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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814.

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Theil des Eygelbs aus, wodurch die Früchte der
eyerlegenden Thiere vor dem Auskriechen genährt
werden; bey den Säugthieren ist sie in der Milch,
dem ersten Nahrungsmittel des gebohrnen Thiers,
in beträchtlicher Menge enthalten.

Die Säugthiere haben zugleich eine milch-
artige Flüssigkeit in den Zellen des Mutterkuchens,
und zu diesem gehen, nach dem einstimmigen
Zeugniss aller Zergliederer, keine andere Gefässe,
als Venen und Arterien. Hier ist folglich keine
andere Einsaugung als durch Blutadern möglich,
und was diese einsaugen ist wahrscheinlich eine
Flüssigkeit von ähnlicher Natur, wie die Oel oder
Butter enthaltenden Säfte, die der keimenden
Pflanze und der entstehenden Frucht der übrigen
Thiere den ersten Stoff zur Bildung liefern.

Noch deutlicher ist jene Funktion der Venen
an dem Dotter des bebrüteten Eys. Dieser, durch
einen zarten Canal (Ductus vitello-intestinalis)
mit dem Darm des Embryo zusammenhängende,
und das Eygelb enthaltende, häutige Sack dient
offenbar zur Bereitung des Bluts für den Embryo.
Gegen die Mitte der Zeit des Bebrütens zeigen
sich auf der äussern Haut desselben Arterien, die
aus den Gekrösearterien des Embryo entstehen, und
Venen, welche in die Pfortader übergehen. Zu-
gleich bilden sich auf der innern Dotterhaut an
denselben Stellen, wo auswendig jene Adern liegen,

eine
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Theil des Eygelbs aus, wodurch die Früchte der
eyerlegenden Thiere vor dem Auskriechen genährt
werden; bey den Säugthieren ist sie in der Milch,
dem ersten Nahrungsmittel des gebohrnen Thiers,
in beträchtlicher Menge enthalten.

Die Säugthiere haben zugleich eine milch-
artige Flüssigkeit in den Zellen des Mutterkuchens,
und zu diesem gehen, nach dem einstimmigen
Zeugniſs aller Zergliederer, keine andere Gefäſse,
als Venen und Arterien. Hier ist folglich keine
andere Einsaugung als durch Blutadern möglich,
und was diese einsaugen ist wahrscheinlich eine
Flüssigkeit von ähnlicher Natur, wie die Oel oder
Butter enthaltenden Säfte, die der keimenden
Pflanze und der entstehenden Frucht der übrigen
Thiere den ersten Stoff zur Bildung liefern.

Noch deutlicher ist jene Funktion der Venen
an dem Dotter des bebrüteten Eys. Dieser, durch
einen zarten Canal (Ductus vitello-intestinalis)
mit dem Darm des Embryo zusammenhängende,
und das Eygelb enthaltende, häutige Sack dient
offenbar zur Bereitung des Bluts für den Embryo.
Gegen die Mitte der Zeit des Bebrütens zeigen
sich auf der äuſsern Haut desselben Arterien, die
aus den Gekrösearterien des Embryo entstehen, und
Venen, welche in die Pfortader übergehen. Zu-
gleich bilden sich auf der innern Dotterhaut an
denselben Stellen, wo auswendig jene Adern liegen,

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[503/0519] Theil des Eygelbs aus, wodurch die Früchte der eyerlegenden Thiere vor dem Auskriechen genährt werden; bey den Säugthieren ist sie in der Milch, dem ersten Nahrungsmittel des gebohrnen Thiers, in beträchtlicher Menge enthalten. Die Säugthiere haben zugleich eine milch- artige Flüssigkeit in den Zellen des Mutterkuchens, und zu diesem gehen, nach dem einstimmigen Zeugniſs aller Zergliederer, keine andere Gefäſse, als Venen und Arterien. Hier ist folglich keine andere Einsaugung als durch Blutadern möglich, und was diese einsaugen ist wahrscheinlich eine Flüssigkeit von ähnlicher Natur, wie die Oel oder Butter enthaltenden Säfte, die der keimenden Pflanze und der entstehenden Frucht der übrigen Thiere den ersten Stoff zur Bildung liefern. Noch deutlicher ist jene Funktion der Venen an dem Dotter des bebrüteten Eys. Dieser, durch einen zarten Canal (Ductus vitello-intestinalis) mit dem Darm des Embryo zusammenhängende, und das Eygelb enthaltende, häutige Sack dient offenbar zur Bereitung des Bluts für den Embryo. Gegen die Mitte der Zeit des Bebrütens zeigen sich auf der äuſsern Haut desselben Arterien, die aus den Gekrösearterien des Embryo entstehen, und Venen, welche in die Pfortader übergehen. Zu- gleich bilden sich auf der innern Dotterhaut an denselben Stellen, wo auswendig jene Adern liegen, eine I i 4

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Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814, S. 503. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie04_1814/519>, abgerufen am 26.11.2024.