eine Zeitlang abgesondert von Hühnern gehalten hatte, gesehen zu haben scheint. Er leitete aber unrichtig dasselbe von den Bewegungen der Saa- menthiere her.
V. Versuche über den Einfluss des Magensafts auf Glas, und über die Säure dieses Safts.
(Zu S. 359 ff.)
Ich muss gestehen, dass ich bey neuern Ver- suchen mit dem Magensaft von Krähen und einer Möve eben so wenig sichere Beweise von der Ein- wirkung dieser Flüssigkeit auf Glas, als bey mei- nen frühern, S. 360. erzählten Versuchen erhalten habe.
Ich liess drey junge Krähen einen soliden, an den Rändern abgefeilten Glascylinder, der 48 Gran wog, verschlucken. Die erste bekam ihn des Abends um sieben Uhr, und hatte ihn am folgen- den Morgen wieder ausgebrochen. Der Cylinder war hin und wieder an den abgefeilten Stellen mit einer bräunlichen Materie bedeckt, die in Wasser zu Boden sank, und aus Flocken bestand, worin eine erdige Materie eingehüllt zu seyn schien. Beym Wägen des Glases fand sich ein Gewichtsverlust von ohngefähr einem Drittel Gran. Es blieb aber zweifelhaft, ob dieser von einer Auflösung des Glases, oder davon, dass etwa beym Ausbrechen des Cylinders und dem dabey einge-
trete-
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eine Zeitlang abgesondert von Hühnern gehalten hatte, gesehen zu haben scheint. Er leitete aber unrichtig dasselbe von den Bewegungen der Saa- menthiere her.
V. Versuche über den Einfluſs des Magensafts auf Glas, und über die Säure dieses Safts.
(Zu S. 359 ff.)
Ich muſs gestehen, daſs ich bey neuern Ver- suchen mit dem Magensaft von Krähen und einer Möve eben so wenig sichere Beweise von der Ein- wirkung dieser Flüssigkeit auf Glas, als bey mei- nen frühern, S. 360. erzählten Versuchen erhalten habe.
Ich lieſs drey junge Krähen einen soliden, an den Rändern abgefeilten Glascylinder, der 48 Gran wog, verschlucken. Die erste bekam ihn des Abends um sieben Uhr, und hatte ihn am folgen- den Morgen wieder ausgebrochen. Der Cylinder war hin und wieder an den abgefeilten Stellen mit einer bräunlichen Materie bedeckt, die in Wasser zu Boden sank, und aus Flocken bestand, worin eine erdige Materie eingehüllt zu seyn schien. Beym Wägen des Glases fand sich ein Gewichtsverlust von ohngefähr einem Drittel Gran. Es blieb aber zweifelhaft, ob dieser von einer Auflösung des Glases, oder davon, daſs etwa beym Ausbrechen des Cylinders und dem dabey einge-
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[659/0675]
eine Zeitlang abgesondert von Hühnern gehalten
hatte, gesehen zu haben scheint. Er leitete aber
unrichtig dasselbe von den Bewegungen der Saa-
menthiere her.
V.
Versuche über den Einfluſs des Magensafts auf
Glas, und über die Säure dieses Safts.
(Zu S. 359 ff.)
Ich muſs gestehen, daſs ich bey neuern Ver-
suchen mit dem Magensaft von Krähen und einer
Möve eben so wenig sichere Beweise von der Ein-
wirkung dieser Flüssigkeit auf Glas, als bey mei-
nen frühern, S. 360. erzählten Versuchen erhalten
habe.
Ich lieſs drey junge Krähen einen soliden, an
den Rändern abgefeilten Glascylinder, der 48 Gran
wog, verschlucken. Die erste bekam ihn des
Abends um sieben Uhr, und hatte ihn am folgen-
den Morgen wieder ausgebrochen. Der Cylinder
war hin und wieder an den abgefeilten Stellen
mit einer bräunlichen Materie bedeckt, die in
Wasser zu Boden sank, und aus Flocken bestand,
worin eine erdige Materie eingehüllt zu seyn
schien. Beym Wägen des Glases fand sich ein
Gewichtsverlust von ohngefähr einem Drittel Gran.
Es blieb aber zweifelhaft, ob dieser von einer
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814, S. 659. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie04_1814/675>, abgerufen am 22.11.2024.
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