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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 5. Göttingen, 1818.

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dige Temperatur hervorbringt? bleibt auch bey
dieser Voraussetzung unbeantwortet.

Ueberhaupt kann keine Theorie der thieri-
schen Wärme die wahre seyn, die nicht erklärt,
warum diese Wärme blos auf die beyden ober-
sten Thierclassen eingeschränkt ist.

Wenn also Rigby u) die thierische Wärme
von einer Entbindung der Wärme aus den Nah-
rungsmitteln bey der Verdauung ableitete, so
bleibt hierbey die Schwürigkeit, dass die Amphi-
bien, Fische u. s. w. eben so wohl, ja zum Theil
noch weit mehr Nahrungsmittel zu sich nehmen
und verdauen, wie die Säugthiere, und doch
keine eigene Wärme besitzen.

Wenn ferner Castberg v) die Ernährung für
die Quelle der thierischen Wärme insofern an-
nahm, dass einem allgemeinen Gesetze nach bey
jedem Uebergang tropfbarer Flüssigkeiten in feste
Körper gebundene Wärme frey wird, so lässt sich
gegen diese Hypothese wieder der vorige Einwurf
machen und ausserdem lässt sich fragen: Wie
sich mit ihr die Fortdauer der thierischen Wär-
me in der Auszehrung und in andern Krankhei-

ten,
u) An Essay on the Theory of the production of ani-
mal heat. London. 1785.
v) In Rafn's Bibliothek for Physik, Medicin og Oe-
konomie.
D 5

dige Temperatur hervorbringt? bleibt auch bey
dieser Voraussetzung unbeantwortet.

Ueberhaupt kann keine Theorie der thieri-
schen Wärme die wahre seyn, die nicht erklärt,
warum diese Wärme blos auf die beyden ober-
sten Thierclassen eingeschränkt ist.

Wenn also Rigby u) die thierische Wärme
von einer Entbindung der Wärme aus den Nah-
rungsmitteln bey der Verdauung ableitete, so
bleibt hierbey die Schwürigkeit, daſs die Amphi-
bien, Fische u. s. w. eben so wohl, ja zum Theil
noch weit mehr Nahrungsmittel zu sich nehmen
und verdauen, wie die Säugthiere, und doch
keine eigene Wärme besitzen.

Wenn ferner Castberg v) die Ernährung für
die Quelle der thierischen Wärme insofern an-
nahm, daſs einem allgemeinen Gesetze nach bey
jedem Uebergang tropfbarer Flüssigkeiten in feste
Körper gebundene Wärme frey wird, so läſst sich
gegen diese Hypothese wieder der vorige Einwurf
machen und auſserdem läſst sich fragen: Wie
sich mit ihr die Fortdauer der thierischen Wär-
me in der Auszehrung und in andern Krankhei-

ten,
u) An Essay on the Theory of the production of ani-
mal heat. London. 1785.
v) In Rafn’s Bibliothek for Physik, Medicin og Oe-
konomie.
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[57/0069] dige Temperatur hervorbringt? bleibt auch bey dieser Voraussetzung unbeantwortet. Ueberhaupt kann keine Theorie der thieri- schen Wärme die wahre seyn, die nicht erklärt, warum diese Wärme blos auf die beyden ober- sten Thierclassen eingeschränkt ist. Wenn also Rigby u) die thierische Wärme von einer Entbindung der Wärme aus den Nah- rungsmitteln bey der Verdauung ableitete, so bleibt hierbey die Schwürigkeit, daſs die Amphi- bien, Fische u. s. w. eben so wohl, ja zum Theil noch weit mehr Nahrungsmittel zu sich nehmen und verdauen, wie die Säugthiere, und doch keine eigene Wärme besitzen. Wenn ferner Castberg v) die Ernährung für die Quelle der thierischen Wärme insofern an- nahm, daſs einem allgemeinen Gesetze nach bey jedem Uebergang tropfbarer Flüssigkeiten in feste Körper gebundene Wärme frey wird, so läſst sich gegen diese Hypothese wieder der vorige Einwurf machen und auſserdem läſst sich fragen: Wie sich mit ihr die Fortdauer der thierischen Wär- me in der Auszehrung und in andern Krankhei- ten, u) An Essay on the Theory of the production of ani- mal heat. London. 1785. v) In Rafn’s Bibliothek for Physik, Medicin og Oe- konomie. D 5

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Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 5. Göttingen, 1818, S. 57. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie05_1818/69>, abgerufen am 23.11.2024.