Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 5. Göttingen, 1818.

Bild:
<< vorherige Seite

richtigkeiten gehören auch G. W. Schilling's Be-
hauptungen u), dass der Zitteraal vom Magnet an-
gezogen wird und die Magnetnadel in Bewegung
setzt; dass er in der Nähe eines Magnets seine
elektrische Kraft verliert, diese aber wieder er-
hält, wenn man ihn mit Eisenfeile bestreuet. In-
genhouss
v), Humboldt und Bonpland w) be-
wiesen den Ungrund dieser Angaben. Aber auf-
fallend bleibt es doch, dass ein sonst guter Beob-
achter, wie Schilling war, eine solche Wirkung
des Magnets wahrgenommen zu haben sich über-
reden konnte, und noch mehr, dass Humboldt
und Bonpland x) den Glauben an diesen Einfluss
auch bey den Einwohnern der Savannen von Ca-
raccas allgemein herrschend fanden.

Es ist uns jetzt noch übrig, die eigenen Or-
gane der elektrischen Fische näher in Betrachtung

zu
lichkeit besitzt, indem nach einem Versuche Hum-
boldt
's (Recueil. Vol. I. p. 79, 80.) der Schlag eines
solchen Fisches durch den Körper eines andern Zit-
teraals gehen kann, ohne dass der letztere davon er-
schüttert wird. Allein dieser Hypothese widerspricht
die Empfänglichkeit der elektrischen Fische für den
Schlag der Leidener Flasche und für den Galvanischen
Reitz.
u) Nouv. Mem. de l'Acad. des sc. de Berlin. A. 1770.
p. 68.
v) A. a. O. S. 413.
w) A. a. O. p. 82.
x) Ebendas.

richtigkeiten gehören auch G. W. Schilling’s Be-
hauptungen u), daſs der Zitteraal vom Magnet an-
gezogen wird und die Magnetnadel in Bewegung
setzt; daſs er in der Nähe eines Magnets seine
elektrische Kraft verliert, diese aber wieder er-
hält, wenn man ihn mit Eisenfeile bestreuet. In-
genhouss
v), Humboldt und Bonpland w) be-
wiesen den Ungrund dieser Angaben. Aber auf-
fallend bleibt es doch, daſs ein sonst guter Beob-
achter, wie Schilling war, eine solche Wirkung
des Magnets wahrgenommen zu haben sich über-
reden konnte, und noch mehr, daſs Humboldt
und Bonpland x) den Glauben an diesen Einfluſs
auch bey den Einwohnern der Savannen von Ca-
raccas allgemein herrschend fanden.

Es ist uns jetzt noch übrig, die eigenen Or-
gane der elektrischen Fische näher in Betrachtung

zu
lichkeit besitzt, indem nach einem Versuche Hum-
boldt
’s (Récueil. Vol. I. p. 79, 80.) der Schlag eines
solchen Fisches durch den Körper eines andern Zit-
teraals gehen kann, ohne daſs der letztere davon er-
schüttert wird. Allein dieser Hypothese widerspricht
die Empfänglichkeit der elektrischen Fische für den
Schlag der Leidener Flasche und für den Galvanischen
Reitz.
u) Nouv. Mém. de l’Acad. des sc. de Berlin. A. 1770.
p. 68.
v) A. a. O. S. 413.
w) A. a. O. p. 82.
x) Ebendas.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0178" n="166"/>
richtigkeiten gehören auch G. W. <hi rendition="#k">Schilling</hi>&#x2019;s Be-<lb/>
hauptungen <note place="foot" n="u)">Nouv. Mém. de l&#x2019;Acad. des sc. de Berlin. A. 1770.<lb/>
p. 68.</note>, da&#x017F;s der Zitteraal vom Magnet an-<lb/>
gezogen wird und die Magnetnadel in Bewegung<lb/>
setzt; da&#x017F;s er in der Nähe eines Magnets seine<lb/>
elektrische Kraft verliert, diese aber wieder er-<lb/>
hält, wenn man ihn mit Eisenfeile bestreuet. <hi rendition="#k">In-<lb/>
genhouss</hi> <note place="foot" n="v)">A. a. O. S. 413.</note>, <hi rendition="#k">Humboldt</hi> und <hi rendition="#k">Bonpland</hi> <note place="foot" n="w)">A. a. O. p. 82.</note> be-<lb/>
wiesen den Ungrund dieser Angaben. Aber auf-<lb/>
fallend bleibt es doch, da&#x017F;s ein sonst guter Beob-<lb/>
achter, wie <hi rendition="#k">Schilling</hi> war, eine solche Wirkung<lb/>
des Magnets wahrgenommen zu haben sich über-<lb/>
reden konnte, und noch mehr, da&#x017F;s <hi rendition="#k">Humboldt</hi><lb/>
und <hi rendition="#k">Bonpland</hi> <note place="foot" n="x)">Ebendas.</note> den Glauben an diesen Einflu&#x017F;s<lb/>
auch bey den Einwohnern der Savannen von Ca-<lb/>
raccas allgemein herrschend fanden.</p><lb/>
            <p>Es ist uns jetzt noch übrig, die eigenen Or-<lb/>
gane der elektrischen Fische näher in Betrachtung<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">zu</fw><lb/><note xml:id="seg2pn_6_2" prev="#seg2pn_6_1" place="foot" n="t)">lichkeit besitzt, indem nach einem Versuche <hi rendition="#k">Hum-<lb/>
boldt</hi>&#x2019;s (Récueil. Vol. I. p. 79, 80.) der Schlag eines<lb/>
solchen Fisches durch den Körper eines andern Zit-<lb/>
teraals gehen kann, ohne da&#x017F;s der letztere davon er-<lb/>
schüttert wird. Allein dieser Hypothese widerspricht<lb/>
die Empfänglichkeit der elektrischen Fische für den<lb/>
Schlag der Leidener Flasche und für den Galvanischen<lb/>
Reitz.</note><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[166/0178] richtigkeiten gehören auch G. W. Schilling’s Be- hauptungen u), daſs der Zitteraal vom Magnet an- gezogen wird und die Magnetnadel in Bewegung setzt; daſs er in der Nähe eines Magnets seine elektrische Kraft verliert, diese aber wieder er- hält, wenn man ihn mit Eisenfeile bestreuet. In- genhouss v), Humboldt und Bonpland w) be- wiesen den Ungrund dieser Angaben. Aber auf- fallend bleibt es doch, daſs ein sonst guter Beob- achter, wie Schilling war, eine solche Wirkung des Magnets wahrgenommen zu haben sich über- reden konnte, und noch mehr, daſs Humboldt und Bonpland x) den Glauben an diesen Einfluſs auch bey den Einwohnern der Savannen von Ca- raccas allgemein herrschend fanden. Es ist uns jetzt noch übrig, die eigenen Or- gane der elektrischen Fische näher in Betrachtung zu t) u) Nouv. Mém. de l’Acad. des sc. de Berlin. A. 1770. p. 68. v) A. a. O. S. 413. w) A. a. O. p. 82. x) Ebendas. t) lichkeit besitzt, indem nach einem Versuche Hum- boldt’s (Récueil. Vol. I. p. 79, 80.) der Schlag eines solchen Fisches durch den Körper eines andern Zit- teraals gehen kann, ohne daſs der letztere davon er- schüttert wird. Allein dieser Hypothese widerspricht die Empfänglichkeit der elektrischen Fische für den Schlag der Leidener Flasche und für den Galvanischen Reitz.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie05_1818
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie05_1818/178
Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 5. Göttingen, 1818, S. 166. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie05_1818/178>, abgerufen am 27.11.2024.