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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814.

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Beyfall gefunden zu haben. Ich bin daher genö-
thigt, sie hier zu beleuchten.

Nach Le Gallois ist das Herz die einzige
Triebfeder der Bewegung des Bluts. Dieses er-
hält seine Kräfte aus allen Theilen des Rücken-
marks durch den sympathischen Nerven. Der
Herzschlag ist nicht, wie Haller glaubte, unab-
hängig von dem Einfluss des Nervensystems. Die
nach der Zerstörung des Rückenmarks im Herzen
übrig bleibenden Bewegungen der Hallerschen
Irritabilität sind sehr verschieden von denen, wel-
che den Blutumlauf hervorbringen a).

Le Gallois scheint gar nicht geahnet zu ha-
ben, dass eine andere Theorie der Bewegung des
Bluts möglich wäre, als die Hallersche, nach
welcher das Herz die einzige Triebfeder dieser
Bewegung ist. Es war daher freylich keine an-
dere Hypothese als die obige zur Erklärung der
Abhängigkeit des Blutumlaufs von dem Einfluss
des Rückenmarks für ihn möglich. Frägt man
aber nach den Beweisen dieser Hypothese, so
findet man bey ihm blos folgende Gründe.

Wenn nach jener Voraussetzung das Herz die
Kraft, vermittelst welcher das Blut von demsel-
ben umgetrieben wird, aus dem ganzen Rücken-
mark schöpft, so wird nach der Zerstörung eines

Theils
a) Le Gallois a. a. O. p. 138.
IV. Bd. S

Beyfall gefunden zu haben. Ich bin daher genö-
thigt, sie hier zu beleuchten.

Nach Le Gallois ist das Herz die einzige
Triebfeder der Bewegung des Bluts. Dieses er-
hält seine Kräfte aus allen Theilen des Rücken-
marks durch den sympathischen Nerven. Der
Herzschlag ist nicht, wie Haller glaubte, unab-
hängig von dem Einfluſs des Nervensystems. Die
nach der Zerstörung des Rückenmarks im Herzen
übrig bleibenden Bewegungen der Hallerschen
Irritabilität sind sehr verschieden von denen, wel-
che den Blutumlauf hervorbringen a).

Le Gallois scheint gar nicht geahnet zu ha-
ben, daſs eine andere Theorie der Bewegung des
Bluts möglich wäre, als die Hallersche, nach
welcher das Herz die einzige Triebfeder dieser
Bewegung ist. Es war daher freylich keine an-
dere Hypothese als die obige zur Erklärung der
Abhängigkeit des Blutumlaufs von dem Einfluſs
des Rückenmarks für ihn möglich. Frägt man
aber nach den Beweisen dieser Hypothese, so
findet man bey ihm blos folgende Gründe.

Wenn nach jener Voraussetzung das Herz die
Kraft, vermittelst welcher das Blut von demsel-
ben umgetrieben wird, aus dem ganzen Rücken-
mark schöpft, so wird nach der Zerstörung eines

Theils
a) Le Gallois a. a. O. p. 138.
IV. Bd. S
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[273/0289] Beyfall gefunden zu haben. Ich bin daher genö- thigt, sie hier zu beleuchten. Nach Le Gallois ist das Herz die einzige Triebfeder der Bewegung des Bluts. Dieses er- hält seine Kräfte aus allen Theilen des Rücken- marks durch den sympathischen Nerven. Der Herzschlag ist nicht, wie Haller glaubte, unab- hängig von dem Einfluſs des Nervensystems. Die nach der Zerstörung des Rückenmarks im Herzen übrig bleibenden Bewegungen der Hallerschen Irritabilität sind sehr verschieden von denen, wel- che den Blutumlauf hervorbringen a). Le Gallois scheint gar nicht geahnet zu ha- ben, daſs eine andere Theorie der Bewegung des Bluts möglich wäre, als die Hallersche, nach welcher das Herz die einzige Triebfeder dieser Bewegung ist. Es war daher freylich keine an- dere Hypothese als die obige zur Erklärung der Abhängigkeit des Blutumlaufs von dem Einfluſs des Rückenmarks für ihn möglich. Frägt man aber nach den Beweisen dieser Hypothese, so findet man bey ihm blos folgende Gründe. Wenn nach jener Voraussetzung das Herz die Kraft, vermittelst welcher das Blut von demsel- ben umgetrieben wird, aus dem ganzen Rücken- mark schöpft, so wird nach der Zerstörung eines Theils a) Le Gallois a. a. O. p. 138. IV. Bd. S

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Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814, S. 273. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie04_1814/289>, abgerufen am 26.11.2024.