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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814.

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In sehr geringer Quantität, und vielleicht auch
nicht beständig, ist das Eisen in der Galle ent-
halten t).

Nähere und beständige Bestandtheile der Galle
hingegen sind: Wasser, Eyweissstoff, Gal-
lenstoff
, eine geringe Quantität Erde und et-
was Natrum.

Die Quantität des Wassers in der Galle ist
so beträchtlich, dass dieses, nach Thenard, sie-
ben Theile von acht, und oft noch mehr beträgt.

Eyweissstoff findet sich, nach Thenard, in
der Galle des Menschen und der Vögel. In der
Galle des Ochsen, des Schaafs, der Katze und
des Hundes will er eine andere Substanz, die er
die gelbe Materie nennt, gefunden haben. Sie
ist, ihm zufolge, unauflöslich in Wasser, Oelen
und Weingeist, hingegen auflöslich in Alkalien,
woraus sie, wie aus der Galle, durch Säuren in
der Gestalt braungrüner Flocken niedergeschlagen
wird. Unter allen diesen Kennzeichen ist aber
keines, wodurch sich jene Substanz von dem Ey-

weiss-
t) Maclurg Vers. mit der menschl. Galle in Th. Coe's
Abh. von den Gallensteinen. Leipzig. 1783. S. 321.
348. -- Goldwiz a. a. O. S. 90. -- Leonhardi
animadv. chemico-therap. de ferro. Viteb. 1785. p. 19.
-- Thenard (Mem. de Phys. et de Chimie de la
Soc. d'Arcueil. T. 1. p. 38.) fand in 800 Theilen Och-
sengalle nur einige Spuren Eisenoxyd.

In sehr geringer Quantität, und vielleicht auch
nicht beständig, ist das Eisen in der Galle ent-
halten t).

Nähere und beständige Bestandtheile der Galle
hingegen sind: Wasser, Eyweiſsstoff, Gal-
lenstoff
, eine geringe Quantität Erde und et-
was Natrum.

Die Quantität des Wassers in der Galle ist
so beträchtlich, daſs dieses, nach Thenard, sie-
ben Theile von acht, und oft noch mehr beträgt.

Eyweiſsstoff findet sich, nach Thenard, in
der Galle des Menschen und der Vögel. In der
Galle des Ochsen, des Schaafs, der Katze und
des Hundes will er eine andere Substanz, die er
die gelbe Materie nennt, gefunden haben. Sie
ist, ihm zufolge, unauflöslich in Wasser, Oelen
und Weingeist, hingegen auflöslich in Alkalien,
woraus sie, wie aus der Galle, durch Säuren in
der Gestalt braungrüner Flocken niedergeschlagen
wird. Unter allen diesen Kennzeichen ist aber
keines, wodurch sich jene Substanz von dem Ey-

weiſs-
t) Maclurg Vers. mit der menschl. Galle in Th. Coe’s
Abh. von den Gallensteinen. Leipzig. 1783. S. 321.
348. — Goldwiz a. a. O. S. 90. — Leonhardi
animadv. chemico-therap. de ferro. Viteb. 1785. p. 19.
Thenard (Mém. de Phys. et de Chimie de la
Soc. d’Arcueil. T. 1. p. 38.) fand in 800 Theilen Och-
sengalle nur einige Spuren Eisenoxyd.
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[430/0446] In sehr geringer Quantität, und vielleicht auch nicht beständig, ist das Eisen in der Galle ent- halten t). Nähere und beständige Bestandtheile der Galle hingegen sind: Wasser, Eyweiſsstoff, Gal- lenstoff, eine geringe Quantität Erde und et- was Natrum. Die Quantität des Wassers in der Galle ist so beträchtlich, daſs dieses, nach Thenard, sie- ben Theile von acht, und oft noch mehr beträgt. Eyweiſsstoff findet sich, nach Thenard, in der Galle des Menschen und der Vögel. In der Galle des Ochsen, des Schaafs, der Katze und des Hundes will er eine andere Substanz, die er die gelbe Materie nennt, gefunden haben. Sie ist, ihm zufolge, unauflöslich in Wasser, Oelen und Weingeist, hingegen auflöslich in Alkalien, woraus sie, wie aus der Galle, durch Säuren in der Gestalt braungrüner Flocken niedergeschlagen wird. Unter allen diesen Kennzeichen ist aber keines, wodurch sich jene Substanz von dem Ey- weiſs- t) Maclurg Vers. mit der menschl. Galle in Th. Coe’s Abh. von den Gallensteinen. Leipzig. 1783. S. 321. 348. — Goldwiz a. a. O. S. 90. — Leonhardi animadv. chemico-therap. de ferro. Viteb. 1785. p. 19. — Thenard (Mém. de Phys. et de Chimie de la Soc. d’Arcueil. T. 1. p. 38.) fand in 800 Theilen Och- sengalle nur einige Spuren Eisenoxyd.

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Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814, S. 430. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie04_1814/446>, abgerufen am 18.05.2024.