in eine weite Glasröhre stecken, die an dem untern Ende verschlossen war, oben zur Seite aber eine kleine, sich trichterförmig erweiternde, senkrechte Röhre hatte, verstopfte sorgfältig alle Zwischen- räume zwischen dem Arm und dem obern innern Rand der Röhre, goss durch den Trichter so lange Wasser ein, bis ein Theil davon in die kleinere Röhre trat, und liess nun den Mann seinen Arm bald so stark wie möglich anstrengen, und bald wieder ruhen. Bey der Zusammenziehung der Muskeln fiel das Wasser in der kleinen Röhre, und beym Nachlass derselben stieg es wieder. Man hat gegen diesen, in neuern Zeiten von Carlis- lef) mit gleichem Erfolg wiederholten Versuch eingewendet, dass das Fallen des Wassers viel- leicht von der Zusammendrückung der Adern des Arms entstanden wäre. Allein so gross ist schwer- lich der Druck der bewegten Muskeln auf die Blutgefässe, dass sich davon eine erhebliche Ver- minderung des Raums eines angestrengten Gliedes ableiten liesse. Mit mehr Recht lässt sich einwen- den, dass die ganze Einrichtung des Versuchs kein genaues Resultat zulassen konnte.
Nach Glisson untersuchte Swammerdammg) den Zustand zusammengezogener Muskeln. Er füllte das Herz eines lebenden Frosches durch ei- nes der grossen Gefässe mit Luft an, unterband
das-
f) Philos. Trausact. Y. 1805. p. 22.
g) A. a. O. p. 846.
in eine weite Glasröhre stecken, die an dem untern Ende verschlossen war, oben zur Seite aber eine kleine, sich trichterförmig erweiternde, senkrechte Röhre hatte, verstopfte sorgfältig alle Zwischen- räume zwischen dem Arm und dem obern innern Rand der Röhre, goſs durch den Trichter so lange Wasser ein, bis ein Theil davon in die kleinere Röhre trat, und lieſs nun den Mann seinen Arm bald so stark wie möglich anstrengen, und bald wieder ruhen. Bey der Zusammenziehung der Muskeln fiel das Wasser in der kleinen Röhre, und beym Nachlaſs derselben stieg es wieder. Man hat gegen diesen, in neuern Zeiten von Carlis- lef) mit gleichem Erfolg wiederholten Versuch eingewendet, daſs das Fallen des Wassers viel- leicht von der Zusammendrückung der Adern des Arms entstanden wäre. Allein so groſs ist schwer- lich der Druck der bewegten Muskeln auf die Blutgefäſse, daſs sich davon eine erhebliche Ver- minderung des Raums eines angestrengten Gliedes ableiten lieſse. Mit mehr Recht läſst sich einwen- den, daſs die ganze Einrichtung des Versuchs kein genaues Resultat zulassen konnte.
Nach Glisson untersuchte Swammerdammg) den Zustand zusammengezogener Muskeln. Er füllte das Herz eines lebenden Frosches durch ei- nes der groſsen Gefäſse mit Luft an, unterband
das-
f) Philos. Trausact. Y. 1805. p. 22.
g) A. a. O. p. 846.
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in eine weite Glasröhre stecken, die an dem untern
Ende verschlossen war, oben zur Seite aber eine
kleine, sich trichterförmig erweiternde, senkrechte
Röhre hatte, verstopfte sorgfältig alle Zwischen-
räume zwischen dem Arm und dem obern innern
Rand der Röhre, goſs durch den Trichter so lange
Wasser ein, bis ein Theil davon in die kleinere
Röhre trat, und lieſs nun den Mann seinen Arm
bald so stark wie möglich anstrengen, und bald
wieder ruhen. Bey der Zusammenziehung der
Muskeln fiel das Wasser in der kleinen Röhre,
und beym Nachlaſs derselben stieg es wieder. Man
hat gegen diesen, in neuern Zeiten von Carlis-
le f) mit gleichem Erfolg wiederholten Versuch
eingewendet, daſs das Fallen des Wassers viel-
leicht von der Zusammendrückung der Adern des
Arms entstanden wäre. Allein so groſs ist schwer-
lich der Druck der bewegten Muskeln auf die
Blutgefäſse, daſs sich davon eine erhebliche Ver-
minderung des Raums eines angestrengten Gliedes
ableiten lieſse. Mit mehr Recht läſst sich einwen-
den, daſs die ganze Einrichtung des Versuchs kein
genaues Resultat zulassen konnte.
Nach Glisson untersuchte Swammerdamm g)
den Zustand zusammengezogener Muskeln. Er
füllte das Herz eines lebenden Frosches durch ei-
nes der groſsen Gefäſse mit Luft an, unterband
das-
f) Philos. Trausact. Y. 1805. p. 22.
g) A. a. O. p. 846.
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 5. Göttingen, 1818, S. 239. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie05_1818/251>, abgerufen am 23.11.2024.
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