weissstoff unterscheidet, als die braungrüne Farbe, die schwerlich für etwas Wesentliches gelten kann, sondern wohl blos von einem sehr fest mit ihr verbundenen Antheil an Gallenstoff herrührt.
Der Gallenstoff ist eine grüne, bittere, in Wasser auflösliche Materie, welche mit dem Ey- weissstoff durch mineralische Säuren aus der Galle niedergeschlagen wird. Er vereinigt sich bey die- ser Fällung mit der Säure, und lässt sich durch kohlensauren Baryt, der ihm die letztere entzieht, wieder herstellen v). In seiner Verbindung mit Säuren bildet er, durch Weingeist von dem mit ihm gefällten Eyweissstoff geschieden und abge- dampft, das Gallenharz, eine grünliche, zähe, sehr bittere, dem Fettwachs verwandte Substanz, welche schmelzbar, am Feuer entzündlich, und sehr auflöslich in Weingeist und alkalischen Lau- gen ist, und sich aus dem Weingeist durch Was- ser, aus den Laugensalzen durch Säuren nieder- schlagen lässt w). Die Quantität derselben be- trägt, nach Thenard, in der Ochsengalle 24 Theile von 800, in der Menschengalle 41 von 1000.
In der Galle des Ochsen und einiger anderer Thiere will Thenard noch eine andere, mit die-
sem
v)Berzelius in Gehlen's Journ. f. d. Chemie. Phy- sik u. s. w. B. 7. S. 583.
w)Thenard a. a. O. -- Proust, Journ. de Phys. T. (XXI.) 64. p. 152.
weiſsstoff unterscheidet, als die braungrüne Farbe, die schwerlich für etwas Wesentliches gelten kann, sondern wohl blos von einem sehr fest mit ihr verbundenen Antheil an Gallenstoff herrührt.
Der Gallenstoff ist eine grüne, bittere, in Wasser auflösliche Materie, welche mit dem Ey- weiſsstoff durch mineralische Säuren aus der Galle niedergeschlagen wird. Er vereinigt sich bey die- ser Fällung mit der Säure, und läſst sich durch kohlensauren Baryt, der ihm die letztere entzieht, wieder herstellen v). In seiner Verbindung mit Säuren bildet er, durch Weingeist von dem mit ihm gefällten Eyweiſsstoff geschieden und abge- dampft, das Gallenharz, eine grünliche, zähe, sehr bittere, dem Fettwachs verwandte Substanz, welche schmelzbar, am Feuer entzündlich, und sehr auflöslich in Weingeist und alkalischen Lau- gen ist, und sich aus dem Weingeist durch Was- ser, aus den Laugensalzen durch Säuren nieder- schlagen läſst w). Die Quantität derselben be- trägt, nach Thenard, in der Ochsengalle 24 Theile von 800, in der Menschengalle 41 von 1000.
In der Galle des Ochsen und einiger anderer Thiere will Thenard noch eine andere, mit die-
sem
v)Berzelius in Gehlen’s Journ. f. d. Chemie. Phy- sik u. s. w. B. 7. S. 583.
w)Thenard a. a. O. — Proust, Journ. de Phys. T. (XXI.) 64. p. 152.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><divn="5"><p><pbfacs="#f0447"n="431"/>
weiſsstoff unterscheidet, als die braungrüne Farbe,<lb/>
die schwerlich für etwas Wesentliches gelten kann,<lb/>
sondern wohl blos von einem sehr fest mit ihr<lb/>
verbundenen Antheil an Gallenstoff herrührt.</p><lb/><p>Der Gallenstoff ist eine grüne, bittere, in<lb/>
Wasser auflösliche Materie, welche mit dem Ey-<lb/>
weiſsstoff durch mineralische Säuren aus der Galle<lb/>
niedergeschlagen wird. Er vereinigt sich bey die-<lb/>
ser Fällung mit der Säure, und läſst sich durch<lb/>
kohlensauren Baryt, der ihm die letztere entzieht,<lb/>
wieder herstellen <noteplace="foot"n="v)"><hirendition="#k">Berzelius</hi> in <hirendition="#k">Gehlen</hi>’s Journ. f. d. Chemie. Phy-<lb/>
sik u. s. w. B. 7. S. 583.</note>. In seiner Verbindung mit<lb/>
Säuren bildet er, durch Weingeist von dem mit<lb/>
ihm gefällten Eyweiſsstoff geschieden und abge-<lb/>
dampft, das <hirendition="#g">Gallenharz</hi>, eine grünliche, zähe,<lb/>
sehr bittere, dem Fettwachs verwandte Substanz,<lb/>
welche schmelzbar, am Feuer entzündlich, und<lb/>
sehr auflöslich in Weingeist und alkalischen Lau-<lb/>
gen ist, und sich aus dem Weingeist durch Was-<lb/>
ser, aus den Laugensalzen durch Säuren nieder-<lb/>
schlagen läſst <noteplace="foot"n="w)"><hirendition="#k">Thenard</hi> a. a. O. —<hirendition="#k">Proust</hi>, Journ. de Phys. T.<lb/>
(XXI.) 64. p. 152.</note>. Die Quantität derselben be-<lb/>
trägt, nach <hirendition="#k">Thenard</hi>, in der Ochsengalle 24 Theile<lb/>
von 800, in der Menschengalle 41 von 1000.</p><lb/><p>In der Galle des Ochsen und einiger anderer<lb/>
Thiere will <hirendition="#k">Thenard</hi> noch eine andere, mit die-<lb/><fwplace="bottom"type="catch">sem</fw><lb/></p></div></div></div></div></div></body></text></TEI>
[431/0447]
weiſsstoff unterscheidet, als die braungrüne Farbe,
die schwerlich für etwas Wesentliches gelten kann,
sondern wohl blos von einem sehr fest mit ihr
verbundenen Antheil an Gallenstoff herrührt.
Der Gallenstoff ist eine grüne, bittere, in
Wasser auflösliche Materie, welche mit dem Ey-
weiſsstoff durch mineralische Säuren aus der Galle
niedergeschlagen wird. Er vereinigt sich bey die-
ser Fällung mit der Säure, und läſst sich durch
kohlensauren Baryt, der ihm die letztere entzieht,
wieder herstellen v). In seiner Verbindung mit
Säuren bildet er, durch Weingeist von dem mit
ihm gefällten Eyweiſsstoff geschieden und abge-
dampft, das Gallenharz, eine grünliche, zähe,
sehr bittere, dem Fettwachs verwandte Substanz,
welche schmelzbar, am Feuer entzündlich, und
sehr auflöslich in Weingeist und alkalischen Lau-
gen ist, und sich aus dem Weingeist durch Was-
ser, aus den Laugensalzen durch Säuren nieder-
schlagen läſst w). Die Quantität derselben be-
trägt, nach Thenard, in der Ochsengalle 24 Theile
von 800, in der Menschengalle 41 von 1000.
In der Galle des Ochsen und einiger anderer
Thiere will Thenard noch eine andere, mit die-
sem
v) Berzelius in Gehlen’s Journ. f. d. Chemie. Phy-
sik u. s. w. B. 7. S. 583.
w) Thenard a. a. O. — Proust, Journ. de Phys. T.
(XXI.) 64. p. 152.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814, S. 431. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie04_1814/447>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.