grössern Stärke die denselben zum Grunde lie- gende Empfänglichkeit des lebenden Körpers für eben diese Eindrücke (die Reitzbarkeit) zu- oder abnimmt.
2) Exaltirende und deprimirende Po- tenzen, Ursachen, welche die Beziehungen der Reitzbarkeit auf die Aussenwelt und die Wir- kungsart der Bildungskraft abändern.
3) Dynamische Einwirkungen. Ein- flüsse, denen der lebende Körper insofern aus- gesetzt ist, als er ein Glied in dem Organismus der ganzen lebenden Natur ist. Gegen diese reagirt er nicht nach den Gesetzen der Reitzbar- keit. Alle Thätigkeit, die er in Beziehung auf sie äussert, hat, gleich der des ursprünglichen Bildungstriebs, den Charakter der Zweckmässig- keit und scheinbarer Selbstbestimmung zum Han- deln.
Diese Autonomie ist der thierischen Natur eigen, und das ihr zum Grunde liegende Prin- cip ist der Instinkt, im allgemeinsten Sinne genommen. Der Organismus, der sie besitzt, handelt vermöge derselben mit dem Schein des Bewusstseyns und der Freyheit, und doch unbe- wusst und nach nothwendigen Gesetzen.
Es lässt sich nicht bestimmen, wie weit sich dieser Mangel an Bewusstseyn im Thierreiche er-
streckt.
gröſsern Stärke die denselben zum Grunde lie- gende Empfänglichkeit des lebenden Körpers für eben diese Eindrücke (die Reitzbarkeit) zu- oder abnimmt.
2) Exaltirende und deprimirende Po- tenzen, Ursachen, welche die Beziehungen der Reitzbarkeit auf die Auſsenwelt und die Wir- kungsart der Bildungskraft abändern.
3) Dynamische Einwirkungen. Ein- flüsse, denen der lebende Körper insofern aus- gesetzt ist, als er ein Glied in dem Organismus der ganzen lebenden Natur ist. Gegen diese reagirt er nicht nach den Gesetzen der Reitzbar- keit. Alle Thätigkeit, die er in Beziehung auf sie äuſsert, hat, gleich der des ursprünglichen Bildungstriebs, den Charakter der Zweckmäſsig- keit und scheinbarer Selbstbestimmung zum Han- deln.
Diese Autonomie ist der thierischen Natur eigen, und das ihr zum Grunde liegende Prin- cip ist der Instinkt, im allgemeinsten Sinne genommen. Der Organismus, der sie besitzt, handelt vermöge derselben mit dem Schein des Bewuſstseyns und der Freyheit, und doch unbe- wuſst und nach nothwendigen Gesetzen.
Es läſst sich nicht bestimmen, wie weit sich dieser Mangel an Bewuſstseyn im Thierreiche er-
streckt.
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gröſsern Stärke die denselben zum Grunde lie-
gende Empfänglichkeit des lebenden Körpers für
eben diese Eindrücke (die Reitzbarkeit) zu- oder
abnimmt.
2) Exaltirende und deprimirende Po-
tenzen, Ursachen, welche die Beziehungen der
Reitzbarkeit auf die Auſsenwelt und die Wir-
kungsart der Bildungskraft abändern.
3) Dynamische Einwirkungen. Ein-
flüsse, denen der lebende Körper insofern aus-
gesetzt ist, als er ein Glied in dem Organismus
der ganzen lebenden Natur ist. Gegen diese
reagirt er nicht nach den Gesetzen der Reitzbar-
keit. Alle Thätigkeit, die er in Beziehung auf
sie äuſsert, hat, gleich der des ursprünglichen
Bildungstriebs, den Charakter der Zweckmäſsig-
keit und scheinbarer Selbstbestimmung zum Han-
deln.
Diese Autonomie ist der thierischen Natur
eigen, und das ihr zum Grunde liegende Prin-
cip ist der Instinkt, im allgemeinsten Sinne
genommen. Der Organismus, der sie besitzt,
handelt vermöge derselben mit dem Schein des
Bewuſstseyns und der Freyheit, und doch unbe-
wuſst und nach nothwendigen Gesetzen.
Es läſst sich nicht bestimmen, wie weit sich
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 6. Göttingen, 1822, S. 6. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie06_1822/18>, abgerufen am 23.11.2024.
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