in ihrer grössten Höhe die Temperatur der äu- ssern Luft beym Arum maculatum um 15 bis 16° F., beym Arum cordifolium um 60 bis 70° F. über- traf. Die sich hierbey entwickelnde Wärme zweckt wohl eben so wenig darauf ab, die Befruch- tungstheile der Pflanze vor dem möglichen Ein- fluss der atmosphärischen Kälte zu schützen, als die Kälte des Eiskrauts (Mesembryanthemum cry- stallinum), die ohne Zweifel nur von dem be- trächtlichen Salpetergehalt desselben herrührt, die- ser Pflanze zum Schutz gegen die Hitze der Luft zu dienen u). Jetzt kann es nach der Ana- logie dieser Beyspiele freylich Gewächse geben, die während der Befruchtungszeit eine zum Schutz der Blüthen dienende eigene Wärme erzeugen. Aber häufig können solche Fälle schwerlich seyn, da sich sonst gewiss schon mehr Spuren dersel- ben als blos bey einigen Arumarten gezeigt hät- ten.
§. 2. Wärme der niedern Thiere.
Eben so wenig als die Pflanzen. besitzen im Allgemeinen die sämmtlichen Thiere, nur die Säugthiere und Vögel ausgenommen, ein Ver-
mögen
u)John (Neue chemische Untersuchungen mineral. vegetab. u. animalischer Substanzen. S. 8.) fand die Temperatur dieses Krauts 40 R. indem das Thermo- meter in der Luft auf 10° stand.
in ihrer gröſsten Höhe die Temperatur der äu- ſsern Luft beym Arum maculatum um 15 bis 16° F., beym Arum cordifolium um 60 bis 70° F. über- traf. Die sich hierbey entwickelnde Wärme zweckt wohl eben so wenig darauf ab, die Befruch- tungstheile der Pflanze vor dem möglichen Ein- fluſs der atmosphärischen Kälte zu schützen, als die Kälte des Eiskrauts (Mesembryanthemum cry- stallinum), die ohne Zweifel nur von dem be- trächtlichen Salpetergehalt desselben herrührt, die- ser Pflanze zum Schutz gegen die Hitze der Luft zu dienen u). Jetzt kann es nach der Ana- logie dieser Beyspiele freylich Gewächse geben, die während der Befruchtungszeit eine zum Schutz der Blüthen dienende eigene Wärme erzeugen. Aber häufig können solche Fälle schwerlich seyn, da sich sonst gewiſs schon mehr Spuren dersel- ben als blos bey einigen Arumarten gezeigt hät- ten.
§. 2. Wärme der niedern Thiere.
Eben so wenig als die Pflanzen. besitzen im Allgemeinen die sämmtlichen Thiere, nur die Säugthiere und Vögel ausgenommen, ein Ver-
mögen
u)John (Neue chemische Untersuchungen mineral. vegetab. u. animalischer Substanzen. S. 8.) fand die Temperatur dieses Krauts 40 R. indem das Thermo- meter in der Luft auf 10° stand.
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in ihrer gröſsten Höhe die Temperatur der äu-
ſsern Luft beym Arum maculatum um 15 bis 16°
F., beym Arum cordifolium um 60 bis 70° F. über-
traf. Die sich hierbey entwickelnde Wärme zweckt
wohl eben so wenig darauf ab, die Befruch-
tungstheile der Pflanze vor dem möglichen Ein-
fluſs der atmosphärischen Kälte zu schützen, als
die Kälte des Eiskrauts (Mesembryanthemum cry-
stallinum), die ohne Zweifel nur von dem be-
trächtlichen Salpetergehalt desselben herrührt, die-
ser Pflanze zum Schutz gegen die Hitze der
Luft zu dienen u). Jetzt kann es nach der Ana-
logie dieser Beyspiele freylich Gewächse geben,
die während der Befruchtungszeit eine zum Schutz
der Blüthen dienende eigene Wärme erzeugen.
Aber häufig können solche Fälle schwerlich seyn,
da sich sonst gewiſs schon mehr Spuren dersel-
ben als blos bey einigen Arumarten gezeigt hät-
ten.
§. 2.
Wärme der niedern Thiere.
Eben so wenig als die Pflanzen. besitzen im
Allgemeinen die sämmtlichen Thiere, nur die
Säugthiere und Vögel ausgenommen, ein Ver-
mögen
u) John (Neue chemische Untersuchungen mineral.
vegetab. u. animalischer Substanzen. S. 8.) fand die
Temperatur dieses Krauts 40 R. indem das Thermo-
meter in der Luft auf 10° stand.
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 5. Göttingen, 1818, S. 20. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie05_1818/32>, abgerufen am 25.04.2024.
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