goss, und die Mischung von neuem bis zum Verdünsten des Weingeists kochte. Bey der letz- tern Operation scheidet sich aller Eyweissstoff ab, und die durchgeseihete Flüssigkeit verräth ihren Gehalt an milchsaurem Natrum durch ihren scharfen Geschmack, durch den Niederschlag, den Galläpfelaufguss in ihr hervorbringt, obgleich keine Spuren von Gallerte in ihr enthalten sind, und durch das Hinterlassen einer gelbbraunen Materie nach dem Abdampfen, welche die Feuchtigkeit der Luft an sich zieht.
Von andern Schriftstellern sind noch Schwefel, Natrum, Kali, Salzsäure, Gallerte und Schleim als Bestandtheile des Blutwassers angegeben wor- den. Allein der Schwefel, die beyden feuerbe- ständigen Alkalien und die Salzsäure sind theils im Eyweissstoff, theils in der Milchsäure enthal- ten, und gehören keinesweges zu den nächsten Bestandtheilen des Blutwassers.
Gallerte glaubten Fourcroy und Vauquelin im Serum entdeckt zu haben d). Parmentier und Deyeux machten in der Folge neue Versuche be- kannt, welche diese Entdeckung zu bestätigen schienen e). Gegen die Richtigkeit jener Erfah-
rungen
d) Annales de Chimie T. 7. p. 146.
e) A. a. O.
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goſs, und die Mischung von neuem bis zum Verdünsten des Weingeists kochte. Bey der letz- tern Operation scheidet sich aller Eyweiſsstoff ab, und die durchgeseihete Flüssigkeit verräth ihren Gehalt an milchsaurem Natrum durch ihren scharfen Geschmack, durch den Niederschlag, den Galläpfelaufguſs in ihr hervorbringt, obgleich keine Spuren von Gallerte in ihr enthalten sind, und durch das Hinterlassen einer gelbbraunen Materie nach dem Abdampfen, welche die Feuchtigkeit der Luft an sich zieht.
Von andern Schriftstellern sind noch Schwefel, Natrum, Kali, Salzsäure, Gallerte und Schleim als Bestandtheile des Blutwassers angegeben wor- den. Allein der Schwefel, die beyden feuerbe- ständigen Alkalien und die Salzsäure sind theils im Eyweiſsstoff, theils in der Milchsäure enthal- ten, und gehören keinesweges zu den nächsten Bestandtheilen des Blutwassers.
Gallerte glaubten Fourcroy und Vauquelin im Serum entdeckt zu haben d). Parmentier und Deyeux machten in der Folge neue Versuche be- kannt, welche diese Entdeckung zu bestätigen schienen e). Gegen die Richtigkeit jener Erfah-
rungen
d) Annales de Chimie T. 7. p. 146.
e) A. a. O.
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goſs, und die Mischung von neuem bis zum
Verdünsten des Weingeists kochte. Bey der letz-
tern Operation scheidet sich aller Eyweiſsstoff ab,
und die durchgeseihete Flüssigkeit verräth ihren
Gehalt an milchsaurem Natrum durch ihren
scharfen Geschmack, durch den Niederschlag, den
Galläpfelaufguſs in ihr hervorbringt, obgleich keine
Spuren von Gallerte in ihr enthalten sind, und
durch das Hinterlassen einer gelbbraunen Materie
nach dem Abdampfen, welche die Feuchtigkeit
der Luft an sich zieht.
Von andern Schriftstellern sind noch Schwefel,
Natrum, Kali, Salzsäure, Gallerte und Schleim
als Bestandtheile des Blutwassers angegeben wor-
den. Allein der Schwefel, die beyden feuerbe-
ständigen Alkalien und die Salzsäure sind theils
im Eyweiſsstoff, theils in der Milchsäure enthal-
ten, und gehören keinesweges zu den nächsten
Bestandtheilen des Blutwassers.
Gallerte glaubten Fourcroy und Vauquelin
im Serum entdeckt zu haben d). Parmentier und
Deyeux machten in der Folge neue Versuche be-
kannt, welche diese Entdeckung zu bestätigen
schienen e). Gegen die Richtigkeit jener Erfah-
rungen
d) Annales de Chimie T. 7. p. 146.
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814, S. 551. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie04_1814/567>, abgerufen am 22.11.2024.
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