dieses wirken zugleich ätherische Oele und an- dere Substanzen, die nicht im thierischen Körper vorhanden sind. Blos hiervon rühren die Ver- schiedenheiten beyder Materien her. Die folgen- den Versuche zeigen, dass, wenn thierisches Ey- weiss in einer Säure aufgelöst ist, das Gerinnen auf andere Art erfolgt als in Eyweiss, worauf keine Säure gewirkt hat; dass auf eine noch andere Art das Vermögen zu coaguliren durch Alkalien modifizirt wird; und dass Alkalien und Erden, die sonst den Eyweissstoff auflösen, ihn niederschlagen, wenn er in Säuren aufgelöst ist.
1. Ohngefähr eine Drachme einer Auflösung des Weissen eines Hühnerey in concentrirtem Essig, die mit 11/2 Unzen Wasser verdünnt war, gerann zwischen 60 und 70° R. zu ähnlichen, zer- theilt in der Flüssigkeit schwimmenden Flocken, wie das Pflanzeneyweiss in ausgepressten und erhitzten vegetabilischen Säften; hingegen eine gleiche Menge reines Eyweiss, mit eben so viel Wasser vermischt, gerann bey jener Temperatur zu einer zusammenhängenden Masse.
2. Eine Auflösung einer Drachme Eyweiss in 6 Drachmen einer gesättigten Lauge des ätzenden Natrum wurde mit einer Unze Wasser verdünnt, und zum Kochen gebracht. Das Eyweiss ge- rann, aber weder zu einer zusammenhängenden Masse, noch zu Flocken, sondern zu einer
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dieses wirken zugleich ätherische Oele und an- dere Substanzen, die nicht im thierischen Körper vorhanden sind. Blos hiervon rühren die Ver- schiedenheiten beyder Materien her. Die folgen- den Versuche zeigen, daſs, wenn thierisches Ey- weiſs in einer Säure aufgelöst ist, das Gerinnen auf andere Art erfolgt als in Eyweiſs, worauf keine Säure gewirkt hat; daſs auf eine noch andere Art das Vermögen zu coaguliren durch Alkalien modifizirt wird; und daſs Alkalien und Erden, die sonst den Eyweiſsstoff auflösen, ihn niederschlagen, wenn er in Säuren aufgelöst ist.
1. Ohngefähr eine Drachme einer Auflösung des Weissen eines Hühnerey in concentrirtem Essig, die mit 1½ Unzen Wasser verdünnt war, gerann zwischen 60 und 70° R. zu ähnlichen, zer- theilt in der Flüssigkeit schwimmenden Flocken, wie das Pflanzeneyweiſs in ausgepreſsten und erhitzten vegetabilischen Säften; hingegen eine gleiche Menge reines Eyweiſs, mit eben so viel Wasser vermischt, gerann bey jener Temperatur zu einer zusammenhängenden Masse.
2. Eine Auflösung einer Drachme Eyweiſs in 6 Drachmen einer gesättigten Lauge des ätzenden Natrum wurde mit einer Unze Wasser verdünnt, und zum Kochen gebracht. Das Eyweiſs ge- rann, aber weder zu einer zusammenhängenden Masse, noch zu Flocken, sondern zu einer
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dieses wirken zugleich ätherische Oele und an-
dere Substanzen, die nicht im thierischen Körper
vorhanden sind. Blos hiervon rühren die Ver-
schiedenheiten beyder Materien her. Die folgen-
den Versuche zeigen, daſs, wenn thierisches Ey-
weiſs in einer Säure aufgelöst ist, das Gerinnen
auf andere Art erfolgt als in Eyweiſs, worauf
keine Säure gewirkt hat; daſs auf eine noch
andere Art das Vermögen zu coaguliren durch
Alkalien modifizirt wird; und daſs Alkalien und
Erden, die sonst den Eyweiſsstoff auflösen, ihn
niederschlagen, wenn er in Säuren aufgelöst ist.
1. Ohngefähr eine Drachme einer Auflösung
des Weissen eines Hühnerey in concentrirtem
Essig, die mit 1½ Unzen Wasser verdünnt war,
gerann zwischen 60 und 70° R. zu ähnlichen, zer-
theilt in der Flüssigkeit schwimmenden Flocken,
wie das Pflanzeneyweiſs in ausgepreſsten und
erhitzten vegetabilischen Säften; hingegen eine
gleiche Menge reines Eyweiſs, mit eben so viel
Wasser vermischt, gerann bey jener Temperatur
zu einer zusammenhängenden Masse.
2. Eine Auflösung einer Drachme Eyweiſs in
6 Drachmen einer gesättigten Lauge des ätzenden
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814, S. 98. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie04_1814/114>, abgerufen am 23.11.2024.
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