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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814.

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Gallengänge in den Darmcanal öffnen, keine Spur
von dieser Säure weiter zu bemerken war.

Der Gallenstoff scheint sich also mit der von
dem Magensaft herrührenden Säure des Chymus
auf ähnliche Art wie mit andern Säuren zu ver-
binden. Doch kann sich die Funktion der Galle
auf diese Verbindung allein nicht beschränken.
Autenrieth und Werner, die dies zu glauben
scheinen, werden durch eine ihrer eigenen Erfah-
rungen widerlegt, nach welcher der Niederschlag,
den man durch künstliche Vermischung des Chy-
mus mit Galle hervorbringt, sich getrocknet an-
zünden lässt, welches nicht mit dem in dem dün-
nen Darm befindlichen Speisebrey der Fall ist a).
Wir werden unten auch sehen, dass sich der Gal-
lenstoff zwar in den Exkrementen findet, aber auf
eine Art verändert, die nicht blos durch den
Einfluss einer Säure verursacht seyn kann.

Ohne Zweifel wird die Galle im Zwölffinger-
darm durch den mit dem Chymus vermischten
Speichel, und den sich mit ihr ergiessenden pan-
kreatischen Saft modifizirt. In Betreff des Spei-
chels habe ich gefunden, dass derselbe sich mit
der Galle verbindet, ohne einen Niederschlag zu
machen, und ohne seiner Eigenschaft, von Eisen-
salzen die Blutfarbe zu erhalten, beraubt zu

werden.
a) Werner l. c. p. 45.
G g 3

Gallengänge in den Darmcanal öffnen, keine Spur
von dieser Säure weiter zu bemerken war.

Der Gallenstoff scheint sich also mit der von
dem Magensaft herrührenden Säure des Chymus
auf ähnliche Art wie mit andern Säuren zu ver-
binden. Doch kann sich die Funktion der Galle
auf diese Verbindung allein nicht beschränken.
Autenrieth und Werner, die dies zu glauben
scheinen, werden durch eine ihrer eigenen Erfah-
rungen widerlegt, nach welcher der Niederschlag,
den man durch künstliche Vermischung des Chy-
mus mit Galle hervorbringt, sich getrocknet an-
zünden läſst, welches nicht mit dem in dem dün-
nen Darm befindlichen Speisebrey der Fall ist a).
Wir werden unten auch sehen, daſs sich der Gal-
lenstoff zwar in den Exkrementen findet, aber auf
eine Art verändert, die nicht blos durch den
Einfluſs einer Säure verursacht seyn kann.

Ohne Zweifel wird die Galle im Zwölffinger-
darm durch den mit dem Chymus vermischten
Speichel, und den sich mit ihr ergieſsenden pan-
kreatischen Saft modifizirt. In Betreff des Spei-
chels habe ich gefunden, daſs derselbe sich mit
der Galle verbindet, ohne einen Niederschlag zu
machen, und ohne seiner Eigenschaft, von Eisen-
salzen die Blutfarbe zu erhalten, beraubt zu

werden.
a) Werner l. c. p. 45.
G g 3
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[469/0485] Gallengänge in den Darmcanal öffnen, keine Spur von dieser Säure weiter zu bemerken war. Der Gallenstoff scheint sich also mit der von dem Magensaft herrührenden Säure des Chymus auf ähnliche Art wie mit andern Säuren zu ver- binden. Doch kann sich die Funktion der Galle auf diese Verbindung allein nicht beschränken. Autenrieth und Werner, die dies zu glauben scheinen, werden durch eine ihrer eigenen Erfah- rungen widerlegt, nach welcher der Niederschlag, den man durch künstliche Vermischung des Chy- mus mit Galle hervorbringt, sich getrocknet an- zünden läſst, welches nicht mit dem in dem dün- nen Darm befindlichen Speisebrey der Fall ist a). Wir werden unten auch sehen, daſs sich der Gal- lenstoff zwar in den Exkrementen findet, aber auf eine Art verändert, die nicht blos durch den Einfluſs einer Säure verursacht seyn kann. Ohne Zweifel wird die Galle im Zwölffinger- darm durch den mit dem Chymus vermischten Speichel, und den sich mit ihr ergieſsenden pan- kreatischen Saft modifizirt. In Betreff des Spei- chels habe ich gefunden, daſs derselbe sich mit der Galle verbindet, ohne einen Niederschlag zu machen, und ohne seiner Eigenschaft, von Eisen- salzen die Blutfarbe zu erhalten, beraubt zu werden. a) Werner l. c. p. 45. G g 3

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Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814, S. 469. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie04_1814/485>, abgerufen am 22.11.2024.