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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814.

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des Thiers an der Rückenseite fortging, einen et-
was kleinern Durchmesser als die beyden Seiten-
gefässe hatte, mit seinen Zweigen auf der innern
Darmhaut zahlreiche und grosse Netze bildete,
und in seinem Stamm ebenfalls rothes Blut, aber
in seinen netzförmigen Zerästelungen einen weis-
sen Saft enthielt. Durch jeden Zweig der beyden
Seitengefässe lassen sich diese nebst ihren Ramifi-
kationen aussprützen. Hingegen dringen Ein-
sprützungen, die in die Seitengefässe gemacht sind,
nicht in das Rückengefäss. Auch bleibt dieses
noch mit Blut angefüllt, wenn jene schon leer
sind. Das rothe Blut dieser Gefässe hat in allen
einerley Farbe. Es scheint hier also keine Ver-
schiedenheit zwischen Arterien und Venen als in
der Richtung des Blutlaufs vorhanden zu seyn.
Die Seitengefässe pulsiren sieben- bis achtmal in
einer Minute.

In welcher Verbindung das dritte mittlere Ge-
fäss mit den beyden Seitengefässen steht, und ob
dieses als Arterie oder als Vene wirkt, ist noch
unausgemacht. Deutlicher ist, nach Cuvier f), die
Funktion der sämmtlichen Gefässe bey dem Lum-
bricus marinus L., einer durch Kiemen athmenden
Wurmart. Hier liegt zwischen den Kiemen längs
dem Rücken ein Gefäss, welches das Blut durch
Seitenzweige aus den Branchien empfängt, und

sich
f) Lecons d'Anat. comp. T. 4. p. 411.

des Thiers an der Rückenseite fortging, einen et-
was kleinern Durchmesser als die beyden Seiten-
gefäſse hatte, mit seinen Zweigen auf der innern
Darmhaut zahlreiche und groſse Netze bildete,
und in seinem Stamm ebenfalls rothes Blut, aber
in seinen netzförmigen Zerästelungen einen weis-
sen Saft enthielt. Durch jeden Zweig der beyden
Seitengefäſse lassen sich diese nebst ihren Ramifi-
kationen aussprützen. Hingegen dringen Ein-
sprützungen, die in die Seitengefäſse gemacht sind,
nicht in das Rückengefäſs. Auch bleibt dieses
noch mit Blut angefüllt, wenn jene schon leer
sind. Das rothe Blut dieser Gefäſse hat in allen
einerley Farbe. Es scheint hier also keine Ver-
schiedenheit zwischen Arterien und Venen als in
der Richtung des Blutlaufs vorhanden zu seyn.
Die Seitengefäſse pulsiren sieben- bis achtmal in
einer Minute.

In welcher Verbindung das dritte mittlere Ge-
fäſs mit den beyden Seitengefäſsen steht, und ob
dieses als Arterie oder als Vene wirkt, ist noch
unausgemacht. Deutlicher ist, nach Cuvier f), die
Funktion der sämmtlichen Gefäſse bey dem Lum-
bricus marinus L., einer durch Kiemen athmenden
Wurmart. Hier liegt zwischen den Kiemen längs
dem Rücken ein Gefäſs, welches das Blut durch
Seitenzweige aus den Branchien empfängt, und

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f) Leçons d’Anat. comp. T. 4. p. 411.
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[250/0266] des Thiers an der Rückenseite fortging, einen et- was kleinern Durchmesser als die beyden Seiten- gefäſse hatte, mit seinen Zweigen auf der innern Darmhaut zahlreiche und groſse Netze bildete, und in seinem Stamm ebenfalls rothes Blut, aber in seinen netzförmigen Zerästelungen einen weis- sen Saft enthielt. Durch jeden Zweig der beyden Seitengefäſse lassen sich diese nebst ihren Ramifi- kationen aussprützen. Hingegen dringen Ein- sprützungen, die in die Seitengefäſse gemacht sind, nicht in das Rückengefäſs. Auch bleibt dieses noch mit Blut angefüllt, wenn jene schon leer sind. Das rothe Blut dieser Gefäſse hat in allen einerley Farbe. Es scheint hier also keine Ver- schiedenheit zwischen Arterien und Venen als in der Richtung des Blutlaufs vorhanden zu seyn. Die Seitengefäſse pulsiren sieben- bis achtmal in einer Minute. In welcher Verbindung das dritte mittlere Ge- fäſs mit den beyden Seitengefäſsen steht, und ob dieses als Arterie oder als Vene wirkt, ist noch unausgemacht. Deutlicher ist, nach Cuvier f), die Funktion der sämmtlichen Gefäſse bey dem Lum- bricus marinus L., einer durch Kiemen athmenden Wurmart. Hier liegt zwischen den Kiemen längs dem Rücken ein Gefäſs, welches das Blut durch Seitenzweige aus den Branchien empfängt, und sich f) Leçons d’Anat. comp. T. 4. p. 411.

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Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814, S. 250. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie04_1814/266>, abgerufen am 22.11.2024.