina senkrecht stehen und nur an ihren
äussern Enden mit einem braunen Pigment be-
deckt sind. Wahrscheinlich sind diese Fäden
Fortsätze der Netzhaut, und bey dieser Voraus-
setzung ist es erklärbar, wie das Licht doch
auf die letztere wirken kann. Für alle Thiere,
deren Netzhaut einen solchen Ueberzug hat, ist
aber helles Licht Bedingung des Sehens, und es
giebt für sie keinen Unterschied der Farben.

Eine Wirkung von entgegengesetzter Art
wie der schwarze Fächer und dieses Pigment
verursacht die glänzende Tapete, die in dem
Auge mehrerer Wirbelthiere hinter der Netz-
haut liegt. Bey dem Menschen, den Affen,
dem Känguruh o), den Nagethieren, den meisten
Vögeln und Fischen, den Schildkröten, den
mehrsten Eidechsen p) und den Fröschen ist
der Zwischenraum zwischen dieser Haut und
der Choroidea allenthalben mit einem schwarzen
oder schwarzbraunen Pigment überzogen. Hin-

gegen
o) D. W. Sömmerring a. a. O. p. 29.
p) Unter andern auch bey Lacerta Monitor. Sömmer-
ring
ebendas. p. 60.

haut eine braune Substanz, bey’ deren Dicke
ihm das Sehen der Sepien ein schwer zu lösen-
des Räthsel ist. Nach meinen Untersuchungen
besteht diese Materie aus Fäden, die dicht an
einander liegend auf der innern Wand der
Retina senkrecht stehen und nur an ihren
äuſsern Enden mit einem braunen Pigment be-
deckt sind. Wahrscheinlich sind diese Fäden
Fortsätze der Netzhaut, und bey dieser Voraus-
setzung ist es erklärbar, wie das Licht doch
auf die letztere wirken kann. Für alle Thiere,
deren Netzhaut einen solchen Ueberzug hat, ist
aber helles Licht Bedingung des Sehens, und es
giebt für sie keinen Unterschied der Farben.

Eine Wirkung von entgegengesetzter Art
wie der schwarze Fächer und dieses Pigment
verursacht die glänzende Tapete, die in dem
Auge mehrerer Wirbelthiere hinter der Netz-
haut liegt. Bey dem Menschen, den Affen,
dem Känguruh o), den Nagethieren, den meisten
Vögeln und Fischen, den Schildkröten, den
mehrsten Eidechsen p) und den Fröschen ist
der Zwischenraum zwischen dieser Haut und
der Choroidea allenthalben mit einem schwarzen
oder schwarzbraunen Pigment überzogen. Hin-

gegen
o) D. W. Sömmerring a. a. O. p. 29.
p) Unter andern auch bey Lacerta Monitor. Sömmer-
ring
ebendas. p. 60.
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[492/0514] haut eine braune Substanz, bey’ deren Dicke ihm das Sehen der Sepien ein schwer zu lösen- des Räthsel ist. Nach meinen Untersuchungen besteht diese Materie aus Fäden, die dicht an einander liegend auf der innern Wand der Retina senkrecht stehen und nur an ihren äuſsern Enden mit einem braunen Pigment be- deckt sind. Wahrscheinlich sind diese Fäden Fortsätze der Netzhaut, und bey dieser Voraus- setzung ist es erklärbar, wie das Licht doch auf die letztere wirken kann. Für alle Thiere, deren Netzhaut einen solchen Ueberzug hat, ist aber helles Licht Bedingung des Sehens, und es giebt für sie keinen Unterschied der Farben. Eine Wirkung von entgegengesetzter Art wie der schwarze Fächer und dieses Pigment verursacht die glänzende Tapete, die in dem Auge mehrerer Wirbelthiere hinter der Netz- haut liegt. Bey dem Menschen, den Affen, dem Känguruh o), den Nagethieren, den meisten Vögeln und Fischen, den Schildkröten, den mehrsten Eidechsen p) und den Fröschen ist der Zwischenraum zwischen dieser Haut und der Choroidea allenthalben mit einem schwarzen oder schwarzbraunen Pigment überzogen. Hin- gegen o) D. W. Sömmerring a. a. O. p. 29. p) Unter andern auch bey Lacerta Monitor. Sömmer- ring ebendas. p. 60.

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Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 6. Göttingen, 1822, S. 492. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie06_1822/514>, abgerufen am 22.11.2024.