einer örtlichen Reitzung der Magennerven, son- dern von einer Umstimmung der Nervenreitzbar- keit überhaupt, die in einer gewissen Mischungs- veränderung des Bluts ihren Grund hat, her- rühren.
Eben so schwer hält es, den äussern Reitz anzugeben, wodurch der Wanderungstrieb gewis- ser Thiere geweckt wird. In Betreff einiger Ar- ten ist vielleicht die, von Reimarusq) geäusserte Vermuthung richtig, dass es die atmosphärische Wärme ist, was sie nach gewissen Gegenden hin- zieht. Allein diese Ursache findet nur bey wenig Thieren statt. Die meisten wandern aus, oder bereiten sich ein Winterlager, lange vorher, ehe sich die Temperatur der Luft ändert. Der Bo- back (Marmota Bobac), der im Sommer kein Nest hat, bereitet sich im Herbst ein Lager, worin er den Winter schlafend zubringt. Was ihn zu dieser Arbeit antreibt, ist aber nicht die abnehmende Sommerwärme: denn er macht sich auch ein Nest, wenn er in einem Zimmer ge- halten wird, wo immer eine gleiche Temperatur herrscht r). Er muss also eine Vorempfindung der Annäherung des Winters haben. In Canada sind die Wanderungen der wilden Tauben, der
Bären
q) A. a. O. S. 452.
r)Pallas Novae species quadrup. e glirium ordine. Ed. 2. p. 106.
einer örtlichen Reitzung der Magennerven, son- dern von einer Umstimmung der Nervenreitzbar- keit überhaupt, die in einer gewissen Mischungs- veränderung des Bluts ihren Grund hat, her- rühren.
Eben so schwer hält es, den äuſsern Reitz anzugeben, wodurch der Wanderungstrieb gewis- ser Thiere geweckt wird. In Betreff einiger Ar- ten ist vielleicht die, von Reimarusq) geäuſserte Vermuthung richtig, daſs es die atmosphärische Wärme ist, was sie nach gewissen Gegenden hin- zieht. Allein diese Ursache findet nur bey wenig Thieren statt. Die meisten wandern aus, oder bereiten sich ein Winterlager, lange vorher, ehe sich die Temperatur der Luft ändert. Der Bo- back (Marmota Bobac), der im Sommer kein Nest hat, bereitet sich im Herbst ein Lager, worin er den Winter schlafend zubringt. Was ihn zu dieser Arbeit antreibt, ist aber nicht die abnehmende Sommerwärme: denn er macht sich auch ein Nest, wenn er in einem Zimmer ge- halten wird, wo immer eine gleiche Temperatur herrscht r). Er muſs also eine Vorempfindung der Annäherung des Winters haben. In Canada sind die Wanderungen der wilden Tauben, der
Bären
q) A. a. O. S. 452.
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einer örtlichen Reitzung der Magennerven, son-
dern von einer Umstimmung der Nervenreitzbar-
keit überhaupt, die in einer gewissen Mischungs-
veränderung des Bluts ihren Grund hat, her-
rühren.
Eben so schwer hält es, den äuſsern Reitz
anzugeben, wodurch der Wanderungstrieb gewis-
ser Thiere geweckt wird. In Betreff einiger Ar-
ten ist vielleicht die, von Reimarus q) geäuſserte
Vermuthung richtig, daſs es die atmosphärische
Wärme ist, was sie nach gewissen Gegenden hin-
zieht. Allein diese Ursache findet nur bey wenig
Thieren statt. Die meisten wandern aus, oder
bereiten sich ein Winterlager, lange vorher, ehe
sich die Temperatur der Luft ändert. Der Bo-
back (Marmota Bobac), der im Sommer kein
Nest hat, bereitet sich im Herbst ein Lager,
worin er den Winter schlafend zubringt. Was
ihn zu dieser Arbeit antreibt, ist aber nicht die
abnehmende Sommerwärme: denn er macht sich
auch ein Nest, wenn er in einem Zimmer ge-
halten wird, wo immer eine gleiche Temperatur
herrscht r). Er muſs also eine Vorempfindung
der Annäherung des Winters haben. In Canada
sind die Wanderungen der wilden Tauben, der
Bären
q) A. a. O. S. 452.
r) Pallas Novae species quadrup. e glirium ordine.
Ed. 2. p. 106.
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 5. Göttingen, 1818, S. 447. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie05_1818/459>, abgerufen am 23.11.2024.
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