dass die Windungen der Spiraldräthe bey jenen nicht, wie bey diesen, durch eine Haut ver- bunden wären l). Allein die Hauptähnlichkeit be- ruhet immer auf den spiralförmigen Dräthen, die beyde mit einander gemein haben. Moldenha- wer fand aber auch ausser diesen Spiralfäden an den grossen Pflanzengefässen eine ähnliche, den Canal des Gefässes einschliessende Haut, wie es an den Luftröhren der Insekten giebt m). Mit grösserm Recht lässt sich die Richtigkeit der aus jener Analogie gezogenen Folgerung bezweifeln. Es giebt auch bey den Insekten Ge- fässe, die ebenfalls aus einem spiralförmigen Band bestehen, und doch nicht Luft, sondern Saft ent- halten. Von dieser Art sind die Spinngefässe mancher Raupen, z. B. der Weidenraupen n), und der Canal des Rüssels der Bienen und Wespen.
Ausser jener Analogie hat man auch die Ab- wesenheit aller andern Organe, wodurch die ein- gesogene Luft im Pflanzenkörper verbreitet wer- den könnte, als einen Grund für die Meinung, dass die grossen Gefässe luftführende Behälter
sind,
l) A. a. O. §. 134. 135.
m)Moldenhawer Beytr. zur Anat. der Pfl. S. 205 ff.
n)Lyonnet Traite de la chenille du saule. p. 500.
D 2
daſs die Windungen der Spiraldräthe bey jenen nicht, wie bey diesen, durch eine Haut ver- bunden wären l). Allein die Hauptähnlichkeit be- ruhet immer auf den spiralförmigen Dräthen, die beyde mit einander gemein haben. Moldenha- wer fand aber auch auſser diesen Spiralfäden an den groſsen Pflanzengefäſsen eine ähnliche, den Canal des Gefäſses einschlieſsende Haut, wie es an den Luftröhren der Insekten giebt m). Mit gröſserm Recht läſst sich die Richtigkeit der aus jener Analogie gezogenen Folgerung bezweifeln. Es giebt auch bey den Insekten Ge- fäſse, die ebenfalls aus einem spiralförmigen Band bestehen, und doch nicht Luft, sondern Saft ent- halten. Von dieser Art sind die Spinngefäſse mancher Raupen, z. B. der Weidenraupen n), und der Canal des Rüssels der Bienen und Wespen.
Ausser jener Analogie hat man auch die Ab- wesenheit aller andern Organe, wodurch die ein- gesogene Luft im Pflanzenkörper verbreitet wer- den könnte, als einen Grund für die Meinung, daſs die groſsen Gefäſse luftführende Behälter
sind,
l) A. a. O. §. 134. 135.
m)Moldenhawer Beytr. zur Anat. der Pfl. S. 205 ff.
n)Lyonnet Traité de la chenille du saule. p. 500.
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[51/0067]
daſs die Windungen der Spiraldräthe bey jenen
nicht, wie bey diesen, durch eine Haut ver-
bunden wären l). Allein die Hauptähnlichkeit be-
ruhet immer auf den spiralförmigen Dräthen, die
beyde mit einander gemein haben. Moldenha-
wer fand aber auch auſser diesen Spiralfäden
an den groſsen Pflanzengefäſsen eine ähnliche,
den Canal des Gefäſses einschlieſsende Haut, wie
es an den Luftröhren der Insekten giebt m).
Mit gröſserm Recht läſst sich die Richtigkeit
der aus jener Analogie gezogenen Folgerung
bezweifeln. Es giebt auch bey den Insekten Ge-
fäſse, die ebenfalls aus einem spiralförmigen Band
bestehen, und doch nicht Luft, sondern Saft ent-
halten. Von dieser Art sind die Spinngefäſse
mancher Raupen, z. B. der Weidenraupen n),
und der Canal des Rüssels der Bienen und
Wespen.
Ausser jener Analogie hat man auch die Ab-
wesenheit aller andern Organe, wodurch die ein-
gesogene Luft im Pflanzenkörper verbreitet wer-
den könnte, als einen Grund für die Meinung,
daſs die groſsen Gefäſse luftführende Behälter
sind,
l) A. a. O. §. 134. 135.
m) Moldenhawer Beytr. zur Anat. der Pfl. S. 205 ff.
n) Lyonnet Traité de la chenille du saule. p. 500.
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814, S. 51. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie04_1814/67>, abgerufen am 24.11.2024.
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