Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 6. Göttingen, 1822.

Bild:
<< vorherige Seite

an dem einen Ende seines Gartens eingeschlos-
sen hielt, lockte durch seinen Gesang ein
Weibchen herbey, das er an dem andern Ende
ins Freye gesetzt hatte. Eben diese Wirkung
der Töne des Männchens auf das Weibchen
hat man an Gryllus c), Cicada d), Termes pul-
satorius und Hemerobius pulsatorius e) beob-
achtet. Sehr deutliche Aeusserungen von dem
Besitz des Gehörssinns geben auch die Bienen.
Huber's Bemerkungen hierüber haben wir
schon im ersten Abschnitt dieses Buchs ange-
führt. Nach Christ's f) Erfahrungen rufen
sich diese Insekten durch gewisse Töne zu
Hülfe, wenn es nöthig ist, sich gemeinschaftlich
gegen einen Feind zu vertheidigen g).

Ueber das Hörvermögen der Sepien fehlt
es noch an Beobachtungen. Dass sie aber das-
selbe besitzen, ist nicht zu bezweifeln, da sie,
wie wir unten sehen werden, mit deutlichen

Hör-
c) Fabricii Philos. entomol. p. 168.
d) Fabricius, Nye Danske Videnshapers Selskaft Skr.
D. 2. p. 376.
e) Fabricius ebendas. Baster, Verhandel, der Maatsch.
te Haarlem. D. XII. p. 163.
f) Nat. Gesch. der Hymenopteren. S. 145.
g) Die meisten literarischen Nachweisungen über das
Gehör der Insekten hat schon Lehmann (De sensib.
extern, animal. exsang.) gesammelt.

an dem einen Ende seines Gartens eingeschlos-
sen hielt, lockte durch seinen Gesang ein
Weibchen herbey, das er an dem andern Ende
ins Freye gesetzt hatte. Eben diese Wirkung
der Töne des Männchens auf das Weibchen
hat man an Gryllus c), Cicada d), Termes pul-
satorius und Hemerobius pulsatorius e) beob-
achtet. Sehr deutliche Aeuſserungen von dem
Besitz des Gehörssinns geben auch die Bienen.
Huber’s Bemerkungen hierüber haben wir
schon im ersten Abschnitt dieses Buchs ange-
führt. Nach Christ’s f) Erfahrungen rufen
sich diese Insekten durch gewisse Töne zu
Hülfe, wenn es nöthig ist, sich gemeinschaftlich
gegen einen Feind zu vertheidigen g).

Ueber das Hörvermögen der Sepien fehlt
es noch an Beobachtungen. Daſs sie aber das-
selbe besitzen, ist nicht zu bezweifeln, da sie,
wie wir unten sehen werden, mit deutlichen

Hör-
c) Fabricii Philos. entomol. p. 168.
d) Fabricius, Nye Danske Videnshapers Selskaft Skr.
D. 2. p. 376.
e) Fabricius ebendas. Baster, Verhandel, der Maatsch.
te Haarlem. D. XII. p. 163.
f) Nat. Gesch. der Hymenopteren. S. 145.
g) Die meisten literarischen Nachweisungen über das
Gehör der Insekten hat schon Lehmann (De sensib.
extern, animal. exsang.) gesammelt.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0346" n="328"/>
an dem einen Ende seines Gartens eingeschlos-<lb/>
sen hielt, lockte durch seinen Gesang ein<lb/>
Weibchen herbey, das er an dem andern Ende<lb/>
ins Freye gesetzt hatte. Eben diese Wirkung<lb/>
der Töne des Männchens auf das Weibchen<lb/>
hat man an Gryllus <note place="foot" n="c)"><hi rendition="#k">Fabricii</hi> Philos. entomol. p. 168.</note>, Cicada <note place="foot" n="d)"><hi rendition="#k">Fabricius</hi>, Nye Danske Videnshapers Selskaft Skr.<lb/>
D. 2. p. 376.</note>, Termes pul-<lb/>
satorius und Hemerobius pulsatorius <note place="foot" n="e)"><hi rendition="#k">Fabricius</hi> ebendas. <hi rendition="#k">Baster</hi>, Verhandel, der Maatsch.<lb/>
te Haarlem. D. XII. p. 163.</note> beob-<lb/>
achtet. Sehr deutliche Aeu&#x017F;serungen von dem<lb/>
Besitz des Gehörssinns geben auch die Bienen.<lb/><hi rendition="#k">Huber</hi>&#x2019;s Bemerkungen hierüber haben wir<lb/>
schon im ersten Abschnitt dieses Buchs ange-<lb/>
führt. Nach <hi rendition="#k">Christ</hi>&#x2019;s <note place="foot" n="f)">Nat. Gesch. der Hymenopteren. S. 145.</note> Erfahrungen rufen<lb/>
sich diese Insekten durch gewisse Töne zu<lb/>
Hülfe, wenn es nöthig ist, sich gemeinschaftlich<lb/>
gegen einen Feind zu vertheidigen <note place="foot" n="g)">Die meisten literarischen Nachweisungen über das<lb/>
Gehör der Insekten hat schon <hi rendition="#k">Lehmann</hi> (De sensib.<lb/>
extern, animal. exsang.) gesammelt.</note>.</p><lb/>
              <p>Ueber das Hörvermögen der Sepien fehlt<lb/>
es noch an Beobachtungen. Da&#x017F;s sie aber das-<lb/>
selbe besitzen, ist nicht zu bezweifeln, da sie,<lb/>
wie wir unten sehen werden, mit deutlichen<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Hör-</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[328/0346] an dem einen Ende seines Gartens eingeschlos- sen hielt, lockte durch seinen Gesang ein Weibchen herbey, das er an dem andern Ende ins Freye gesetzt hatte. Eben diese Wirkung der Töne des Männchens auf das Weibchen hat man an Gryllus c), Cicada d), Termes pul- satorius und Hemerobius pulsatorius e) beob- achtet. Sehr deutliche Aeuſserungen von dem Besitz des Gehörssinns geben auch die Bienen. Huber’s Bemerkungen hierüber haben wir schon im ersten Abschnitt dieses Buchs ange- führt. Nach Christ’s f) Erfahrungen rufen sich diese Insekten durch gewisse Töne zu Hülfe, wenn es nöthig ist, sich gemeinschaftlich gegen einen Feind zu vertheidigen g). Ueber das Hörvermögen der Sepien fehlt es noch an Beobachtungen. Daſs sie aber das- selbe besitzen, ist nicht zu bezweifeln, da sie, wie wir unten sehen werden, mit deutlichen Hör- c) Fabricii Philos. entomol. p. 168. d) Fabricius, Nye Danske Videnshapers Selskaft Skr. D. 2. p. 376. e) Fabricius ebendas. Baster, Verhandel, der Maatsch. te Haarlem. D. XII. p. 163. f) Nat. Gesch. der Hymenopteren. S. 145. g) Die meisten literarischen Nachweisungen über das Gehör der Insekten hat schon Lehmann (De sensib. extern, animal. exsang.) gesammelt.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie06_1822
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie06_1822/346
Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 6. Göttingen, 1822, S. 328. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie06_1822/346>, abgerufen am 17.05.2024.