den Kopf ab und unterhielt ohngefähr anderthalb Stunden das Athemholen durch Einblasen von Luft. Der Blutumlauf und die Farbenveränderung des Bluts beym Durchgang durch die Lungen dauer- ten während dieser Zeit fort. Aber die thierische Wärme nahm mit jeder Minute ab und zwar schneller als bey Kaninchen, denen nach der Ent- hauptung keine Luft in die Lungen geblasen wurde, ja sogar schneller als bey enthaupteten Kaninchen, denen vor dem Einblasen die grossen Gefässe unterbunden waren, um den Blutumlauf zu hemmen l). In der Folge bemerkte Brodie auch, dass während Gifte, welche die Funktionen des Gehirns stöhren, auf ein Thier wirken, das Vermögen desselben, Wärme zu entwickeln, in glei- chem Verhältniss mit der Nervenkraft desselben abnimmt. Unterhält man während des Schein- tods, den das Gift hervorbringt, das Athemholen durch Einblasen von Luft, so hört die Entbin- dung von Wärme eben so vollständig wie nach der Enthauptung auf, und wird das künstliche Athemholen bis zum Aufhören der Wirkungen des Giftes fortgesetzt, so kehrt die Wärme in gleichem Verhältniss mit der Nervenkraft zurück. Während dem Einblasen von Luft dauert in dem Blut der Arterien und Venen die gewöhnliche Far-
ben-
l) Philos. Transaet. Y. 1811. p. 36.
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den Kopf ab und unterhielt ohngefähr anderthalb Stunden das Athemholen durch Einblasen von Luft. Der Blutumlauf und die Farbenveränderung des Bluts beym Durchgang durch die Lungen dauer- ten während dieser Zeit fort. Aber die thierische Wärme nahm mit jeder Minute ab und zwar schneller als bey Kaninchen, denen nach der Ent- hauptung keine Luft in die Lungen geblasen wurde, ja sogar schneller als bey enthaupteten Kaninchen, denen vor dem Einblasen die groſsen Gefäſse unterbunden waren, um den Blutumlauf zu hemmen l). In der Folge bemerkte Brodie auch, daſs während Gifte, welche die Funktionen des Gehirns stöhren, auf ein Thier wirken, das Vermögen desselben, Wärme zu entwickeln, in glei- chem Verhältniſs mit der Nervenkraft desselben abnimmt. Unterhält man während des Schein- tods, den das Gift hervorbringt, das Athemholen durch Einblasen von Luft, so hört die Entbin- dung von Wärme eben so vollständig wie nach der Enthauptung auf, und wird das künstliche Athemholen bis zum Aufhören der Wirkungen des Giftes fortgesetzt, so kehrt die Wärme in gleichem Verhältniſs mit der Nervenkraft zurück. Während dem Einblasen von Luft dauert in dem Blut der Arterien und Venen die gewöhnliche Far-
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l) Philos. Transaet. Y. 1811. p. 36.
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den Kopf ab und unterhielt ohngefähr anderthalb
Stunden das Athemholen durch Einblasen von Luft.
Der Blutumlauf und die Farbenveränderung des
Bluts beym Durchgang durch die Lungen dauer-
ten während dieser Zeit fort. Aber die thierische
Wärme nahm mit jeder Minute ab und zwar
schneller als bey Kaninchen, denen nach der Ent-
hauptung keine Luft in die Lungen geblasen
wurde, ja sogar schneller als bey enthaupteten
Kaninchen, denen vor dem Einblasen die groſsen
Gefäſse unterbunden waren, um den Blutumlauf
zu hemmen l). In der Folge bemerkte Brodie
auch, daſs während Gifte, welche die Funktionen
des Gehirns stöhren, auf ein Thier wirken, das
Vermögen desselben, Wärme zu entwickeln, in glei-
chem Verhältniſs mit der Nervenkraft desselben
abnimmt. Unterhält man während des Schein-
tods, den das Gift hervorbringt, das Athemholen
durch Einblasen von Luft, so hört die Entbin-
dung von Wärme eben so vollständig wie nach
der Enthauptung auf, und wird das künstliche
Athemholen bis zum Aufhören der Wirkungen
des Giftes fortgesetzt, so kehrt die Wärme in
gleichem Verhältniſs mit der Nervenkraft zurück.
Während dem Einblasen von Luft dauert in dem
Blut der Arterien und Venen die gewöhnliche Far-
ben-
l) Philos. Transaet. Y. 1811. p. 36.
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 5. Göttingen, 1818, S. 71. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie05_1818/83>, abgerufen am 23.11.2024.
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