Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 5. Göttingen, 1818.dass jede Nervenreitzung zum Gehirn fortschrei- Viertes
daſs jede Nervenreitzung zum Gehirn fortschrei- Viertes
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0379" n="367"/> daſs jede Nervenreitzung zum Gehirn fortschrei-<lb/> tet. In den erwähnten Beobachtungen <hi rendition="#k">Piso</hi>’s und<lb/><hi rendition="#k">Collingwood</hi>’s wurde die aufsteigende Nerven-<lb/> reitzung schon reflektirt, ehe sie zum Gehirn ge-<lb/> langt war. <hi rendition="#k">Haller</hi>’s Hypothese erklärt auch blos<lb/> die Entstehung consensueller Muskelbewegungen,<lb/> nicht aber die der consensuellen Empfindungen,<lb/> die sich begreiflich machen läſst, wenn man an-<lb/> nimmt, daſs die in einem gewissen Nerven er-<lb/> regte und aus ihm durch ein Ganglion in einen<lb/> andern Nerven geleitete Reitzung in dem letztern<lb/> zum Gehirn aufsteigt und von der Seele nicht<lb/> auf den ursprünglich gereitzten, sondern auf den<lb/> zuletzt durch Mittheilung gerührten Nerven be-<lb/> zogen wird. Auf jeden Fall ist so viel gewiſs,<lb/> daſs wenn auch einige consensuelle Erscheinun-<lb/> gen aus einer Rückwirkung des Gehirns entste-<lb/> hen, andere doch blos aus einer Reaktion der<lb/> Ganglien abzuleiten sind.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#g">Viertes</hi> </fw><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [367/0379]
daſs jede Nervenreitzung zum Gehirn fortschrei-
tet. In den erwähnten Beobachtungen Piso’s und
Collingwood’s wurde die aufsteigende Nerven-
reitzung schon reflektirt, ehe sie zum Gehirn ge-
langt war. Haller’s Hypothese erklärt auch blos
die Entstehung consensueller Muskelbewegungen,
nicht aber die der consensuellen Empfindungen,
die sich begreiflich machen läſst, wenn man an-
nimmt, daſs die in einem gewissen Nerven er-
regte und aus ihm durch ein Ganglion in einen
andern Nerven geleitete Reitzung in dem letztern
zum Gehirn aufsteigt und von der Seele nicht
auf den ursprünglich gereitzten, sondern auf den
zuletzt durch Mittheilung gerührten Nerven be-
zogen wird. Auf jeden Fall ist so viel gewiſs,
daſs wenn auch einige consensuelle Erscheinun-
gen aus einer Rückwirkung des Gehirns entste-
hen, andere doch blos aus einer Reaktion der
Ganglien abzuleiten sind.
Viertes
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |