Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 5. Göttingen, 1818.

Bild:
<< vorherige Seite

pian y) und Plinius z) erwähnen der betäuben-
den Kraft desselben. Redi a) war der Erste, der
ihn genauer beobachtete. Dieser beschrieb die Em-
pfindung näher, die von der Berührung des Thiers
entsteht, lieferte eine Anatomie desselben, und äu-
sserte die Vermuthung, dass die beyden sichelför-
migen Organe, die zwischen den Kiemen und dem
Kopf liegen, die Theile wären, von welchen die
Erschütterung ausginge. Nach Redi gab dessen
Schüler Lorenzini seine Beobachtungen über den
Zitterrochen b) heraus, worin er alle innern Theile
dieses Rochens, besonders die erschütternden Or-
gane, noch ausführlicher als sein Lehrer und sehr
genau darstellte. Hierauf erschien eine Abhand-
lung von Reaumur über die Wirkungen jenes Fi-
sches c), die aber ausser der, durch spätere Er-
fahrungen bestätigten Bemerkung, dass die Schläge
nicht zu allen Zeiten erfolgen, und ausser einer
Schilderung der erschütternden Werkzeuge, eine
unrichtige Hypothese enthält. Reaumur glaubte
wahrgenommen zu haben, dass der Krampfrochen,

ehe
y) Halieut. L. I. c. 104.
z) Hist. mundi. L. IX. c. 42.
a) Esperienze intorno a diverse cose naturale. Firenze.
1671.
b) Osservazioni intorno alle torpedine. Firenze. 1678.
c) Mem. de l'Acad. des sc. de Paris. A. 1714. p. 447. Ed.
d'Amsterd.
V. Bd. K

pian y) und Plinius z) erwähnen der betäuben-
den Kraft desselben. Redi a) war der Erste, der
ihn genauer beobachtete. Dieser beschrieb die Em-
pfindung näher, die von der Berührung des Thiers
entsteht, lieferte eine Anatomie desselben, und äu-
ſserte die Vermuthung, daſs die beyden sichelför-
migen Organe, die zwischen den Kiemen und dem
Kopf liegen, die Theile wären, von welchen die
Erschütterung ausginge. Nach Redi gab dessen
Schüler Lorenzini seine Beobachtungen über den
Zitterrochen b) heraus, worin er alle innern Theile
dieses Rochens, besonders die erschütternden Or-
gane, noch ausführlicher als sein Lehrer und sehr
genau darstellte. Hierauf erschien eine Abhand-
lung von Reaumur über die Wirkungen jenes Fi-
sches c), die aber auſser der, durch spätere Er-
fahrungen bestätigten Bemerkung, daſs die Schläge
nicht zu allen Zeiten erfolgen, und auſser einer
Schilderung der erschütternden Werkzeuge, eine
unrichtige Hypothese enthält. Reaumur glaubte
wahrgenommen zu haben, daſs der Krampfrochen,

ehe
y) Halieut. L. I. c. 104.
z) Hist. mundi. L. IX. c. 42.
a) Esperienze intorno a diverse cose naturale. Firenze.
1671.
b) Osservazioni intorno alle torpedine. Firenze. 1678.
c) Mém. de l’Acad. des sc. de Paris. A. 1714. p. 447. Ed.
d’Amsterd.
V. Bd. K
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0157" n="145"/><hi rendition="#k">pian</hi><note place="foot" n="y)">Halieut. L. I. c. 104.</note> und <hi rendition="#k">Plinius</hi> <note place="foot" n="z)">Hist. mundi. L. IX. c. 42.</note> erwähnen der betäuben-<lb/>
den Kraft desselben. <hi rendition="#k">Redi</hi> <note place="foot" n="a)">Esperienze intorno a diverse cose naturale. Firenze.<lb/>
1671.</note> war der Erste, der<lb/>
ihn genauer beobachtete. Dieser beschrieb die Em-<lb/>
pfindung näher, die von der Berührung des Thiers<lb/>
entsteht, lieferte eine Anatomie desselben, und äu-<lb/>
&#x017F;serte die Vermuthung, da&#x017F;s die beyden sichelför-<lb/>
migen Organe, die zwischen den Kiemen und dem<lb/>
Kopf liegen, die Theile wären, von welchen die<lb/>
Erschütterung ausginge. Nach <hi rendition="#k">Redi</hi> gab dessen<lb/>
Schüler <hi rendition="#k">Lorenzini</hi> seine Beobachtungen über den<lb/>
Zitterrochen <note place="foot" n="b)">Osservazioni intorno alle torpedine. Firenze. 1678.</note> heraus, worin er alle innern Theile<lb/>
dieses Rochens, besonders die erschütternden Or-<lb/>
gane, noch ausführlicher als sein Lehrer und sehr<lb/>
genau darstellte. Hierauf erschien eine Abhand-<lb/>
lung von <hi rendition="#k">Reaumur</hi> über die Wirkungen jenes Fi-<lb/>
sches <note place="foot" n="c)">Mém. de l&#x2019;Acad. des sc. de Paris. A. 1714. p. 447. Ed.<lb/>
d&#x2019;Amsterd.</note>, die aber au&#x017F;ser der, durch spätere Er-<lb/>
fahrungen bestätigten Bemerkung, da&#x017F;s die Schläge<lb/>
nicht zu allen Zeiten erfolgen, und au&#x017F;ser einer<lb/>
Schilderung der erschütternden Werkzeuge, eine<lb/>
unrichtige Hypothese enthält. <hi rendition="#k">Reaumur</hi> glaubte<lb/>
wahrgenommen zu haben, da&#x017F;s der Krampfrochen,<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">ehe</fw><lb/>
<fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#i">V. Bd.</hi> K</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[145/0157] pian y) und Plinius z) erwähnen der betäuben- den Kraft desselben. Redi a) war der Erste, der ihn genauer beobachtete. Dieser beschrieb die Em- pfindung näher, die von der Berührung des Thiers entsteht, lieferte eine Anatomie desselben, und äu- ſserte die Vermuthung, daſs die beyden sichelför- migen Organe, die zwischen den Kiemen und dem Kopf liegen, die Theile wären, von welchen die Erschütterung ausginge. Nach Redi gab dessen Schüler Lorenzini seine Beobachtungen über den Zitterrochen b) heraus, worin er alle innern Theile dieses Rochens, besonders die erschütternden Or- gane, noch ausführlicher als sein Lehrer und sehr genau darstellte. Hierauf erschien eine Abhand- lung von Reaumur über die Wirkungen jenes Fi- sches c), die aber auſser der, durch spätere Er- fahrungen bestätigten Bemerkung, daſs die Schläge nicht zu allen Zeiten erfolgen, und auſser einer Schilderung der erschütternden Werkzeuge, eine unrichtige Hypothese enthält. Reaumur glaubte wahrgenommen zu haben, daſs der Krampfrochen, ehe y) Halieut. L. I. c. 104. z) Hist. mundi. L. IX. c. 42. a) Esperienze intorno a diverse cose naturale. Firenze. 1671. b) Osservazioni intorno alle torpedine. Firenze. 1678. c) Mém. de l’Acad. des sc. de Paris. A. 1714. p. 447. Ed. d’Amsterd. V. Bd. K

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie05_1818
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie05_1818/157
Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 5. Göttingen, 1818, S. 145. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie05_1818/157>, abgerufen am 04.05.2024.