zweifele fast, dass Sieber die wirkliche Fulgora laternaria gesehen hat. Herr von Langsdorff schreibt mir: "Die Fulgora laternaria kömmt hier" (in der Gegend von Rio de Janeiro) "nur höchst "selten vor. Ich habe sie in drey Jahren nur ein "einzigesmal gesehen, und nichts von ihrer Phos- "phorescenz gehört." Ist indess die Brasilianische Art einerley mit der Surinamischen, so findet wahrscheinlich das Licht des Laternenträgers, wie die Phosphorescenz anderer leuchtender Thiere, nicht zu allen Zeiten und nicht unter allen Um- ständen statt.
Macartneyg), der Exemplare sowohl der Fulgora laternaria, als [d]er Fulgora candelaria, die in Weingeist erhalten waren, untersuchte, fand die Hervorragung derselben hohl und blos mit ei- ner Haut ausgekleidet, zwischen welcher und der hörnernen Schaale eine bleichröthliche, weiche, dünne, bey der Fulgora candelaria in breiten Strei- fen geordnete Substanz lag. Am hintern Ende der Hervorragung befand sich auf jeder Seite eine Oeffnung, die zur innern Höhlung dieses Theils führte.
Die Johanniswürmchen (Lampyris) sind unter allen phosphorescirenden Thieren am häufigsten untersucht worden. Vergleicht man die darüber
ange-
g) A. a. O. p. 279.
G 5
zweifele fast, daſs Sieber die wirkliche Fulgora laternaria gesehen hat. Herr von Langsdorff schreibt mir: “Die Fulgora laternaria kömmt hier” (in der Gegend von Rio de Janeiro) “nur höchst „selten vor. Ich habe sie in drey Jahren nur ein „einzigesmal gesehen, und nichts von ihrer Phos- „phorescenz gehört.” Ist indeſs die Brasilianische Art einerley mit der Surinamischen, so findet wahrscheinlich das Licht des Laternenträgers, wie die Phosphorescenz anderer leuchtender Thiere, nicht zu allen Zeiten und nicht unter allen Um- ständen statt.
Macartneyg), der Exemplare sowohl der Fulgora laternaria, als [d]er Fulgora candelaria, die in Weingeist erhalten waren, untersuchte, fand die Hervorragung derselben hohl und blos mit ei- ner Haut ausgekleidet, zwischen welcher und der hörnernen Schaale eine bleichröthliche, weiche, dünne, bey der Fulgora candelaria in breiten Strei- fen geordnete Substanz lag. Am hintern Ende der Hervorragung befand sich auf jeder Seite eine Oeffnung, die zur innern Höhlung dieses Theils führte.
Die Johanniswürmchen (Lampyris) sind unter allen phosphorescirenden Thieren am häufigsten untersucht worden. Vergleicht man die darüber
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g) A. a. O. p. 279.
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zweifele fast, daſs Sieber die wirkliche Fulgora
laternaria gesehen hat. Herr von Langsdorff
schreibt mir: “Die Fulgora laternaria kömmt hier”
(in der Gegend von Rio de Janeiro) “nur höchst
„selten vor. Ich habe sie in drey Jahren nur ein
„einzigesmal gesehen, und nichts von ihrer Phos-
„phorescenz gehört.” Ist indeſs die Brasilianische
Art einerley mit der Surinamischen, so findet
wahrscheinlich das Licht des Laternenträgers, wie
die Phosphorescenz anderer leuchtender Thiere,
nicht zu allen Zeiten und nicht unter allen Um-
ständen statt.
Macartney g), der Exemplare sowohl der
Fulgora laternaria, als der Fulgora candelaria, die
in Weingeist erhalten waren, untersuchte, fand
die Hervorragung derselben hohl und blos mit ei-
ner Haut ausgekleidet, zwischen welcher und der
hörnernen Schaale eine bleichröthliche, weiche,
dünne, bey der Fulgora candelaria in breiten Strei-
fen geordnete Substanz lag. Am hintern Ende
der Hervorragung befand sich auf jeder Seite eine
Oeffnung, die zur innern Höhlung dieses Theils
führte.
Die Johanniswürmchen (Lampyris) sind unter
allen phosphorescirenden Thieren am häufigsten
untersucht worden. Vergleicht man die darüber
ange-
g) A. a. O. p. 279.
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 5. Göttingen, 1818, S. 105. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie05_1818/117>, abgerufen am 27.11.2024.
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