Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814.

Bild:
<< vorherige Seite

Noch mehr als der Fuchs und der Haushund le-
ben von gemischter Nahrung die Viverren, Wie-
sel (Mustela), Ottern (Lutra), Robben (Phoca),
Dachse (Meles) und Beutelthiere (Didelphis), am
meisten aber die Maulwürfe (Talpa), Spitzmäuse
(Sorex) und Igel (Erinaceus).

Einige dieser fleischfressenden Thiere genie-
ssen blos frische animalische Substanzen; andere
ziehen faulendes Fleisch vor. Das Erstere thun
alle Katzenarten, die meisten Viverren und Wie-
sel. Viele dieser Thiere würgen blos des frischen,
warmen Bluts ihrer Schlachtopfer wegen. Das
Letztere geschieht von den meisten Arten des
Hundegeschlechts, besonders der Hyäne, dem Cha-
kal und dem Wolf. Die vegetabilischen Nah-
rungsmittel der hundeartigen Thiere bestehen meist
in Wurzeln und Früchten. Gras und Kräuter
fressen blos die Ottern. Die gemeine Otter nährt
sich im Frühling von jungem Grase, die See-
otter von Meergras. Von der letztern bemerkt
aber Steller e) ausdrücklich, dass sie nur dann
zum Meergrase ihre Zuflucht nimmt, wenn ihr
Seekrebse, Mollusken und Fische fehlen, die ihre
gewöhnliche Nahrung ausmachen.

Die Nagethiere bilden in Hinsicht auf ihre
Nahrungsweise zwey Reihen, von denen die eine
mehr den rein fleischfressenden Thieren, die an-

dere
e) Beschreibung sonderbarer Meerthiere. S. 199.

Noch mehr als der Fuchs und der Haushund le-
ben von gemischter Nahrung die Viverren, Wie-
sel (Mustela), Ottern (Lutra), Robben (Phoca),
Dachse (Meles) und Beutelthiere (Didelphis), am
meisten aber die Maulwürfe (Talpa), Spitzmäuse
(Sorex) und Igel (Erinaceus).

Einige dieser fleischfressenden Thiere genie-
ſsen blos frische animalische Substanzen; andere
ziehen faulendes Fleisch vor. Das Erstere thun
alle Katzenarten, die meisten Viverren und Wie-
sel. Viele dieser Thiere würgen blos des frischen,
warmen Bluts ihrer Schlachtopfer wegen. Das
Letztere geschieht von den meisten Arten des
Hundegeschlechts, besonders der Hyäne, dem Cha-
kal und dem Wolf. Die vegetabilischen Nah-
rungsmittel der hundeartigen Thiere bestehen meist
in Wurzeln und Früchten. Gras und Kräuter
fressen blos die Ottern. Die gemeine Otter nährt
sich im Frühling von jungem Grase, die See-
otter von Meergras. Von der letztern bemerkt
aber Steller e) ausdrücklich, daſs sie nur dann
zum Meergrase ihre Zuflucht nimmt, wenn ihr
Seekrebse, Mollusken und Fische fehlen, die ihre
gewöhnliche Nahrung ausmachen.

Die Nagethiere bilden in Hinsicht auf ihre
Nahrungsweise zwey Reihen, von denen die eine
mehr den rein fleischfressenden Thieren, die an-

dere
e) Beschreibung sonderbarer Meerthiere. S. 199.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <div n="5">
                <p><pb facs="#f0318" n="302"/>
Noch mehr als der Fuchs und der Haushund le-<lb/>
ben von gemischter Nahrung die Viverren, Wie-<lb/>
sel (Mustela), Ottern (Lutra), Robben (Phoca),<lb/>
Dachse (Meles) und Beutelthiere (Didelphis), am<lb/>
meisten aber die Maulwürfe (Talpa), Spitzmäuse<lb/>
(Sorex) und Igel (Erinaceus).</p><lb/>
                <p>Einige dieser fleischfressenden Thiere genie-<lb/>
&#x017F;sen blos frische animalische Substanzen; andere<lb/>
ziehen faulendes Fleisch vor. Das Erstere thun<lb/>
alle Katzenarten, die meisten Viverren und Wie-<lb/>
sel. Viele dieser Thiere würgen blos des frischen,<lb/>
warmen Bluts ihrer Schlachtopfer wegen. Das<lb/>
Letztere geschieht von den meisten Arten des<lb/>
Hundegeschlechts, besonders der Hyäne, dem Cha-<lb/>
kal und dem Wolf. Die vegetabilischen Nah-<lb/>
rungsmittel der hundeartigen Thiere bestehen meist<lb/>
in Wurzeln und Früchten. Gras und Kräuter<lb/>
fressen blos die Ottern. Die gemeine Otter nährt<lb/>
sich im Frühling von jungem Grase, die See-<lb/>
otter von Meergras. Von der letztern bemerkt<lb/>
aber <hi rendition="#k">Steller</hi> <note place="foot" n="e)">Beschreibung sonderbarer Meerthiere. S. 199.</note> ausdrücklich, da&#x017F;s sie nur dann<lb/>
zum Meergrase ihre Zuflucht nimmt, wenn ihr<lb/>
Seekrebse, Mollusken und Fische fehlen, die ihre<lb/>
gewöhnliche Nahrung ausmachen.</p><lb/>
                <p>Die Nagethiere bilden in Hinsicht auf ihre<lb/>
Nahrungsweise zwey Reihen, von denen die eine<lb/>
mehr den rein fleischfressenden Thieren, die an-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">dere</fw><lb/></p>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[302/0318] Noch mehr als der Fuchs und der Haushund le- ben von gemischter Nahrung die Viverren, Wie- sel (Mustela), Ottern (Lutra), Robben (Phoca), Dachse (Meles) und Beutelthiere (Didelphis), am meisten aber die Maulwürfe (Talpa), Spitzmäuse (Sorex) und Igel (Erinaceus). Einige dieser fleischfressenden Thiere genie- ſsen blos frische animalische Substanzen; andere ziehen faulendes Fleisch vor. Das Erstere thun alle Katzenarten, die meisten Viverren und Wie- sel. Viele dieser Thiere würgen blos des frischen, warmen Bluts ihrer Schlachtopfer wegen. Das Letztere geschieht von den meisten Arten des Hundegeschlechts, besonders der Hyäne, dem Cha- kal und dem Wolf. Die vegetabilischen Nah- rungsmittel der hundeartigen Thiere bestehen meist in Wurzeln und Früchten. Gras und Kräuter fressen blos die Ottern. Die gemeine Otter nährt sich im Frühling von jungem Grase, die See- otter von Meergras. Von der letztern bemerkt aber Steller e) ausdrücklich, daſs sie nur dann zum Meergrase ihre Zuflucht nimmt, wenn ihr Seekrebse, Mollusken und Fische fehlen, die ihre gewöhnliche Nahrung ausmachen. Die Nagethiere bilden in Hinsicht auf ihre Nahrungsweise zwey Reihen, von denen die eine mehr den rein fleischfressenden Thieren, die an- dere e) Beschreibung sonderbarer Meerthiere. S. 199.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie04_1814
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie04_1814/318
Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814, S. 302. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie04_1814/318>, abgerufen am 23.11.2024.