Affen und der Mensch. Bey dem Menschen und den Affen ist die Gestalt des ganzen Aug- apfels mehr kugelartig, als bey allen übrigen Thieren.
Die Hornhaut ist verschieden in Betreff ih- rer Convexität, Grösse und Dicke. Die flachste Cornea besitzen viele Fische, z. B. die Gadus- arten. In der Classe der Amphibien ist sie bey mehrern Schlangen ebenfalls sehr flach. Die Vögel haben eine Hornhaut von mittlerer Con- vexität. Am grössten ist in dieser Thierclasse der Radius derselben bey dem Strauss und den grössern Raubvögeln, doch bey keinem dersel- ben so flach, als bey den grössern Arten der Säugthiere. Diese letztern machen in Rücksicht auf die Ründung ihrer Hornhaut eine Reihe aus, an deren einem Ende die Cetaceen, die schweineartigen Thiere, die Wiederkäuer und die Einhufer stehen, Thiere, bey welchen die Cornea sehr flach ist. Eine etwas grössere Ründung hat sie bey den Robben und den meisten Raubthieren. Runder wird sie bey den Nagern, und am convexesten findet man sie bey den Fledermäusen, dem Igel und dem Maulwurf.
Mit der Ründung der Hornhaut steht das Verhältniss ihrer Grösse zu der des ganzen Augapfels in keiner festen Beziehung. Ver-
gleicht
F f 3
Affen und der Mensch. Bey dem Menschen und den Affen ist die Gestalt des ganzen Aug- apfels mehr kugelartig, als bey allen übrigen Thieren.
Die Hornhaut ist verschieden in Betreff ih- rer Convexität, Gröſse und Dicke. Die flachste Cornea besitzen viele Fische, z. B. die Gadus- arten. In der Classe der Amphibien ist sie bey mehrern Schlangen ebenfalls sehr flach. Die Vögel haben eine Hornhaut von mittlerer Con- vexität. Am gröſsten ist in dieser Thierclasse der Radius derselben bey dem Strauſs und den gröſsern Raubvögeln, doch bey keinem dersel- ben so flach, als bey den gröſsern Arten der Säugthiere. Diese letztern machen in Rücksicht auf die Ründung ihrer Hornhaut eine Reihe aus, an deren einem Ende die Cetaceen, die schweineartigen Thiere, die Wiederkäuer und die Einhufer stehen, Thiere, bey welchen die Cornea sehr flach ist. Eine etwas gröſsere Ründung hat sie bey den Robben und den meisten Raubthieren. Runder wird sie bey den Nagern, und am convexesten findet man sie bey den Fledermäusen, dem Igel und dem Maulwurf.
Mit der Ründung der Hornhaut steht das Verhältniſs ihrer Gröſse zu der des ganzen Augapfels in keiner festen Beziehung. Ver-
gleicht
F f 3
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><divn="5"><p><pbfacs="#f0465"n="447"/>
Affen und der Mensch. Bey dem Menschen<lb/>
und den Affen ist die Gestalt des ganzen Aug-<lb/>
apfels mehr kugelartig, als bey allen übrigen<lb/>
Thieren.</p><lb/><p>Die Hornhaut ist verschieden in Betreff ih-<lb/>
rer Convexität, Gröſse und Dicke. Die flachste<lb/>
Cornea besitzen viele Fische, z. B. die Gadus-<lb/>
arten. In der Classe der Amphibien ist sie bey<lb/>
mehrern Schlangen ebenfalls sehr flach. Die<lb/>
Vögel haben eine Hornhaut von mittlerer Con-<lb/>
vexität. Am gröſsten ist in dieser Thierclasse<lb/>
der Radius derselben bey dem Strauſs und den<lb/>
gröſsern Raubvögeln, doch bey keinem dersel-<lb/>
ben so flach, als bey den gröſsern Arten der<lb/>
Säugthiere. Diese letztern machen in Rücksicht<lb/>
auf die Ründung ihrer Hornhaut eine Reihe<lb/>
aus, an deren einem Ende die Cetaceen, die<lb/>
schweineartigen Thiere, die Wiederkäuer und<lb/>
die Einhufer stehen, Thiere, bey welchen die<lb/>
Cornea sehr flach ist. Eine etwas gröſsere<lb/>
Ründung hat sie bey den Robben und den<lb/>
meisten Raubthieren. Runder wird sie bey den<lb/>
Nagern, und am convexesten findet man sie<lb/>
bey den Fledermäusen, dem Igel und dem<lb/>
Maulwurf.</p><lb/><p>Mit der Ründung der Hornhaut steht das<lb/>
Verhältniſs ihrer Gröſse zu der des ganzen<lb/>
Augapfels in keiner festen Beziehung. Ver-<lb/><fwplace="bottom"type="sig">F f 3</fw><fwplace="bottom"type="catch">gleicht</fw><lb/></p></div></div></div></div></div></body></text></TEI>
[447/0465]
Affen und der Mensch. Bey dem Menschen
und den Affen ist die Gestalt des ganzen Aug-
apfels mehr kugelartig, als bey allen übrigen
Thieren.
Die Hornhaut ist verschieden in Betreff ih-
rer Convexität, Gröſse und Dicke. Die flachste
Cornea besitzen viele Fische, z. B. die Gadus-
arten. In der Classe der Amphibien ist sie bey
mehrern Schlangen ebenfalls sehr flach. Die
Vögel haben eine Hornhaut von mittlerer Con-
vexität. Am gröſsten ist in dieser Thierclasse
der Radius derselben bey dem Strauſs und den
gröſsern Raubvögeln, doch bey keinem dersel-
ben so flach, als bey den gröſsern Arten der
Säugthiere. Diese letztern machen in Rücksicht
auf die Ründung ihrer Hornhaut eine Reihe
aus, an deren einem Ende die Cetaceen, die
schweineartigen Thiere, die Wiederkäuer und
die Einhufer stehen, Thiere, bey welchen die
Cornea sehr flach ist. Eine etwas gröſsere
Ründung hat sie bey den Robben und den
meisten Raubthieren. Runder wird sie bey den
Nagern, und am convexesten findet man sie
bey den Fledermäusen, dem Igel und dem
Maulwurf.
Mit der Ründung der Hornhaut steht das
Verhältniſs ihrer Gröſse zu der des ganzen
Augapfels in keiner festen Beziehung. Ver-
gleicht
F f 3
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 6. Göttingen, 1822, S. 447. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie06_1822/465>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.