besitzen einen Vorhof ohne Trommelhöhle, an dessen ovales Fenster ein Gehörknochen be- festigt ist, der mit dem entgegengesetzten Ende die Kinnladen berührt. Mehrere Fische, na- mentlich alle Arten von Cyprinus, Silurus Glanis, Cobitis fossilis und Cobitis Barbatula, haben, nach E. H. Weber's f) Entdeckung, drey Gehörknöchelchen, die zu beyden Seiten der drey ersten Halswirbel in einer Höhlung derselben liegen und sowohl unter sich, als mit diesen Wirbeln artikuliren. Der dem Steig- bügel zu vergleichende Knochen ist an eine knöcherne Platte befestigt, die den Eingang zu einer Cavität des ersten Halswirbels (Atrium sinus imparis Web.) verschliesst. Diese Höh- lung vereinigt sich mit der der andern Seite zu einem einfachen, in der Mittellinie des Hinterhauptknochens liegenden Gang (Sinus impar W.), und der letztere theilt sich nach vorn in einen rechten und linken, zum Laby- rinth jeder Seite gehenden Canal. Das entge- gengesetzte Ende dieser Reihe von Gehör- knöchelchen stösst aber nicht an ein nach aussen liegendes Trommelfell, sondern der Hammer ist mit der Schwimmblase verbunden, welche die Stelle dieser Membran vertritt.
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f) De aure et auditu hominis et animalium. P. I. Lips. 1820.
besitzen einen Vorhof ohne Trommelhöhle, an dessen ovales Fenster ein Gehörknochen be- festigt ist, der mit dem entgegengesetzten Ende die Kinnladen berührt. Mehrere Fische, na- mentlich alle Arten von Cyprinus, Silurus Glanis, Cobitis fossilis und Cobitis Barbatula, haben, nach E. H. Weber’s f) Entdeckung, drey Gehörknöchelchen, die zu beyden Seiten der drey ersten Halswirbel in einer Höhlung derselben liegen und sowohl unter sich, als mit diesen Wirbeln artikuliren. Der dem Steig- bügel zu vergleichende Knochen ist an eine knöcherne Platte befestigt, die den Eingang zu einer Cavität des ersten Halswirbels (Atrium sinus imparis Web.) verschlieſst. Diese Höh- lung vereinigt sich mit der der andern Seite zu einem einfachen, in der Mittellinie des Hinterhauptknochens liegenden Gang (Sinus impar W.), und der letztere theilt sich nach vorn in einen rechten und linken, zum Laby- rinth jeder Seite gehenden Canal. Das entge- gengesetzte Ende dieser Reihe von Gehör- knöchelchen stöſst aber nicht an ein nach auſsen liegendes Trommelfell, sondern der Hammer ist mit der Schwimmblase verbunden, welche die Stelle dieser Membran vertritt.
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f) De aure et auditu hominis et animalium. P. I. Lips. 1820.
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besitzen einen Vorhof ohne Trommelhöhle, an
dessen ovales Fenster ein Gehörknochen be-
festigt ist, der mit dem entgegengesetzten Ende
die Kinnladen berührt. Mehrere Fische, na-
mentlich alle Arten von Cyprinus, Silurus
Glanis, Cobitis fossilis und Cobitis Barbatula,
haben, nach E. H. Weber’s f) Entdeckung,
drey Gehörknöchelchen, die zu beyden Seiten
der drey ersten Halswirbel in einer Höhlung
derselben liegen und sowohl unter sich, als mit
diesen Wirbeln artikuliren. Der dem Steig-
bügel zu vergleichende Knochen ist an eine
knöcherne Platte befestigt, die den Eingang zu
einer Cavität des ersten Halswirbels (Atrium
sinus imparis Web.) verschlieſst. Diese Höh-
lung vereinigt sich mit der der andern Seite
zu einem einfachen, in der Mittellinie des
Hinterhauptknochens liegenden Gang (Sinus
impar W.), und der letztere theilt sich nach
vorn in einen rechten und linken, zum Laby-
rinth jeder Seite gehenden Canal. Das entge-
gengesetzte Ende dieser Reihe von Gehör-
knöchelchen stöſst aber nicht an ein nach
auſsen liegendes Trommelfell, sondern der
Hammer ist mit der Schwimmblase verbunden,
welche die Stelle dieser Membran vertritt.
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 6. Göttingen, 1822, S. 346. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie06_1822/364>, abgerufen am 22.11.2024.
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