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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814.

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merkten ferner, dass die einmal geathmete Luft
mit 0,80 bis 0,85 Theilen kohlensauren Gas aus
den Lungen zurückkam, und dass der Gehalt an
dieser Gasart nur 0,1 Theil betrug, wenn das
Athmen einer und derselben Luft so oft wie mög-
lich wiederholt wird. Geschah das Athmen schnel-
ler als gewöhnlich, so wurde eine grössere Menge
kohlensauren Gas in einer bestimmten Zeit aus-
geathmet, doch blieb das Verhältniss desselben
fast einerley, nehmlich 8 Theile von hunderten.
Unter Umständen, wo das Athemholen sehr er-
schwert war, schien etwas Sauerstoff absorbirt zu
werden. In Sauerstoffgas wurde eine grössere
Menge kohlensauren Gas als in der atmosphäri-
schen Luft gebildet. Ausser dem kohlensauren
Gas schien weder Wasserstoffgas, noch eine an-
dere Luftart beym Athmen entbunden zu werden.
Die Person, mit welcher Allen und Pepys ihre
Versuche anstellten, athmete 19mal in der Mi-
nute, und nahm beym natürlichen Athmen 16 bis
17 Kubikzoll Luft auf. Die Verminderung des
ganzen Betrags der geathmeten Luft schien sehr
gering zu seyn, und sich nur auf 0,006 Theile
zu belaufen. Versuche mit geathmetem Sauerstoff-
gas bewiesen, dass die Menge der nach dem Ein-
athmen in den Lungen zurückbleibenden Luft sehr

beträcht-
folglich nur 2 K. Z. weniger als das verbrauchte
Sauerstoffgas.
M 2

merkten ferner, daſs die einmal geathmete Luft
mit 0,80 bis 0,85 Theilen kohlensauren Gas aus
den Lungen zurückkam, und daſs der Gehalt an
dieser Gasart nur 0,1 Theil betrug, wenn das
Athmen einer und derselben Luft so oft wie mög-
lich wiederholt wird. Geschah das Athmen schnel-
ler als gewöhnlich, so wurde eine gröſsere Menge
kohlensauren Gas in einer bestimmten Zeit aus-
geathmet, doch blieb das Verhältniſs desselben
fast einerley, nehmlich 8 Theile von hunderten.
Unter Umständen, wo das Athemholen sehr er-
schwert war, schien etwas Sauerstoff absorbirt zu
werden. In Sauerstoffgas wurde eine gröſsere
Menge kohlensauren Gas als in der atmosphäri-
schen Luft gebildet. Ausser dem kohlensauren
Gas schien weder Wasserstoffgas, noch eine an-
dere Luftart beym Athmen entbunden zu werden.
Die Person, mit welcher Allen und Pepys ihre
Versuche anstellten, athmete 19mal in der Mi-
nute, und nahm beym natürlichen Athmen 16 bis
17 Kubikzoll Luft auf. Die Verminderung des
ganzen Betrags der geathmeten Luft schien sehr
gering zu seyn, und sich nur auf 0,006 Theile
zu belaufen. Versuche mit geathmetem Sauerstoff-
gas bewiesen, daſs die Menge der nach dem Ein-
athmen in den Lungen zurückbleibenden Luft sehr

beträcht-
folglich nur 2 K. Z. weniger als das verbrauchte
Sauerstoffgas.
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[179/0195] merkten ferner, daſs die einmal geathmete Luft mit 0,80 bis 0,85 Theilen kohlensauren Gas aus den Lungen zurückkam, und daſs der Gehalt an dieser Gasart nur 0,1 Theil betrug, wenn das Athmen einer und derselben Luft so oft wie mög- lich wiederholt wird. Geschah das Athmen schnel- ler als gewöhnlich, so wurde eine gröſsere Menge kohlensauren Gas in einer bestimmten Zeit aus- geathmet, doch blieb das Verhältniſs desselben fast einerley, nehmlich 8 Theile von hunderten. Unter Umständen, wo das Athemholen sehr er- schwert war, schien etwas Sauerstoff absorbirt zu werden. In Sauerstoffgas wurde eine gröſsere Menge kohlensauren Gas als in der atmosphäri- schen Luft gebildet. Ausser dem kohlensauren Gas schien weder Wasserstoffgas, noch eine an- dere Luftart beym Athmen entbunden zu werden. Die Person, mit welcher Allen und Pepys ihre Versuche anstellten, athmete 19mal in der Mi- nute, und nahm beym natürlichen Athmen 16 bis 17 Kubikzoll Luft auf. Die Verminderung des ganzen Betrags der geathmeten Luft schien sehr gering zu seyn, und sich nur auf 0,006 Theile zu belaufen. Versuche mit geathmetem Sauerstoff- gas bewiesen, daſs die Menge der nach dem Ein- athmen in den Lungen zurückbleibenden Luft sehr beträcht- x) x) folglich nur 2 K. Z. weniger als das verbrauchte Sauerstoffgas. M 2

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Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814, S. 179. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie04_1814/195>, abgerufen am 04.05.2024.