ausmacht, oder (bey den Dipteren und Lepi- dopteren) mit der Speiseröhre durch einen Canal verbunden ist, und wodurch sowohl Luft, als tropfbare Flüssigkeiten eingesogen werden i). Es ist hiernach glaublich, dass sich bey diesen Insekten in der Höhle des Mundes oder des Schlundes die Werkzeuge des Geruchs und Geschmacks zugleich befinden, und dass jener beym Einsaugen von Luft, dieser bey der Aufnahme tropfbarer Materien erregt wird. Vielleicht stehen mit jenen Höhlungen Neben- höhlen in Verbindung, zu welchen eigene Riechnerven gehen, und möglich ist es, dass die von Rosenthal bey der Musca carnaria bemerkte, gefaltete Haut eine solche Neben- höhle einschliesst. Bey den übrigen. Insekten, die keine Saugwerkzeuge haben, giebt es nichts im Baue des Nahrungscanals, was der Annahme widerspricht, dass sie Luft zu verschlucken vermögend sind, und dass auch bey ihnen die Organe des Geruchssinus, wo diese vorhanden sind, am Eingange des Nahrungscanals ihre Stelle haben.
Eben diese Sätze würden auf die luftath- menden Mollusken und Würmer anwendbar seyn, wenn es bewiesen wäre, dass alle diese
Thiere
i) Vermischte Schriften von G. R. u. L. C. Treviranus. B. 2. S. 153.
ausmacht, oder (bey den Dipteren und Lepi- dopteren) mit der Speiseröhre durch einen Canal verbunden ist, und wodurch sowohl Luft, als tropfbare Flüssigkeiten eingesogen werden i). Es ist hiernach glaublich, daſs sich bey diesen Insekten in der Höhle des Mundes oder des Schlundes die Werkzeuge des Geruchs und Geschmacks zugleich befinden, und daſs jener beym Einsaugen von Luft, dieser bey der Aufnahme tropfbarer Materien erregt wird. Vielleicht stehen mit jenen Höhlungen Neben- höhlen in Verbindung, zu welchen eigene Riechnerven gehen, und möglich ist es, daſs die von Rosenthal bey der Musca carnaria bemerkte, gefaltete Haut eine solche Neben- höhle einschlieſst. Bey den übrigen. Insekten, die keine Saugwerkzeuge haben, giebt es nichts im Baue des Nahrungscanals, was der Annahme widerspricht, daſs sie Luft zu verschlucken vermögend sind, und daſs auch bey ihnen die Organe des Geruchssinus, wo diese vorhanden sind, am Eingange des Nahrungscanals ihre Stelle haben.
Eben diese Sätze würden auf die luftath- menden Mollusken und Würmer anwendbar seyn, wenn es bewiesen wäre, daſs alle diese
Thiere
i) Vermischte Schriften von G. R. u. L. C. Treviranus. B. 2. S. 153.
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ausmacht, oder (bey den Dipteren und Lepi-
dopteren) mit der Speiseröhre durch einen Canal
verbunden ist, und wodurch sowohl Luft, als
tropfbare Flüssigkeiten eingesogen werden i).
Es ist hiernach glaublich, daſs sich bey diesen
Insekten in der Höhle des Mundes oder des
Schlundes die Werkzeuge des Geruchs und
Geschmacks zugleich befinden, und daſs jener
beym Einsaugen von Luft, dieser bey der
Aufnahme tropfbarer Materien erregt wird.
Vielleicht stehen mit jenen Höhlungen Neben-
höhlen in Verbindung, zu welchen eigene
Riechnerven gehen, und möglich ist es, daſs
die von Rosenthal bey der Musca carnaria
bemerkte, gefaltete Haut eine solche Neben-
höhle einschlieſst. Bey den übrigen. Insekten,
die keine Saugwerkzeuge haben, giebt es nichts
im Baue des Nahrungscanals, was der Annahme
widerspricht, daſs sie Luft zu verschlucken
vermögend sind, und daſs auch bey ihnen die
Organe des Geruchssinus, wo diese vorhanden
sind, am Eingange des Nahrungscanals ihre
Stelle haben.
Eben diese Sätze würden auf die luftath-
menden Mollusken und Würmer anwendbar
seyn, wenn es bewiesen wäre, daſs alle diese
Thiere
i) Vermischte Schriften von G. R. u. L. C. Treviranus.
B. 2. S. 153.
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 6. Göttingen, 1822, S. 318. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie06_1822/336>, abgerufen am 25.11.2024.
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